Der mit dem Karlspreis schmeisst

Jean-Claude Trichet, der Präsident der EZB, der Zentralbank der Euro-Zone im Machtbereich der „Europäischen Union“, erhält den Aachener Karlspreis 2011. Jedenfalls kann man nun eindeutig identifizieren, in welcher Tradition sich Jean-Claude der Große bewegt.

In der an ungewolltem Witz nicht zu überbietenden Begründung des Direktoriums der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen heißt es gleich zu Anfang:

„Die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen 2011 setzt das Signal, die Europäische Währungsunion und einen stabilen Euro existenziell zu sichern. Im Ergebnis ist der Euro eine Erfolgsgeschichte, und die Auswirkungen der Finanzkrise wären ohne Währungsunion und ohne die Europäische Zentralbank (EZB) weit dramatischer gewesen. Die Rückkehr zu nationalen Währungen ist kein gangbarer Weg.“

Im räuberischen Plünderungsfeldzug der Feudalisten der Postmoderne, im herrischen Größen- und pseudoökonomischen Verarmungswahn gegen die Völker des uralten Kontinents Europa, im übelsten posthypnotischen Witzfeldzug wider den Verstand des Menschen seit dem Mittelalter, hat sich von allen schmierigen Heuchlern zu Hofe gieriger Finanzfürsten, von allen Höflingen fauler Säcke auf hohem Throne, von allen Untertanen gewissenloser Usurpatoren und ihrer dekadenten Nomenklatura, das Direktorium der Aachener Karlspreis-Gesellschaft (mit einem wahrlich kühnen Satz auf die Kehle der deutschen Kultur) an die Führung einer endlosen Tabelle befördert.

Bravissimo, tönt es da aus dem Off. Und wie es rauscht am Kopf vorbei, wie von Geisterhand befördert, da fliegt auch noch der Karlspreis auf den Opfertisch der neuen kapitalistischen Sowjetunion – und mit ihm, pardauz, wie es scheppert, mit allem Plunder, Schmuck und Tand – auf den Müllhaufen der Geschichte.

Quelle: http://www.karlspreis.de/aktuelles/karlspreis_2011.html

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