Schon etwas neidisch schauen einige soziale Protestbewegungen auf die Ereignisse im Wendland. Die Republik steht vor dem wahrscheinlich größten Demowochenende der letzten 20 Jahre. Hier soll ein kurzer Überblick gegeben werden, was zur Zeit gerade passiert.
Mittlerweile sind über 320 Busse (1) – davon ca. 17 aus Berlin – angemeldet. Der Großteil wird am morgigen Vormittag in Dannenberg und Umgebung erwartet – einige tausend Menschen sind aber schon heute oder vor einigen Tagen angereist. Auf Bauernhöfen und Wiesen werden Camps, Bühnen und Kommunikationszentren aufgebaut.
Diese scheinen gut zu funktionieren, denn auf linksunten.indymedia ist der offizielle Fahrplan (2) des Castors samt Uhrzeiten und Ausweichstrecken aufgetaucht. Im Netz (3) kursiert ebenfalls ein Aufruf verschiedener Gruppen, den Bahnverkehr in der Republik am morgigen Samstag durch massenhaftes Betätigen der Notbremse ganz zum Erliegen zu bringen. Dies ist natürlich strafbar und es bleibt abzuwarten, in welchem Umfang die Aktion umgesetzt wird.
Der etwas früher gestartete Castorzug wird bereits am Morgen des 6. Novermbers die deutsche Grenze erreichen – aber auch das ist nicht sicher, da in Frankreich 25 Demonstrationen angekündigt sind. Welchen Umfang die Polizeimaßnahmen in Deutschland wirklich haben, bleibt unklar – es herrscht aber Panik bei den Verantwortlichen vor dezentralen Sabotageaktionen.
So teilten GdP und Steuerzahlerbund heute mit, dass sie die Sicherheitsgebühr, die von den Atomkonzernen bezahlt werden muss, auf 50 Millionen Euro festgelegt wird. Denn Unfälle können immer mal passieren – so ist der Kerosintransporter für die Polizeihubschrauber gestern Abend von der Straße abgekommen und musste stundenlang geborgen werden – das berichtet www.castorticker.de
Hier finden sich auch aktuelle Live-Meldungen und Ticker. Das Radio Freies Wendland geht in wenigen Stunden auf Sendung im Stream und Analog auf 95.5 in Lüneburg und 89.7 im Wendland. FlügelTV ist ebenfalls im Wendland und geht morgen mit 2 Kanälen Live auf Sendung.
Das Konzept der Demonstranten ist einfach. Neben der Großdemonstration in und um Dannenberg bereiten sich Blockadebündnisse entlang der gesamten Strecke vor, wie etwa in Berg/Pfalz (4) wo die erste größere Blockade zu erwarten ist. Hält die Blockade nicht ewig, so überholen sie den Castor immer wieder mit Shuttlebussen und beteiligen sich an anderen Blockadepunkten – immer mehr bewegen sich dann Richtung Gorleben. Inmitten des ganzen Chaos immer wieder Schotterer. Zu welch einem Unsinn die Polizei greift, zeigt auch eine Meldung aus Gorleben, nach der alle Kanaldeckel versiegelt werden sollen.
Ticker und Sonderseiten:
http://www.taz.de/1/zukunft/castor-ticker/artikel/1/live-ticker-castor/
http://www.castor2010.de/infopunkte
Twitter:
http://twitter.com/#search?q=castor
http://twitter.com/#search?q=castorticker
Quellen:
(1) http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/castor-2010/anreise.html
(2) http://linksunten.indymedia.org/de/node/27894