DEUTSCHLANDS ABSCHAFFER: Bundesbanker Sarrazin und die Mythologie der kirchlichen Gene
Kirchen sind keine Ethnien, Staaten sind keine Völker, Politik ist keine Religion. Jahrhunderte nach dem Zeitalter der Aufklärung und über ein Jahrtausend nachdem das zerfallende Römische Imperium das Christentum formte und zur Staatsreligion machte, werden im Einflußbereich der kulturellen Nachfolger Roms selbst die simpelsten, logischen Gedanken wieder in Frage gestellt. Die in diesem Kulturraum herrschende Nomenklatura aus Finanzalchemisten und ausführenden Machthabern versucht – den drohenden Machtverlust vor Augen – mit ihren verbliebenen Dienern und Propagandisten im welt-, geld- und geopolitisch entscheidenden Deutschland nicht nur eine geistige Wende rückwärts in die Epoche der Mythologie und des verbrämten Mystizismus. Eine Woche vor dem Treffen der Vize-Finanzminister der G-20-Staaten in Gwangju, zwei Monate vor dem Gipfel der Staatschefs der G-20 in Seoul, mitten in einem Weltfinanzkrieg und kulturellen bzw wirtschaftlichen Umbruch historischen Ausmaßes, ist die Propagandakampagne eines führenden Mitglieds der Zentralbank unter dem Titel „Deutschland schafft sich ab“ kein Zufall: sie soll unter der falschen Flagge vermeintlicher Bedrohungen durch Einwanderer die Glocke läuten, für einen Marsch rückwärts in Diktatur, Mittelalter, Feudalismus und in ein neues Europäisches Imperium.
I
Berliner Republik, 21.Jahrhundert römisch-katholischer Zeitrechnung. Der langjährige Finanzsenator des „rot-roten“ Senats der Hauptstadt und spätere Bundesbanker Thilo Sarrazin (Partei SPD) versucht als Speerspitze einer im geistig-philosophischen Diskurs auf verlorenem Posten stehenden Fraktion von Extremisten innerhalb der Nomenklatura unserer Republik Deutschland mit kühl kalkuliertem Unsinn ein neue imperiale Ära, einen neuen Feudalismus und das Paradoxon der eigenen Überflüssigkeit zu verkaufen.
Thilo Sarrazin war von 2002 bis April 2009 Finanzsenator des Berliner Senats von SPD und PDS (ab 2005 „Linkspartei.PDS“, ab 2007 „Die Linke“) und ist seit Mai 2009 Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank. Thilo Sarrazin ist immer wieder durch genau die systemische Menschenverachtung und den ausgeprägten Sozialsadismus aufgefallen, den seine Partei seit dem Amtsantritt von SPD-Kanzler Gerhard Schröder 1998 ausmachte. Zur Zeit will er ein Buch verkaufen. In diesem heisst es, Zitat:
„Für die Gesamtheit der muslimischen Einwanderung in Deutschland gilt die statistische Wahrheit: In der Summe haben sie uns sozial und auch finanziell wesentlich mehr gekostet, als sie uns wirtschaftlich gebracht haben.“
Dabei ist das kalte Herzstück seiner Thesen die ewig gleiche Forderung, die durch sämtliche führenden Funktionäre von faktischen Staatsparteien in den Staaten des „Westens“ und seiner Verbündeten – von den USA, über Europa, die arabischen Monarchien, Zentralasien, Indien, Japan, Australien, usw, usw – unter dem vermeintlichen Bedrohungsszenario allgegenwärtiger „islamischer Terroristen“ seit den Attentaten des 11.September 2001 auf dem Boden der USA penetrant und regelmäßig aufgestellt worden ist:
Kontrolle.
„Nach dem Empfinden der meisten Menschen sollte jemand, der Leistungen der Allgemeinheit in Anspruch nimmt, das ihm Mögliche tun, eine Gegenleistung zu erbringen. Es kann nicht ungerecht sein, alle erwerbsfähigen Empfänger von Grundsicherung zu einer Gegenleistung zu verpflichten. Wer gar nicht oder unregelmäßig erscheint, wer nicht pünktlich ist, wer eine zumutbare Leistung nicht erbringt, der fällt aus dem Transferbezug heraus. Insbesondere bei jugendlichen und jüngeren Beziehern von Transferleistungen wird dies Wunder wirken. Auf jeden Fall muss vermieden werden, dass sich jemand unbeaufsichtigt und unbemerkt über Monate und Jahre hinweg mehr und mehr von den Sozialisationsbedingungen des realen Lebens entfernt.“ (1)
Sarrazin geht mit dieser Propaganda von der These aus, dass auch im 21.Jahrhundert unserer Zeitrechnung die Menschen in der deutschen Republik weder im Stande sind logisch oder abstrakt zu denken, noch eins und eins zusammen zu zählen.
„Leistungen der Allgemeinheit“ nehmen zuallererst die privilegierten Schichten in Anspruch, indem sie befugt sind die Zahlungsmittel zu kontrollieren, die das gesamte Volk benutzen muß. Das weiss natürlich der Bundesbanker Thilo Sarrazin am Besten. Genauso weiß Sarrazin, dass die Banken das verfassungsrechtlich keineswegs garantierte, aber durch die (west)deutschen Staatsparteien SPD, CDU, CSU, FDP (ab 1990 Bündnis 90/Die Grünen und PDS) seit Ende des 2.Weltkriegs eingeräumte Geldschöpfungsmonopol besitzen, damit die Lizenz zum Gelderfinden und damit wiederum das Verschuldungsmonopol auf den Staat selbst. Die Forderung nach einer (verfassungswidrigen) Zwangsarbeit der im Kapitalismus verarmten Teile der Bevölkerung ist ein plumper Versuch, diese in letzter Zeit etwas mehr verstandene Tatsache durch eine Gegenoffensive aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verdrängen und unser feudales Geldsystem mit all seinen Profiteuren wieder aus der Schusslinie zu bringen.
Auch setzt Sarrazin auf den in den letzten 20 Jahren durch Informationsindustrie und Boulevardmedien konsequent gepflegten Hang zum Voyeurismus. Wer würde nicht gern den Nachbarn „beaufsichtigen“, damit er nicht „unbemerkt“ irgendetwas anstellen kann – vorausgesetzt natürlich, der Nachbar ist entsprechend schwächer, ausgegrenzt, mittellos, wehrlos und man selbst entsprechend ehrlos, versteht sich. Jeden Tag können wir solche TV-Sendungen und „Talkshows“ sehen, die an unsere niedersten Instinkte gegenüber Schwächeren appellieren – genau wie Thilo Sarrazin.
II
Die üblichen Zeitungen der Springer-Presse „Welt am Sonntag“ und „Berliner Morgenpost“ bildeten dann das Trampolin für entsprechende weitere Äußerungen Sarrazins aus der letzten Woche:
„Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen, Basken haben bestimmte Gene, die sie von anderen unterscheiden.“ (2)
Sarrazins Äußerungen sind keineswegs aus irgendeiner geistigen Verwirrung entstanden. Sie sind kalt berechnendes Kalkül, sollen dem Machterhalt privilegierter Schichten dienen und stehen exemplarisch für die Sorte plumper psychologischer Kriegführung, die hier seit Kriegsbeginn im Jahre 2001 in allen weltweit kriegführenden Ländern wie Deutschland gegen das moralische, geistige und seelische Rückgrat der Menschen organisiert betrieben wird.
Man muss Sarrazin und den Kreisen die ihn unterstützen – den Predigern eines weltweiten „Kampfes der Kulturen“ – dankbar dafür sein, dass sie sich nun enttarnt haben. Das gibt den Denkern der Republik die Gelegenheit geben sie bloßzustellen. Das ist mehr als einfach, wenn man es denn will.
Kirchen sind keine Ethnien. Sie definieren sich durch Glauben, nicht durch Abstammung. Religionen kann man beitreten, man kann sie auch wieder verlassen.
Was man nicht kann, ist sich seine Eltern oder Großväter auszusuchen, oder den Ort an dem man geboren wurde. Weder haben wir Einfluß auf die Sprache, wie wir in den ersten Jahren unseres Lebens lernen, noch auf die Geschichte der Region, in der wir geboren werden; aber den Gott, oder die Götter, oder die Heiligtümer, die wir für wahr, einzig und allmächtig halten, die können wir wählen. Und die Freiheit dieser Wahl, diese garantiert im 21.Jahrhundert die in einigen Verfassungen der Republiken der Welt schriftlich garantierte Religionsfreiheit.
Ebenso garantiert diese Religionsfreiheit jedem, sich selbst für auserwählt zu halten. Ebenso garantiert diese Religionsfreiheit jeder Religion alle seine Angehörigen für auserwählt zu halten. Ebenso garantiert diese Religionsfreiheit den Angehörigen einer Religion die Freiheit zu glauben, sie (oder andere) seien ein „auserwähltes Volk“. Das war es dann aber auch schon. Zu glauben gibt niemandem das Recht über andere zu bestimmen, zu glauben macht niemanden quasi von Natur aus besser oder schlechter, nicht einmal anders. Und zu glauben gibt einem noch lange kein Recht im klassischen Sinne. Jedenfalls nicht in Deutschland. Nicht mehr.
III
Die alttestamentarische Geschichte vom „Volke der Israeliten“ ist Teil der monotheistischen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam. Alle glauben sie an den einen Gott, den Allmächtigen, der im arabischen Allah und im Hebräischen Jehova genannt wird. Sie entstanden nacheinander, aus einander und lieferten sich über Jahrhunderte entsprechende Zankereien, wer nun recht habe mit seinem Glauben. Dabei ging es ja nie um Recht im klassischen Sinne. Und schon gar nicht um Ethnien. Nie in ihrer Existenz setzten sich die jüdischen, christlichen und muslimischen Gemeinden aus einem homogenen „Volk“ zusammen. Überall auf der Welt, in allen Völkern der Welt, gibt es Mitglieder verschiedener Kirchengemeinden, natürlich auch die der drei verwandten monotheistischen Religionen.
Niemand käme auf die Idee von einem „katholischen Volk“ zu reden, oder von „buddhistischen Genen“. Jeder würde dies sofort als das erkennen, was es ist: hanebüchender Blödsinn. Wer im Leben schon mal einen Türken, einen Araber und einen Perser kannte, der weiss, dass der Versuch ein „islamisches Volk“ zu behaupten unter denkenden Menschen nur Gelächter hervorrufen würde. Doch noch immer gibt es Versuche, das Judentum nicht als ganz normale Kirche, sondern als Ethnie zu definieren.
„Die Erfindung des jüdischen Volkes – Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand“, so lautet das Buch von Shlomo Sand, was 2010 endlich auch in deutsch erschien. In seinem Buch legte Sand dar, wie explizit im Kaiserreich Deutschland des 19.Jahrhunderts der religiöse Glaube vom „auserwählten Volk“ der Israeliten zu einer über 2000 Jahre konsistent existierenden Ethnie umdefiniert worden war. Wie Sand umschrieb, hat diese „Ethnie“ der Juden nie existiert, sondern besteht – wie in allen Weltreligionen – aus einem bunten Gemisch vieler Völker, die zu völlig unterschiedlichen Zeitpunkten den jüdischen Glauben annahmen.
Wie Sand in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ (3) amüsiert erzählte, gibt es für die jüdische Religionsgeschichte von der Vertreibung durch die Römer, dem „Exodus“ der Juden in alle Welt, keinen einzigen Beleg. Dennoch werde diese religiöse Legende gehegt und gepflegt, aus Gründen der Staatsräson Israels als „jüdischem Staat“. Dabei hätten sich nicht die Juden, sondern die jüdische Religion im Laufe der Jahrhunderte unter den Völkern ausgebreitet. Die Juden seien keine ethnische, sondern eine religiöse Gemeinschaft wie alle anderen auch. Sand berichtete,
„dass in der Fachwissenschaft kein Mensch mehr an die Vertreibung der Juden durch römische Truppen glaube, sondern dass man dort auch überwiegend die Auffassung vertrete, dass die Theologie des Exils eine christliche Erfindung sei. Es sei zunächst christliche Lehre gewesen, dass Gott die Juden bestraft habe – für den Gottesmord oder dafür, dass sie nicht Christen geworden seien oder für beides – und ihnen ihr Land nahm, das Land, das er ihnen verheißen und geschenkt hatte.
Die Tatsache, dass über dieses Buch Shlomo Sands sehr viel weniger gesprochen wurde als über den Versuch Thilo Sarrazins, zeigt sehr deutlich die Nervosität vermeintlich entgegengesetzter Kreise in Deutschland, welche einerseits die faschistische Rassentheorie von der genetischen Besonderheit von Juden und Deutschen, andererseits den Gebietsanspruch auf palästinensisches Land durch den Staat Israel als „gelobtes Land“ und des Weiteren den weltweiten Krieg gegen den „islamischen Terror“ propagieren.
Dabei ist zu beachten, dass auch der Begriff „Antisemitismus“ ein ethnischer Begriff ist. Welcher Jude in Brooklyn oder Kreuzberg ist denn Semit? Antijüdische Tendenzen oder entsprechende Extremisten argumentieren nichtsdestotrotz genauso ethnisch und rassistisch wie fanatische Bellizisten im Krieg gegen den „Islamismus“, die seit 2001 so tun, als seien (nach ungeklärten Attentaten in Saudi Arabien) aus lauter Notwehr Hunderttausende muslimische Invasionstruppen erst in Portugal und dann in Frankreich eingefallen, hätten dort über eine Million Katholiken umgebracht und würden nun Spanien mit dem Atomkrieg drohen, weil es Kernkraftwerke baut.
Bezeichnenderweise propagieren diese Bellizisten in Deutschland fast durch die Bank weg einerseits fanatischen Zuspruch zum Aufbau eines oligarchischen, undemokratischen Apparates in Brüssel, der unter der 1992 gegründeten „Europäischen Union“ zu einer neuen kapitalistischen Sowjetunion mutiert und andererseits zur Kriegspolitik des israelischen Militärstaates und seiner rechtsradikalen Regierung. Vielen wurden einflußreiche und strategische Posten innerhalb der etablierten Parteien verschafft. Aus diesen rassistischen und bellizistischen Kreisen ins linke und progressive Spektrum eingesickerte „Multiplikatoren“, Meinungsmacher und Intriganten nennen sich teilweise „Antideutsche“. Gesellschaftlich, politisch und kulturell nie relevant, haben sie seit 2001 versucht, systematisch jede Friedensbewegung oder Bürgerrechtsbewegung zu verhindern, indem sie deren Organisationen infiltrierten, diese durch sinnlose oder zerstörerische Debatten zersetzten, blockierten bzw. lähmten, oder gezielt Denunziation betrieben. Zynischerweise behaupten sie selbst „emanzipatorische Politik“ zu vertreten oder bezichtigen gar ihre Gegner der Islamophobie, Homophobie, des Rassismus, usw, usw.
Wie wichtig für die Bellizisten die Zerstörung jedweder organisierten progressiven Kraft innerhalb der Hegemonie der kriegführenden Länder ist, zeigt dieser Artikel des „Schriftstellers“ Leon de Winter in der „Welt“ (4). Wieder taucht darin der Versuch einer Antwort auf die von Shlomo Sand aufgeworfenen Fragen und kirchlichen Diskussionen auf: die Ideologie von der jüdischen „Ethnizität“. Und wieder geht es darum, alles und jeden heran zu ziehen, um die Militärpolitik des israelischen Regimes irgendwie zu rechtfertigen: Türken, Iraner, Kurden, Tschetschenen, Russland, China, der Krieg in Asien und Afrika, geführt durch die „christlichen“ Regierungen in Amerika und Europa zur Verteidigung gegen die „Islamisten“, und natürlich die bösen Progressiven, die sich gegen Israel – und die Juden – verschworen haben.
„Noch einmal: Warum hassen Progressive Israel mehr als sie, zum Beispiel, den Sudan hassen? Einer der Gründe muss sein: Israel ist ein starkes Argument gegen den kulturellen Relativismus. Israel hat eine freie Presse, Männer und Frauen haben die gleichen Rechte, es herrscht Versammlungsfreiheit – Beweise für die Überlegenheit westlicher Kultur. Progressive hassen Israel, weil das Land in einem Meer muslimischer Rückständigkeit traditionelle europäische Werte repräsentiert. Zudem ist Israel der Körper, der jene nicht greifbare Ethnizität beherbergt, mit der der Westen seit dem Mittelalter ringt: der Judaismus, diese eigentümliche Kraft, die als arrogant, überholt, tribal, widerwärtig und zugleich begehrt gilt…
Das Problem für viele Juden ist, dass sich die Progressiven des 21.Jahrhunderts und ihre Aversion gegen die jüdische Ethnizität von den Antisemiten der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts nicht mehr unterscheiden lassen. Deren Slogan war: Schickt die Juden nach Palästina. Jetzt sagen die Progressiven: Schmeißt die Juden raus aus Palästina.“
Man kann es nun wie Thilo Sarrazin auf die Gene schieben, wenn im hier so gelobten Israel im Jahre 2010 der jüdische Sänger Erez Yechiel durch die Shofar-Sekte von Amnon Yitzhak an einen Baum gebunden und ausgepeitscht wird, weil er vor einem gemischten Publikum von Frauen und Männern aufgetreten ist (5). Man kann das natürlich auch mit der Tatsache in Verbindung bringen, dass Israel keine Republik ist, sondern nach eigener Definition ein religiöser Staat, in welchem es keine Verfassung und damit eben keine verfassungsrechtlich garantierten Frauenrechte, Versammlungsfreiheit oder Gewaltenteilung gibt, sondern diese durch einfache Gesetzgebung aufgehoben werden können.
Die Aussagen des „Schriftstellers“ Leon de Winter zeichnen nun nicht etwa von Realitätsverlust, sondern von der wachsenden Verzweiflung der Kriegstreiber in den kriegführenden Staaten der „Europäischen Union“, des „Nordatlantikpaktes“ und der USA. Sie wissen einfach nicht mehr, welchen Blödsinn sie noch erzählen sollen, damit einerseits „an der Heimatfront“ die innerstaatlichen Konflikte hochkochen und dadurch andererseits die Voraussetzungen geschaffen werden können, dass die eigenen Militärs weiter in Asien und Afrika Krieg führen zu können.
Sowohl den klassischen Nazis, wie auch Kriegsparteien, militärisch-industriellem Komplex und Militär, als auch diejenigen, welche immer noch eine „Ethnie“ Judentum behaupten, würden mit der gesellschaftlichen Erkenntnis der Existenz einer ganz normalen jüdischen Kirche ein für das eigene Legitimatons-Konstrukt essentieller und äußerst profitabler Teppich unter den Füßen weggezogen. Diese neue Interessenlage führt zu urplötzlichen Richtungswechseln angeblich ideologisch gefestigter extremistischer Gruppen in den kriegführenden Staaten.
Wie kontrolliert und geführt die faschistische (und Teile der linksradikalen) Szene nicht nur in Deutschland ist, zeigt folgendes Beispiel: im Vereinigten Königreich demonstrierte diesen Samstag britische Neonazis der „English Defense League“ (EDL) mit Israel-Fahnen gegen Einwanderer muslimischen Glaubens und lieferten sich Strassenschlachten mit der Polizei (6). Die britischen Neonazis verteidigte wiederum eine Anführerin der Protestbewegung gegen den Bau einer Moschee in New York zwei Blocks entfernt von Ground Zero, Pamela Geller, Organisatorin von „Stop Islamization of America“ (SIOA). (7)
Um nun die unlogischen Behauptungen eines Staatsbankers und Staatspartei-Funktionärs aus den feudalen Schichten der Gesellschaft Deutschlands im 21.Jahrhundert als kühle, aber gewohnt plumpe strategische Berechnung und Staatsintrige zum Machterhalt der eigenen Kreise darlegen zu können, bedarf es eines Schrittes nach oben, um das ganze Bild zu sehen.
Beschäftigen wir uns also mit der Geschichte desjenigen Imperiums und seiner Staatsreligion, zu dessen vielen historischen und kulturellen Ablegern auch unsere Gesellschaft und ihr Staat immer noch zu zählen sind: dem Römischen Imperium.
Die von diesem feudalen Imperium geschaffene Gesellschaftsstruktur ist 2000 Jahre später immer noch intakt; seine Stände und Hierarchien sind auch von unserer Gesellschaft fast vollständig übernommen worden.
DEUTSCHLANDS ABSCHAFFER (II): Die “Gottkönige” der “Abendländischen Kultur”
Quellen:
(1) http://www.bild.de/BILD/politik/2010/08/27/thilo-sarrazin/es-waechst-eine-arbeitslose-unterklasse-heran.html
(2) http://www.tagesschau.de/inland/sarrazin164.html
(3) http://www.fr-online.de/kultur/literatur/es-gibt-kein-juedisches-volk/-/1472266/2750060/-/index.html
(4) http://www.welt.de/kultur/article8004293/Der-Islam-und-die-nuetzlichen-Idioten.html
(5) http://www.jpost.com/Israel/Article.aspx?id=186154
(6) http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2010/08/sanger-wegen-auftritt-vor-gemischten.html
(7) http://www.newsweek.com/blogs/declassified/2010/08/30/mosque-protest-leader-defends-u-k-group-that-clashed-with-riot-police.html
letzte Änderung: 15.35 Uhr