Britischer Parlamentarier: Kirgisistan braucht keine Hilfe von aussen
Eine britische Delegation weilt zur Zeit zu Gesprächen über Wirtschaftsbeziehungen in Kirgisistan.
Bob Stewart, Oberst und Mitglied des Parlaments von Grossbritannien und Nordirland äusserte sich nach Angaben der Pressestelle des Ministeriums für Energie der Kirgisischen Republik bei einem Treffen mit Energieminister Osmonbek Artykbaev am 18.August in Bishkek erstaunt darüber, dass es in Kirgisistan gar nicht so schlimm ist wie er angenommen hätte. Stewart wurde mit den Worten zitiert:
„Die Situation in Kirgisistan ist nicht so deprimierend, wie es von den westlichen Medien dargestellt wird.
Die Lösung für die bestehenden Probleme können durch die Bevölkerung der Republik gefunden werden anstatt einer Hilfe von aussen.“
erklärte Bob Stewart. (1)
Die britische Delegation will im Gegenzug eine kirgisischen Delegation nach den Parlamentswahlen nach Grossbritannien einladen, um sich dort mit Beamten und Unternehmern zu treffen und die bilateralen Beziehungen weiter zu entwickeln.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte im Juli anlässlich eines Aussenministertreffens den Beschluss getroffen, 52 europäische Polizisten in die Krisenregion zu schicken. Angeblich hätte diese OSZE-Polizeigruppe (OSCE Police Advisory Group PAG) nur eine beratende Funktion für die lokale Polizei im Hinblick auf den Abbau von Spannungen zwischen ethnischen Gruppen vor Ort.
Clevererweise wählten die Aussenminister der europäischen Staaten auf ihrem Treffen, bei dem Micheline Calmy-Rey die Schweiz vertreten hatte, einen neutralen Schweizer als Leiter dieser friedensstiftenden Mission, so etwas macht sich immer gut und da fällt es nicht so sehr auf, was um aller Welt auf einmal europäische Polizisten in Kirgisistan zu schaffen haben.
Das Schweizer Aussenministerium – das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA – „freut sich über die Ernennung seines Mitarbeiters Markus Müller zum Chef der Polizeiberatungsgruppe der OSZE. Markus Müller verfügt als ehemaliger Chef des Kooperationsbüros der Schweiz in Kirgisistan sowie als ehemaliger Leiter der OSZE-Mission in Bischkek über ausgezeichnete Kenntnisse der Verhältnisse im Land. Der Einsatz ist vorläufig auf vier Monate befristet.“, hiess es aus der Schweizerischen Eidgenossenschaft. (2)
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Quellen:
(1) http://eng.24.kg/politic/2010/08/18/13180.html
(2) http://www.news.admin.ch/dokumentation/00002/00015/?lang=de&msg-id=34567