Freiwillige Helfer kümmern sich um ihren Schlossgarten
Ausgestattet mit Rechen und Besen, kamen am Sonntag gut 30 Parkschützer im Mittleren Schlossgarten zusammen, um dort das heruntergefallene Laub zusammen zu rechen. Soweit für den Boden notwendig, wurde das Laub durch Stroh ersetzt. Auf den Rasenflächen ist es sinnvoll, das Herbstlaub zu entfernen, da es vor allem Schädlingen wie der Miniermotte als Winterquartier dient.
Parallel dazu hat eine weitere Gruppe von Parkschützern versucht, die jungen Bäume am Mineralbad Berg korrekt einzupflanzen. Diese Bäume sollten ursprünglich im Rahmen der Robin Wood- und Parkschützer-Aktion vom 30.10.2010 auf dem illegal gerodete Gelände des Grundwassermanagements gepflanzt werden. Die Bahn hatte die Bäume anschließend auf der Festwiese beim Mineralbad Berg eingepflanzt, allerdings viel zu eng und vor allem viel zu tief. Zu tief eingepflanzte Bäume werden leicht von Pilzen befallen und dadurch über kurz oder lang zerstört. Deshalb wollten die Parkschützer die Bäume heute fachgerecht umpflanzen. Dies wurde jedoch von der Polizei behindert, die mit sieben Einsatzwägen vorfuhr. So konnte nur acht der 25 Bäume geholfen werden. Die Parkschützer werden sich weiterhin für eine korrekte Pflanzung der übrigen Bäume einsetzen.
„Wir kämpfen nicht nur für den Erhalt unseres Schlossgartens, wir sogen auch für ihn“,
sagt Parkschützer Bruno Baumann, der schon seit Monaten die sehr beliebten Baumführungen im Mittleren Schlossgarten durchführt.
„Das bedeutet, dass wir die Bäume vor Schädlingen schützen müssen. Gegen Miniermotten und Pilze helfen einfache Maßnahmen wie Laubrechen und korrektes Pflanzen; Bäume vor Sägen zu schützen, ist weitaus schwieriger, aber darüber sollten wir die alltäglichen Dinge nicht vergessen. Vor allem die Bäume in der Innenstadt leisten enorm viel für uns Menschen: Sie filtern die Luft, setzen CO2 um, sorgen im Sommer für Abkühlung und bieten uns Orte der Erholung und Entspannung. Im Kleinen wie im Großen werden wir uns auch weiterhin für die Bäume unserer Stadt einsetzten.“
Die Beseitigung des Laubs ist im Rahmen der Schädlingsbekämpfung sinnvoll. Vor allem die Miniermotte, die Kastanienbäumen auch in Stuttgart sehr zu schaffen macht, kann in diesem Laub besonders gut überwintern. Da der Mittlere Schlossgarten bereits als Bauvorbereitungsland gilt, wird das Laub nicht, wie sonst üblich, durch die Wilhelma beseitigt. Die Parkschützer übernehmen diese Aufgabe ehrenamtlich.