Einige Gedanken zum Wohlstand unserer Gesellschaft
Was ist eigentlich Wohlstand? Wie messen wir diesen? Oder wie hoch muss die Anzahl der zufriedenen Bürger sein, damit wir von einer Wohlstandsgesellschaft reden können?
Bei Wikipedia (1) ist unter anderem folgender Satz zu finden:
„Im Rahmen politischer Entscheidungen und Wirkungsweisen wird bislang meist der materielle Wohlstand bzw. das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf als Indikator für materiellen Wohlstand berücksichtigt. Weitere Wohlstandsindikatoren sind der Engel-Koeffizient und der Human Development Index.“
Gesellschaftlicher Wohlstand gemessen durch das Bruttoinlandsprodukt? Vereinfacht bedeutet dies doch nichts anderes als: Produziere und konsumiere so viel wie möglich dann steigt damit dein Wohlstand. Welcher Intelligenzbolzen ist eigentlich auf diese Definition von gesellschaftlichem Wohlstand gekommen? Wieso akzeptieren wir überhaupt eine solche Definition?
Auch wenn man tiefer gräbt und sich den Engel-Koeffizienten und weitere Indizes anschaut, werden die Menschen grundsätzlich auf ökonomische Grundwerte reduziert. Sprich: „Wenn wir Arbeit und etwas zu Essen haben, ein Dach über dem Kopf und nicht gerade an einem Schnupfen sterben müssen, leben wir im Wohlstand und sind damit auch glücklich.
Sind wir glücklich? Meiner Meinung nach aktuell eher nicht! Dies liegt sicherlich auch daran, dass viele Menschen bereits erkannt haben, wie Wohlstand und Wachstum miteinander verknüpft sind.
Der Vollständigkeit halber sei hier noch erwähnt: die Produktion von Waffen und vieler andere unnötigen Dinge produzieren auch Wohlstand und damit Glück in unserer Gesellschaft.
Wohlstand und Wachstum sind also untrennbar miteinander verknüpft? Wieso eigentlich? Was hat unser Glück mit Wachstum zu tun? Technologische Fortschritte, welche dem Volk wirklich zu Gute kommen (meistens hat ja das Volk nichts von technologischen Fortschritten, dies ist aber ein anderes Thema), bedeuten doch nicht automatisch Wachstum.
Stimmt es jetzt oder nicht? Sind wir glücklich, wenn wir wachsen oder nicht? Nach Ansicht unserer Politiker schon. Wir haben es ja gesehen: ein Wachstumsbeschleunigungsgesetz und schon erwarten uns 10 goldene Jahre. Unsere Politiker mit ihren Medien sind glücklich.
Meiner Meinung nach hat aber Wohlstand (Zufriedenheit) nichts mit Wachstum zu tun. Das sind zwei verschiedene Dinge, welche uns hier zusammenhängend verkauft werden. Dies kann man alleine schon daran erkennen, dass die Mehrheit des Volkes aktuell nicht zufrieden ist. Wir können eher vom Gegenteil ausgehen.
Die Verknüpfung der Zusammenhänge wird hier grundsätzlich falsch dargestellt. Trotzdem scheint es ohne Wachstum nicht zu gehen. Wieso? Die Lösung ist einfach. Die Lösung ist in unserem Schuldgeldsystem begraben.
Geld als Schuld ist nur über Wachstum zu finanzieren. Was wir produzieren, ist dabei eigentlich egal. Hauptsache es bringt wieder Geld zur Schuldentilgung.
Ich möchte jetzt und hier nicht näher auf das Geldsystem eingehen. Vielleicht beim nächsten Mal. Meine Intention liegt eher darin, die Menschen zum Hinterfragen der Dinge anzuregen.
Jedenfalls sollten wir dringend über Dinge wie leistungsgedecktes Geld und den Unterschied zwischen Besitz und Eigentum nachdenken. Ansonsten werden wir die Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten nie glücklich sehen. Es wird wohl eher das Gegenteil der Fall sein:
~5 Prozent der Weltbevölkerung werden dann in Zukunft dem Rest der Welt erzählen, dass sie nach Ihrer Definition eigentlich glücklich sein müssten.
Auch eine neue Definition von Wohlstand (Glück der Gesellschaft) wird uns nicht weiter bringen solange Wachstum, welches das Geldsystem in sich enthält, eine Grundvoraussetzung ist.
Quellen: