Unser Politikblog kommentiert Egozentrimus als Weltflucht und erinnert an die Mitteilung der Hopi
Unser Politikblog kommentiert Egozentrimus als Weltflucht und erinnert an die Mitteilung der Hopi an die Vereinten Nationen am 10. Dezember 1992
Das verlockendste am Egozentrismus ist , die eigene Verantwortung scheinbar abgeben zu können. Dass solch ein Wunsch entsteht nach Flucht vor Verantwortung, ist ein Spiegel des Rückzugs mancher materiell privilegierter Menschen vor der Offenheit und Wertevielfalt der Postmoderne in das Schneckenhaus der eigenen Selbstbetrachtung und des Gebanntseins von den eigenen Wünschen und Ängsten, sodass man die Bedürfnisse und Rechte der Mitmenschen gar nicht mehr richtig wahrnehmen kann, und diese als Last empfindet.
Ein Mensch, der seine Identität in der Wahrnehmung zentriert hat, kann erheblich leichter auswählen, worüber er nachdenken will, als jemand, dessen Identität auf dieses “Ego” genannte Schneckenhaus konzentriert ist, und der jedesmal Weltuntergangsängste aussteht, wenn ihm präsentierte Fakten zu einer Überprüfung ausgerechnet der Gedanken- und Gefühlsmuster, an die er seine Identität befestigt hat, zwingen.
Wenn wir nur einmal beginnen, über die Tatsache nachzudenken, dass es 14 Milliarden Jahre der Evolution und Entwicklung bedurfte, um unsere Kapazität für Bewusstsein zu ermöglichen, kann es uns helfen, aus dem Albtraum egozentristischer Selbstbeschäftigung aufzuwachen. Jeder verantwortliche Mensch stellt sich die Frage, wie lebe ich? Wie setze ich meinen Körper und meinen Geist, für deren Entstehung Milliarden Jahre der Evolution erforderlich waren, so ein, dass das Ganze dafür etwas zurückbekommt?
Das Schneckenhaus des Egozentrismus, ein Albtraum im Wachzustand, hingegen macht anfällig für Weltanschauungen, die, wie z. B. der Monetarismus und das davon abgeleitete Handeln, von einem klaren Willen zur Freiheit auf Kosten von anderen durchdrungen sind. Eine kleine privilegierte Minderheit, die die Macht hat, wirklich etwas für die gesamte Menschheit zu tun, scheint es vorzuziehen, sich stattdessen in die Scheinwelten der eigenen Ängste und Hoffnungen zu flüchten. Es wäre unverantwortbar, Menschen, die nicht in der Lage sind, ihre persönliche Erfahrung der Verantwortung für ihren gesamten Zuständigkeitsbereich unterzuordnen, in Führungspositionen zu lassen.
Kommen wir nun von der Kritik am Egozntrismus zu einem positiven Beispiel eines Volkes, bei welchem es vielen Menschen ganz selbstverständlich ist, mehr für die Gemeinschaft und aus der Wahrnehmung heraus zu leben.
Mitteilung der Hopi an die Vereinten Nationen
von Hopi-Sprecher Thomas Banyacya (1909-1999)
von der Souveränen Hopi Nation
Kykotsmovi, Arizona
10. Dezember 1992
Die Präsentation des letzten Redners Hr. Thomas Banyacya wurde durch drei Schreie von Oren
Lyons, Glaubenshüter der Six Nations und erster Redner des Tages eingeleitet.
Die Schreie bedeuteten die Ankündigung des grossen Geistes an die versammelten Leute, mit
der Absicht, dass nun eine Mitteilung von grosser spiritueller Bedeutung erfolgt.
Dann verstreute Thomas Maismehl neben das Podium der Generalversammlung und hielt eine
kurze Ansprache in der Hopi Sprache:
„Die Hopi Glaubensvertreter wissen von einer alten Prophezeiung, dass die Mächtigen dieser
Welt in einem grossen Haus der Beratung (House of Mica) zusammenkommen werden um über
Regeln und Vorschriften zu beraten, damit die Probleme dieser Welt ohne Krieg gelöst werden
können. Ich bin erstaunt darüber, dass Sie heute alle hier sind und sich die Prophezeiung
erfüllt.“
Aber es war nur eine Handvoll Delegierter der Vereinten Nationen aus aller Welt anwesend um
dem „Motee Dialekt“ (alte Hopi-Sprache) zuzuhören.
„Mein Name ist Banyacya vom Wolf-, Fuchs- und Coyoteklan und ich bin ein Mitglied der Freien
Hopi – Nation.“
Hopi heisst in unserer Sprache friedvolles, freundliches, liebenswürdiges, wahrheitsliebendes
Volk. Der traditionelle Hopi folgt dem heiligen Pfad Massaw’s dem grossen Geist.
Wir haben die heilige Pflicht, seinen Lebensplan zu befolgen, welche auch die Verantwortung
für sein göttliches Ziel beinhaltet, Sorge zu tragen zu diesem Land und seinen Bewohnern.
Wir haben nie mit irgendwelchen Staaten Verträge abgeschlossen, inkl. USA, aber über
Jahrhunderte haben wir unser heiliges Abkommen geachtet.
Unsere Ziele sind weder politische Macht noch Reichtum oder militärischer Einfluss, sondern
das Gebet und das Wohlergehen allen Lebens und die Erhaltung der Erde in ihrem natürlichen
Zustand.
Immer noch sind wir im Besitz unserer uralten, heiligen Steintafeln und unserer religiösen
Gemeinschaften, welche die Grundlage für das Leben der Hopi bilden.
Unsere Geschichte erzählt, dass unsere weissen Brüder ebenfalls solche heiligen Objekte und
religiöse Grundlagen bewahren.
Im Jahr 1948 versammelten sich alle Hopi – Klanführer und sprachen über verschiedene
Angelegenheiten, von denen ich spürte, dass sie von enormer Wichtigkeit für die ganze
Menschheit waren.
Sie bestimmten vier Dolmetscher oder Übersetzer, von denen ich heute der letzte Lebende bin.
Ich erhielt damals von den Klanführern eine heilige Gebetsfeder.
Ich bildete einen Ausschuss, um die Botschaft der Hopi zu bewahren. Die Botschaft der
Prophezeiung vom Frieden und den Warnungen, welche uns seit der Zeit bekannt ist, als
unsere Vorfahren aus der letzten Welt kamen, die durch die Sintflut zerstört wurde.
Meine Aufgabe war, dafür zu sorgen, dass der Urbevölkerung in diesem „grossen Haus der
Beratung“ Einlass gewährt wird. Weiterlesen »
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hopi
Hölle auf Erden – Flug über Golf von Mexiko
Sarah Luzia Hassel-Reusing 11.07.2010