Chinas Drachenritt zu den Sternen – zuerst der Mond
Lunare Scouts unterwegs zu den neuen Energieressourcen der Menschheit (Neun-Drachen-Wand in Datong, Foto: Doron Wikipedia)
Zum 61.Nationalfeiertag der Gründung der Volksrepublik China am 1.Oktober schoss um 13.00 Uhr mitteleuropäischer Sommerszeit eine dreistufige Rakete vom Typ Langer Marsch 3C die chinesische Mondsonde Chang`e 2 mit einer Startmasse von rund 2,48 Tonnen vom Weltraumbahnhof Xichang Satellite Launch Center, XSLC) auf eine Umlaufbahn zum Erdtrabanten.
Nach fünfundzwanzig Minuten trennte sich die Sonde, die ihren Namen nach der chinesischen Göttin des Mondes erhalten hatte, von der dritten Stufe der Trägerrakete und entfaltete ihre Solarzellenausleger. In fünf Tagen wird die Sonde in die Umlaufbahn des Mondes eintreten und mit ihrem Messprogramm über die Mondoberfläche beginnen, dass dazu dient, künftige chinesische Landeprogramme auf dem Mond vorzubereiten.
Die gewonnenen Daten dienen der Ausbeutung von Rohstoffen, die man auf dem Mond zu finden hofft, wie Uran, Thorium, Kalium, Aluminium, Silizium, Eisen und Titan und Helium 3 für Kernfusionen.
Ob Chang`e 2 anschliessend auf dem Mond landen wird, im interplanetaren Raum bleibt oder wieder zur Erde zurückkehren wird, teilte die chinesische Raumfahrtbehörde nicht mit. Die Kosten für die Mission wurden mit umgerechnet 98 Millionen Euro angegeben. (1)
Die europäische Raumfahrtagentur (ESA) unterstützt in Absprache mit China und vorherigen gemeinsam stattgefundenen Simulationen mit Angaben über den Bahnverlauf die Mission. Auf dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou sind die Antennen auf den Flug der Sonde ausgerichtet. Das europäische Zentrums für Weltraumoperationen (ESOC) in Darmstadt wird mit dem chinesischen Raumfahrtkontrollzentrum in Peking (BACC) in Verbindung stehen. (2)
Quellen:
(1) http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/01102010195433.shtml
(2) http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/01102010061501.shtml