Korea-Krise: “Kriegsspiele” und Diplomatie im Weltfinanzkrieg

Während die USA vor dem Bankrott stehen und mit allen Mitteln versuchen China zur Aufwertung seiner Währung Renminbi (Yuan) zu zwingen, betritt Peking nun das Parkett der Weltdiplomatie.

Am heutigen Sonntag um 06.00 Uhr Ortszeit begannen die USA und Südkorea direkt vor Nordkoreas Küste das dritte Militärmanöver der Reihe „Invincible Spirit“. Es ist das größte Militärmanöver, was die USA und die unter ihrer Kontrolle stehenden südkoreanischen Militärs seit dem Koreakrieg jemals abgehalten haben (1). Dieses dritte Manöver wurde, entgegen der gängigen Darstellung in der von Finanzkonglomeraten und staatlichen Stellen kontrollierten Informationsindustrie des US-Einflussbereiches, erst nach dem Artilleriegefecht zwischen beiden koreanischen Staaten am 23.November kurzfristig angesetzt, nachdem es Anfang November noch verschoben worden war (2).

Bekannt gegeben wurde die Manöver-Reihe auch nicht nach der ungeklärten Versenkung des südkoreanischen Kriegsschiffes Cheonan am 26.März.

Washington stellte seinen „Unbesiegbaren Geist“ vor, nachdem eine hochrangige Delegation aus den USA in der aufstrebenden Handels- und Finanzmacht China am 25.Mai damit gescheitert war, China um die Aufwertung seiner (im Gegensatz zu den Geldsystemen des US-Einflußbereiches) staatlich kontrollierten Währung Renminbi (Yuan) anzubetteln. Unter den Bittstellern aus den USA hatten sich der Chef der US-Zentralbank „Fed“, Ben Bernanke, Aussenministerin Hillary Clinton, Finanzminister Timothy Geithner, Handelsminister Gary Locke und 200 weitere hochrangige Beamte und Militärs befunden – darunter der Leiter des Pazifikkommandos (Pacom), Admiral Robert Willard. (DER WELTFINANZKRIEG: Die Vier Zonen der Ökonomie, 11.Juni)

Am 20.Juli verkündete dann das Pentagon die Manöver-Reihe „Invincible Spirit“ („Unbesiegbarer Geist“), deren erstes Manöver fünf Tage später begann. (3)

Heute Nachmittag passierten nun zwei Dinge: um 15 Uhr Ortszeit (07.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit) feuerte das unter US-Kommando stehende südkoreanische Militär „versehentlich“ aus seinem regulären Territorium in die Demilitarisierte Zone (DMZ) zwischen beiden koreanischen Staaten hinein, aber „versehentlich“ noch haarscharf auf den südlichen Teil des ganze 4 Kilometer breiten Areals (4). (Südkorea schiesst Granate über koreanische Demarkationslinie)

Und „versehentlich“ passierte das exakt während den Gesprächen eines hochrangigen Mitglieds der chinesischen Regierung, Dai Bingguo, mit dem Präsidenten Südkoreas Lee Myung-bak (5). Dai Bingguo war bereits am Samstag zusammen mit dem Sonderbeauftragten Chinas für innerkoreanische Angelegenheiten, Wu Dawei, nach Seoul gereist (6). Am Sonntag stand dann Wu Dawei schon wieder in Peking (7) und verkündete eine längst überfällige und bisher durch die chinesische Staatsführung grob fahrlässig vernachlässigte diplomatische Offensive: die Einladung zu Sechs-Parteien-Gesprächen in China. Die Einladung ging an beide koreanische Staaten, Russland, Japan und die USA.

Letztere sitzen nun in einer Sackgasse, die sie sich selbst eingebrockt haben und aus der sie eigentlich nur noch durch weitere militärische Maßnahmen und eine Eskalation der Lage wieder heraus kommen. Denn auf jedem anderen Gebiet haben die Vereinigten Staaten alle Chancen aus der Hand gegeben, jeden und alles verraten und versucht zu benutzen, sowie auf jede nur denkbare Art und Weise versagt.

Darin liegt die eigentliche Gefahr für die asiatische Region und den gesamten Planeten: eine abgetakelte, bankrotte, hochgerüstete Atommacht USA mit dem Rücken zur Wand.

(…)

Artikel zum Thema:
26.11.2010 Asiatische Kuba-Krise als Kalkül
24.11.2010 Korea-Krise aus dem Nichts

Quellen:
(1) http://www.koreatimes.co.kr/www/news/nation/2010/11/113_77112.html
(2) http://www.nationaljournal.com/nationalsecurity/timeline-escalation-of-tensions-on-the-divided-peninsula-20101123
(3) http://www.defense.gov/news/newsarticle.aspx?id=60074
(4) http://english.yonhapnews.co.kr/national/2010/11/28/63/0301000000AEN20101128005100315F.HTML
(5) http://german.cri.cn/1565/2010/11/28/1s148165.htm
(6) http://english.yonhapnews.co.kr/national/2010/11/27/3/0301000000AEN20101127003100315F.HTML
(7) http://news.xinhuanet.com/english2010/china/2010-11/28/c_13625768.htm

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