Ein älterer, aber leicht besoffener Herr – Kurt Tucholsky
Vor 75 Jahren, am 21. Dezember 1935 starb Kurt Tucholsky, dessen Werke auf den Scheiterhaufen der Nationalsozialisten verbrannt wurden.
In Deutschland werden im kommenden Jahr einige Landtagswahlen durchgeführt, so in Hamburg voraussichtlich am 20.Februar 2011 (Neuwahl), in Sachsen-Anhalt am 20.März 2011, in Baden-Württemberg am 27.März 2011, in Rheinland-Pfalz am 27.März 2011, in Bremen am 22.Mai 2011, in Berlin am 18.September 2011 und in Mecklenburg-Vorpommern voraussichtlich Herbst 2011 (veröffentlichte Termine auf der Webseite des Bundesrates)
Angesichts der Ratlosigkeit, welche Partei denn nun die Richtige wäre, wird oft das kleinere Übel gewählt oder gar nicht erst zur Urne gegangen. Zu Zeiten der Weimarer Republik war das nicht anders und führte durch dieses Desinteresse, Passivität und Tatenlosigkeit zur Machtergreifung Hitlers, gegen das Tucholsky vergeblich ankämpfte.
„Am Ende werden sie uns ihre Freiheit zu Füssen legen und zu uns sagen: Macht uns zu euren Sklaven, aber füttert uns.“
Fjodor Michailowitsch Dostojewskij, (1821 – 1881), „Die Brüder Karamasow“
Die demokratischen Prozesse müssen von jedem nach seinen Möglichkeiten mitgestaltet werden, dazu gehört Verantwortung übernehmen und sich über politische Entscheidungen informieren – vor allem den gewählten Vertretern genau auf die Finger sehen, welche Interessen sie in ihrer Legislaturzeit verfolgen.
Gerd E. Schaeffer rezitierte in diesem Video „Ein älterer, aber leicht besoffener Herr“, ein Stück, das Tucholski unter einem seiner Synonyme – als Kaspar Hauser – zum Thema „Welche Partei wählen?“ geschrieben hatte und das in der Weltbühne, Ausgabe 09.09.1930, Nr. 37, S. 405, veröffentlicht wurde: