Zum Hermann machen – mit elektronischem PA staatlich verordnet

Der neue elektronische Personalausweis kann einen unter Umständen, ob man will oder nicht, ganz schön schnell zum Hermann machen. Da nützt es Ihnen auch nicht zu beteuern: „Ich mach hier nicht den Ulf!“, wenn Sie plötzlich einer sind oder abzuwehren, wenn Ihnen vorgeworfen wird: „Spiel nicht den starken Max!“

Aus dieser behördlich verordneten Schlinge kommt man nicht wieder so einfach heraus. Die Macht der Software der neuen Personalausweis-Druckerei ist stärker als jeder noch so sture deutsche leibhaftige Bürokrat – der ist ihr völlig machtlos ausgeliefert.

Bedauerlicherweise ist der Name des Tieres im folgenden Video nicht im Namensregister zugelassen, obwohl nicht wenige den Liebsten „Mein Häschen!“ rufen, sonst hätte dieser bei vielen passenden Gelegenheiten sagen können:

In der Monitor-Sendung vom 18.November Neue Personalausweise kennen keine Rufnamen mehr konnte man folgendes Erstaunliches vernehmen:

Der neue Personalausweis

Menschen mit mehreren Vornamen können bei Ausstellung eines neuen Personalausweises oder Reisepasses eine böse Überraschung erleben. Das berichtet das ARD-Magazin Monitor in seiner heutigen Sendung ( ARD, 21.45 Uhr). Danach lässt eine neue Software der Bundesdruckerei seit Oktober keine Rufnamen mehr zu.

Das kann dazu führen, dass der Rufname in der sogenannten maschinenlesbaren Zone, die für Ämter und Behörden maßgeblich ist, nicht mehr aufgeführt wird. Für die Betroffenen kann das zu massiven Problemen vor allem bei Banken, KFZ-Zulassungsbehörden oder Fernreisen führen. Erste Fälle gibt es bereits.

Das Bundesinnenministerium rechtfertigt die Änderung mit Empfehlungen der internationalen Organisation für zivile Luftfahrt und lehnt Änderungen der Software ab.

Hier das Video der Sendung

Zum Glück ist die althergebrachte Gepflogenheit, Männern in der Vornamenreihe einen Frauennamen bei der Geburt mit zu geben, nicht so dramatisch, da dieser mindestens an zweiter Stelle steht wie zum Beispiel Carl Maria von Weber oder bei dem amtierenden deutschen Bundesverteidigungsminister Guttenberg, der in seiner langen adligen Vornamen-Ahnengaleria ebenfalls diesen Frauennamen besitzt.

„Maria steh uns bei!“ diesen flehentlichen Hilferufen bedrängter Bundeswehrsoldaten im bewaffneten Konflikt hätte der Verteidigungsminister sicher nur schwerlich mit persönlichem Einsatz zur Rettung beistehen können und das hätte sich doch echt blöd angehört.

Das Göttliche hat von und zu Guttenberg trotz aller Lobeshymnen noch nicht erreicht – den medialen Nymbus hingegen schon.

Was die internationale Organisation für zivile Luftfahrt mit den Rufnamen der Deutschen in ihrem Amtspapier zu tun hat, müsste der Bundesinnenminister Karl Ernst Thomas de Maizière doch noch einmal deutlicher erläutern und die Bürger nicht im Regen stehen lassen.

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