Senioren gegen Stuttgart 21 fordern „Fakten auf den Tisch“
Die ‚Senioren gegen Stuttgart 21‘ und Parkschützer begeben sich heute erneut zu Herrn Hany Azer, Gesamtprojektleiter für Stuttgart 21, um Transparenz und klare Antworten zu fordern. Bereits am 14. Oktober hatten sie in einem offenen Brief konkrete Fragen zu Stuttgart 21 formuliert und Herrn Azer aufgefordert, alle Fakten offen zu legen. Bislang blieb Herr Azer die Antworten schuldig. Mit ihrem neuerlichen Schreiben fordern die Senioren auch Auskunft über den Verbleib der Juchtenkäferlarven die in den am 1. Oktober illegal gefällten Bäumen lebten.
„Es ist ein wahres Armutszeugnis: da wird großspurig eine Informationsoffensive angekündigt, alle fabulieren über mehr Kommunikation, Herr Mappus verspricht ‚Fakten auf den Tisch‘ und nach wie vor macht sich keiner der Projektbetreiber die Mühe, auf auf konkrete, klar formulierte Fragen eine Antworten zu geben“, sagt Parkschützer Frank Stillerich. „Da geht es uns nicht besser wie Herrn Palmer in der sogenannten ‚Faktenschlichtung‘. Genauso wie Herr Palmer haben wir unsere Fragen schriftlich gestellt, genauso wie Herr Palmer warten wir bislang vergeblich auf eine Antwort. Die DB-Projektbau, allen voran Herr Azer, drücken sich, sie ignorieren uns. Aber wir werden hartnäckig bleiben, wir werden immer wieder darauf dringen, dass dem Volk gegenüber Rechenschaft abgelegt wird.“
Konkret erwarten die Parkschützer, dass Herr Azer folgende Fragen beantwortet:
· Wie geht es den Juchtenkäfern und ihren Larven die in den am 01.10.2010 illegal gefällten Bäumen ansässig waren? Wann können wir sie zusammen mit einem Biologen in Augenschein zu nehmen, um uns von ihrer Unversehrtheit zu überzeugen?
· Wie wurden die Baumfällungen im Schlossgarten entgegen den EBA-Anweisungen legitimiert?
· Wie wurde die Einhaltung der Natur- und Artenschutzvorschriften sichergestellt? Wie wurden die vorhandenen Fledermaus- und Juchtenkäferpopulationen dokumentiert und deren Erhalt gesichert?
· Welche Kosten sind bis heute für Stuttgart 21 angefallenen, wie teilen sich die erwarteten Kosten auf? Die Parkschützer erwarten eine detaillierte und transparente Aufstellung über alle bisherigen Projektkosten, sowie einen belastbaren Kostenplan für das gesamte Projekt und alle assoziierten Projekte (Stadtbahnverlegung, etc.), aufgeschlüsselt nach Gewerken.
· Wie sollen die von Bahnchef Rüdiger Grube vorgebrachten Kostenreduktionsmaßnahmen ohne Sicherheitseinbußen realisiert werden (dünnere Tunnelwände, etc.)?
· Welche geologischen, hydrologischen und bahntechnischen Gutachten und Untersuchungen gibt es? Zu welchem Ergebnis kommen unabhängige Gutachter?
· Was tun Sie, um die Sicherheit in den Tiefbahnhöfen (Hauptbahnhof und Flughafen) sowie in den Tunneln zu garantieren? Welches Risiko ergibt sich aus der Nichtbeachtung moderner Sicherheitsstandards für Tunnel? Dies muss vor allem angesichts der vielen Ausnahmegenehmigungen erläutert werden.
Bislang verweigert die Bahn den Bürgern alle Information, die für eine sachliche, konstruktive
Diskussion erforderlich wären.
Rückfragen an Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer, Tel. 0174-7497868 oder an
Carola Eckstein, Tel. 01520-7827755 oder an Fritz Mielert, Tel. 0176-66681817
Presseerklärungen und Hintergrundinfos / Presseportal: www.parkschuetzer.org/presse
Internet: www.bei-abriss-aufstand.de und twitter.com/AbrissAufstand und www.parkschuetzer.de