Bundespolizei lässt Untersuchung erst nach Konfrontation mit Greenpeace zu
Erst nach einer Konfrontation mit Einsatzkräften der Bundespolizei konnten Experten von Greenpeace heute Nacht mit zweieinhalb Stunden Verspätung eine Strahlenmessung beginnen. Die Rechtsberaterin der Einsatzleitung, Frau Dannemann, musste die Beamten in Dahlenburg dazu telefonisch anweisen.
Einsatzkräfte der Polizei hinderten zuvor Mitglieder von Greenpeace massiv daran, in dem niedersächsischen Ort eine Strahlenmessung des Castorzuges vorzunehmen. Anwohner zuvor die unabhängige Umweltorganisation telefonisch gebeten, aus ihrem Haus heraus die Strahlung der Castorbehälter zu messen. Der Zug mit elf Castoren steht seit 20.03 Uhr nur wenige Meter entfernt von ihrem Haus.
Ein Team um den Kernphysiker und Greenpeace-Atomexperten Heinz Smital war deshalb mit den notwendigen empfindlichen Messgeräten von Dannenberg nach Dahlenburg gefahren. Dort war ihnen der Durchgang zum Haus nicht nur verweigert worden, er war von der Polizei auch mit körperlicher Gewalt verhindert worden, obwohl die Anwohner stark beunruhigt waren.
„Das ist ein klarer Fall von Rechtsbeugung durch die verantwortlichen Beamten gewesen“,
sagt Heinz Smital.
„Mit der von uns nun beginnenden Strahlenmessung im Haus können wir in Kürze die Belastung der Bewohner
abschätzen“,
so Smital.
„Greenpeace hat hier sofort gehandelt, da wir einen klaren Fall von Gefahr im Verzug gesehen haben.“
Die Bewohner haben ihr Haus wegen der langen Verzögerung der Arbeiten durch die Bundespolizei vorsorglich schon vor Beginn der Messungen verlassen.