HR-Kurzreportage: Deutsche Polizisten im Kriegsgebiet Afghanistan unterwegs
Die Realität des Einsatzes deutscher Polizeibeamter zur Ausbildung ihrer Kollegen stellt sich anders dar als uns die hiesigen Politiker weismachen wollen, die von gesicherten Camps faseln und üben durchaus auch das Handgranatenwerfen auf „potentielle“ Angreifer zur Verteidigung.
Somit wird das Töten von Menschen dort mit diesem Training bewusst einkalkuliert. Das ist jedoch keineswegs Aufgabe deutscher Polizeibeamter, die, wie der folgende Beitrag zeigt, auch durch ungesichertes Gelände in Dörfer ohne Schutzgeldbegleitung fahren.
„Ich möchte nachher dann nicht am Flughafen in Frankfurt stehen wenn der erste Kollege im Zinksarg aus Afghanistan zurückkommt und die Witwen fragen: Warum hat die GdP nicht versucht, dieses Himmelsfahrtskommando zu verhindern.“
sagte Andreas Grün von der Gewerkschaft der Polizei GdP in der Sendung des Hessischen Rundfunks defacto über den Einsatz der Polizeibeamten in Afghanistan.
Roland Kramer vom Personalrat der hessischen Bereitschaftspolizei ist sich mit der GdP einig:
„Landläufig sagt man dazu, da ist Krieg, da wird auf Menschen geschossen, da sind Soldaten im Einsatz. Somit ist das nicht befriedet. In diesem Gebiet haben wir Probleme, Kollegen und Kolleginnen einzusetzen, weil sie da genauso Anschlagsziel sind wie die eingesetzten Soldaten und afghanische Polizei selbst.“
Der Innenminister von Brandenburg hat genau aus diesem Grund den Einsatz von Polizisten aus seinem Bundesland abgelehnt, auch wenn ihn andere Motive wie die Strukturreform angetrieben haben sollten.
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