Flugzeugabsturz einer Boeing von United Parcel Service (UPS) in Dubai
Am Freitagabend stürzte ein Frachtflugzeug kurz nach dem Start vom Dubai International Airport nach 38 Minuten um 19.41 Uhr Ortszeit in das Militärlager Nad Al Sheba in der Nähe der starkfrequentierten Kreuzung zwischen Emirates Road und der Al Ain Autobahn, gegenüber Silicon Oasis.
Das Gebiet Nad Al Sheba war bisher den exklusiven Kreis der Pferderennbahn-Fans durch den dort jährlich bis 2009 ausgetragenen Dubai World Cup bekannt.
Augenzeugen berichteten von einem sehr tief fliegenden, über den Boden „gleitenden“ Flugzeug, bevor es in Rauch und Flammen aufging.
Bei dem Flugzeug handelte es sich um eine Boeing 747-400 des Paketzustelldienstes United Parcel Service (UPS) auf den Weg zum Kölner Flughafen in Deutschland. An Bord befanden sich nach Auskunft der Behörden der VEA verschiedene Produkte einschliesslich Kinderspielzeug und Computerzubehör. (1)
Beide Piloten, Captain Doug Lampe, 48 Jahre und der Erste Offizier, Matthew Bell, 38 Jahre kamen bei dem Absturz ums Leben. (2)
Nach dem Start hatte die Crew der Flugsicherung über Funk von einem Brand an Bord berichtet und wurde daraufhin von dieser aufgefordert, zum Flughafen zurückzukehren. Das Flugzeug verschwand kurz darauf vom Radar. Als Reaktion auf diesen Vorschlag hätte der Pilot das Flugzeug von bebauten Gebieten weggesteuert, sagte Saif al Suwaidi von der General Civil Aviation Authority (GCAA):
„Ich denke, er wählte eine fast leere Stelle in diesem Bereich. Nach dem Anhören des Cockpit-Recorders werden wir sicher sein. “
Die Ermittler haben jetzt einen der beiden Flugschreiber des Flugzeuges mit den Tonaufnahmen aus dem Cockpit gefunden, nach dem anderen wird noch gesucht, berichteten Medien aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Trümmer seien über 1,5 km weit im Gelände der Militärbasis verstreut, hiess es. Für Aussenstehende blieb das Militärlager geschlossen, nur Polizei- und Bergungsfahrzeuge durften in das Gelände. Die GCAA wird bei ihrer Untersuchung von der Dubaier Polizei und dem Zivilschutz unterstützt.
„Untersuchungen dauern in der Regel Monate, so dass es schwierig ist, die wichtigsten Ursachen zu identifizieren. Ich hoffe, dass wir in der Lage sind, das andere schwarze Kästchen zu finden, um die Ursache mit Hilfe der Aufzeichnungen zu bestimmen. Wir werden unser Bestes versuchen.“
Die US National Transportation Safety Board, eine US-amerikanische Verkehrsbehörde, die sich mit der Aufklärung von Unglücksfällen im Transportwesen befasst, sandte ein Team in die VAE, darunter befinden sich Vertreter der Federal Aviation Administration und von Boeing.
Das in Atlanta, Georgia, ansässige Unternehmen UPS schickte auch Ermittler nach Dubai und teilte mit, dass dies der erste tödliche Unfall in seiner Geschichte ist. Scott Davis, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von UPS sagte „Wir tun unser Bestes, um genau herauszufinden, was genau passiert ist.“ und drückte tief empfundenes Mitgefühl mit den Familien und Freunden der Opfer der schrecklichen Tragödie aus.
Ein Sprecher der US-Botschaft sagte, die Konsularbeamten in Dubai und Abu Dhabi haben UPS Unterstützung angeboten.
Dr. Theodore Karasik, der Leiter für Forschung und Entwicklung am Institut für Orient- und Golf-Military Analysis in Dubai sagte, der Pilot könnte versucht haben, auf der Militärbasis in einem Versuch, eine „Katastrophe auf der Erde“ zu verhindern, zu landen und meinte weiter:
„Neunundneunzig Prozent aller Ursachen eines Brandes sind technischer Natur. Diese maschinellen Brände gibt es ständig.“
und dass der Brand durch eine beliebige Anzahl von Störungen, wie z. B. fehlerhafte Verdrahtung oder eine Wartung oder ein Problem der Checkliste verursacht worden sein könnte.
Phil Smith, ein Mitglied der britischen RAES Flight Operations Group und ein ehemaliger Pilot, der in technischen Fragen zu Flugzeugen spezialisiert ist, sagte, falls das Feuer im Cockpit ausgebrochen ist, wird die Ursache vermutlich ein elektrischer Defekt gewesen sein. Die Mannschaft würde das Feuer schnell bemerkt und daran gearbeitet haben, um es zu isolieren.
Mit UPS Flight 6 ist das dritte Flugzeug nach dem Start in den Vereinigten Arabischen Emiraten innerhalb eines Jahres abgestürzt. Im Oktober 2009 stürzte eine Boeing 707 – Frachtmaschine kurz nach dem Start vom Sharjah International Airport ab, bei dem Unglück kamen alle sechs sudanesischen Besatzungsmitglieder an Bord ums Leben. Im Mai starben 158 Menschen des Air India Express Fluges 812 beim Start aus Dubai, als eine Boeing 737-800 über die Piste von Mangalore hinausgeschossen war.
Al Suwaidi wies einen Zusammenhang zwischen den drei Flugzeugabstürzen zurück:
„Es gibt keine Ähnlichkeit zwischen den Vorfällen, und so können wir nicht von einer Verbindung sprechen. Das Problem bei diesem Absturz scheint ein Feuer sein, aber natürlich wird die Sache feststehen, wenn die Untersuchung abgeschlossen ist.“
Quellen:
(1) http://www.thenational.ae/apps/pbcs.dll/article?AID=/20100905/NATIONAL/709049846/1001
(2) http://www.google.com/hostednews/ukpress/article/ALeqM5gpFLKapRVUJU3H3cdKLI8phI8g3g