Stuttgart: Das sogenannte „Grundwassermanagement“ für S21 wird derzeit trotz der laufenden Schlichtungsverhandlungen vorangetrieben. Es gefährdet vor allem die Bäume im Park und das Mineralwasser.
Wegen der verstärkten Vorbereitungen für die Grundwassermanipulation sind die Parkschützer vor dem Bautor am ehemaligen ZOB gegenüber dem Südflügel präsent. Am Dienstag, den 2. November, wird es ab 6 Uhr wieder ein Blockiererfrühstück und mehrstündige Sitzblockaden geben. Der Fortgang der Bauarbeiten für die Grundwassermanipulation wird gestört und so demonstriert, dass Stuttgart 21 nicht gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt werden kann.
„Dieses Wassermanagement, diese Pumpen werden ewig arbeiten müssen, noch in tausend Jahren, solange es Stuttgart gibt, denn Wasser ist gemein: Es kommt zurück und frisst sich durch. Den Grundwasserspiegel wieder anzuheben ist auch gefährlich: Die neuen unterirdischen Bauten werden das Wasser zwingen, neue Wege zu finden, völlig unkontrollierbar können so wieder Hohlräume und Krater entstehen,“
schreibt der STERN 35/2010 im Artikel „Angst vor der Grube“ , Seite 91.
„Dass die Folgen der Grundwassermanipulation nicht abschätzbar sind, nehmen Bahn und S-21-Politiker billigend in Kauf“,
so Ursel Beck, Mitglied des Blockadeteams.
„Wir sind nicht bereit diesen Raubbau an Stuttgarter Ressourcen hinzunehmen.“
Informationen zur Grundwassermanipulation:
- ohne GWM sind keine weitere Baumaßnahmen im Park möglich
- ohne fertiggestellte GWM ist die Grundwasserabsenkung nicht möglich
- ohne GWM keine Baugrube
Was ist die Grundwassermanipulation?
- Das Grundwasser verläuft vier Meter unter Parkniveau und soll auf 15 Meter abgesenkt werden.
- Die Absenkung erfolgt unter Abpumpen des Grundwassers über ca. 90 Brunnen im Innenstadtbereich.
- Alle Brunnen werden mit meist oberirdischen Leitungen (4,5 m Höhe) miteinander zur GWM verbunden.
- Über eine zentrale Halle im Park (1000 qm und dreistöckig) wird die GWM gesteuert.
Gefahren der Grundwassermanipulation:
- Gefährdung und Verunreinigung des Mineralwassers
- Absterben von Bäumen im Park
- Verschandelung der Stadt durch die oberirdischen Wasserleitungen (17 km Länge)
- Folgen und Gefahren sind nicht absehbar und unkorrigierbar