Spanien: Stromverbrauch um ein Viertel wegen Generalstreik gesunken
Landesweiter Widerstand von zehn Millionen Menschen gegen den Abbau der sozialen Errungenschaften auf der Iberischen Halbinsel – Transformation von Hochspannung und knisternder Elektrizität von Industrie auf öffentliche Strassen und Plätze – spanische Regierung erweist sich als sturer Isolator.
Die Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes in Spanien, CCOO und UGT haben zu einem siebten Generalstreik gegen die „Reform“ des Arbeitsmarktes aufgerufen, den zehn Millionen Menschen gefolgt sind. Schulen und Krankenhäuser wurden dabei nicht geschlossen. Teile der Industrie und des Verkehrs wurden lahm gelegt. 70 Prozent der Arbeitnehmer und Angestellten beteiligten sich an dem Ausstand.
Es geht um die drastischen Kürzungen der „Sparmassnahmen“ der Regierung. Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero wird am Donnerstag, den 30.September den Haushaltsplan für 2011 dem Parlament zur Abstimmung vorlegen. Darin sind u.a. die Anhebung des Rentenalters, Gehaltskürzungen und Nullrunden für Rentner des Öffentlichen Dienstes enthalten.
Die Regierung soll bei ihrer Sozialpolitik mit den tiefen Einschnitten wieder auf den „Pfad der Vernunft“ zurückfinden, meinten die Generalsekretäre der CCOO und UGT, Ignacio Fernandez Toxo und Candido Mendez. (1)
Nach Angaben der Zeitung El Periódico kam es durch den Generalstreik zu einem Rückgang des Strombedarfs von mehr als 20 Prozent in der Industrieproduktion. (2)
Nach Angaben von Red Eléctrica wurde um 12 Uhr Mittags landesweit 16 Prozent weniger aus den Netzen als üblich entnommen. Die Messungen liefern Informationen zur Verwaltung der Leistungen der Kraftwerke für den internationalen Austausch, eventuellen Einschränkungen des öffentlichen Verkehrs und für Bedarfsprognosen.
Die grafische Darstellung der Entwicklung des Stromverbrauchs am Morgen des 29.Septembers und die Lücke zwischen Prognose und tatsächlichem Verbrauch auf der Webseite von Red Eléctrica ist hier dargestellt. Die Echtzeit-Daten werden alle 10 Minuten aktualisiert.
Die tatsächliche Nachfrage (gelbe Kurve) spiegelt den momentanen Wert des Strombedarfs. Die Bedarfsprognose (grüne Kurve) wird durch Red Eléctrica mit den Werten des Verbrauchs vorheriger analoger Perioden erstellt, korrigiert um eine Reihe von Faktoren, wie zum Beispiel Wetter und Konjunktur. Die operative Planung (rote Linie) ist der Produktionsplan für die Einheiten der Energieversorgung für den Tagesbedarf.
16.06.2010 panem et circenses: spanischer Generalstreik muss bis 29.September warten
Die Gewerkschaften CCOO und UGT haben am 16.Juni beschlossen, für den 29. September zu einem landesweiten Generalstreik aufzurufen.
Am heutigen Mittwoch soll der Gesetzentwurf der “Arbeitsmarktreformen” im Kabinett der sozialistischen Minderheitsregierung des Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero verabschiedet werden.
Das Gesetz mit dem endgültig festgelegten Text könnte nicht vor November im Parlament verabschiedet werden, hiess es nach Presseberichten.
Quellen:
(1) http://www.elperiodico.com/es/noticias/economia/20100929/los-sindicatos-ensalzan-exito-huelga-exigen-cambio-rumbo-gobierno/504757.shtml
(2) http://www.elperiodico.com/es/noticias/economia/20100929/demanda-electrica-industrial-cae-mas-del-por-efecto-huelga/505399.shtml