Medwedew überwacht persönlich russische Militärübung „VOSTOK (EAST) 2010“ in Asien, dass unter Beteiligung der Flagschiffe der Schwarzmeer-, der Nord- und der Pazifikflotte und ihren Begleitschiffen durchgeführt wird.
Der russische Präsident Dmitri Medmedew, Oberkommandierender der russischen Streitkräfte, ist am 3.Juli aus Blagoweschtschensk kommend in der ostsibirischen Hafenstadt Wladiwostok eingetroffen, die seit 1871 die Hauptbasis der Pazifikflotte ist.
Laut ITAR-Tass wird Medwedew die militärische Übung East 2010 und die Baustellen zum APEC-Gipfel 2012 überprüfen. Zu Beginn seines Besuches gratulierte er den Einwohnern von Wladiwostok zum einhundertfünzigjährigen Bestehen ihrer Stadt und besuchte ein Konzert mit dem Motto „Wladiwostok ist das Herz des Ozeans“.
Am heutigen Sonntag, den 4.Juli, trifft sich der russische Präsident mit dem Gouverneur Sergej Darkin und wird in der Bucht Peter der Grosse von einem Boot aus die Bauten der Grossbaustelle für den APEC-Gipfel 2012 ansehen. Es ist geplant, den Bau der Staatlichen Fern-Ost-Universität und ihre zugehörigen Wohngebäude sowie eine lange Brücke über den Zolotoi Rog (Goldenes Horn) Bay zu Russki Island und eine Brücke über die Bucht von Wladiwostok – Teil einer Strasse, die den Flughafen Knevichi mit der Sanatornaya Station verbindet und von den Delegationen zur APEC als Gastroute verwendet werden wird – zu studieren.
Anschliessend begibt sich Medwedew an Bord des schweren Raketen-Kreuzers Pjotr Weliki (Peter der Grosse), dem Flagschiff der Nordflotte, wo er eine Konferenz abhalten und den ersten Teil des operationalen und strategischen Manövers, der gestern zu Ende gegangen ist, zu diskutieren. (1)
Das russische Grossmanöver begann am 29.Juni 2010 unter Beteiligung der verschiedenen Streitkräfte des Landes mit mehreren Zehntausenden Teilnehmern in den sibirischen und fernöstlichen Regionen und wird bis zum 8.Juli stattfinden. Der Leiter der Übung und Generalstabschef der russischen Streitkräfte, Nikolai Makarov sagte, es ist eine logische Fortsetzung der Manöver vom Herbst 2009, die in den südlichen, westlichen und nordwestlichen Regionen Russlands und Weißrusslands durchgeführt wurden und dient der höchstmöglichen operationellen und der Gefechtbereitschaft der russischen Armee. Die Truppen operieren an elf gemeinsamen Schiessständen, in drei Bereichen die Luftwaffe und Luftverteidigung und an vier Standorten die Pazifikflotte. Flugzeuge der strategischen Luftstreitkräfte, Einheiten der Luftlandetruppen, die weltraumgestützten Truppen und die Strategic-Purpose Missile-Truppen werden an der Übung teilnehmen. Raketenschiessen, Minenräumung, U-Bootjagd und Seelandung werden geübt.
Der General betonte, dass das Militärmanöver genau wie im letzten Jahr sich nicht gegen ein Land oder eine militärische oder politische Allianz richten würde, sondern einen rein defensiven Charakter hat, um die Sicherheit und die Verteidigung der nationalen Interessen des Staates an der fernöstlichen Grenze zu gewährleisten.
Am 3.Juli schossen siebzig MiG-31- und Su-27-Jäger der Militärbezirke Sibirien und Fernost Raketen durch die Luft, die von Flugabwehr-Einheiten abgefangen wurden. Die gestellten Aufgaben seien erfolgreich erfüllt worden, hiess es bei RIA Novosti. (2)
Übungen wie diese werden in der Region alle zwei Jahre durchgeführt, aber in diesem Jahr ist der Umfang der Veranstaltung wahrlich spektakulär geworden. Während der letzten Woche haben 20.000 Soldaten, 2.500 gepanzerte Fahrzeuge, 70 militärische Flugzeuge und Hubschrauber und 30 Kriegsschiffe technische Manöver-, Feuer-Übungen und simulierte Luft-Angriffe geübt, schrieb heute Russia Today. (3)
Das chinesische Verteidigungsministerium zeigte sich sehr interessiert über die vor seiner Haustür stattfindenden Demonstrationen militärischer Stärke und wollte vor allem die Beseitigung von „Wasserhindernissen“ kennenlernen und schickte dazu eine Beobachterdelegation zu dem Manöver.
Im Anschluss an seine Fernost-Reise wird Medwedew nach Kasachstan weiterreisen, wo ein informelles Treffen der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft (EurAsEC, EAWG) stattfinden wird, bei dem die Zollunion auf der Tagesordnung steht. (1)
Die kirgisische Präsidentin Rosa Otunbajewa, die am Samstag, dem 3. Juni, das Amt des Staatsoberhaupts offiziell angetreten hat, wird ebenfalls nach Kasachstan zu diesem Treffen reisen. Farid Nijasow, Leiter des Pressezentrums der Regierung teilte dazu am 4.Juli mit
„In der kasachischen Hauptstadt Astana wird sie auch an einem Gipfel der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft (EAWG) teilnehmen. Das Besuchsprogramm wird noch präzisiert.“
und erklärte, dass Otunbajewa in Astana auch eine Reihe von bilateralen Treffen mit den EAWG-Staatschefs führen wird. (4)
Quellen:
(1) http://www.itar-tass.com/eng/level2.html?NewsID=15289189&PageNum=0
(2) http://de.rian.ru/safety/20100703/126965834.html
(3) http://rt.com/Top_News/2010-07-04/medvedev-war-games-cruiser.html
(4) http://de.rian.ru/postsowjetischen/20100704/126969858.html