Expansion von Palmöl bedroht Indigene Borneos
Neue Pläne zur Expansion des Palmölanbaus im malaysischen Bundesstaat Sarawak bedrohen die Penan und andere indigene Völker.
Die Regierung von Sarawak hat angekündigt, die Anbaufläche von Palmöl bis 2020 auf 2 Millionen Hektar zu verdoppeln. Genutzt werden soll dabei das Land indigener Völker, das der Regierung zufolge „weitestgehend nicht ausgenutzt und ohne Besitzrechte ist.“
Holzunternehmen haben bereits einen Großteil des Regenwaldes zerstört von dem die Penan abhängen. Nun wird ihr Land und das anderer indigener Völker für den Palmölanbau verkauft. Mehr als 100 Klagen der indigenen Bevölkerung sind derzeit in Sarawaks Gerichten anhängig.
„Die Wälder sind mein Dach und meine Unterkunft. In den Wäldern finde ich auch mein Essen. Wenn das Palmöl kommt wird alles verschwinden,”
sagte eine Penan Frau gegenüber Survival International.
Matu, ein Penanoberhaupt auf dessen Land bereits Palmöl angebaut wird, sagte:
“Unser Land und unsere Wälder wurden uns mit Gewalt genommen. Unsere Fruchtbäume sind verschwunden, unsere Jagdflächen sind sehr klein geworden und die Flüsse sind so verschmutzt, dass die Fische sterben. Vorher gab es hier viele Wildschweine. Jetzt finden wir nur noch zwei oder drei im Monat.”
Sarawaks Landentwicklungsminister James Masing sagte gegenüber der malaysischen Zeitung The Star, dass Palmöl nach Petroleum und flüssigem Erdgas zu Malaysias drittgrößter Einnahmequelle aus Devisengeschäften geworden ist. Sein Ministerium arbeite daran die Bürokratie in diesem Bereich abzubauen und die Möglichkeiten einer „aggressiveren Entwicklung” von indigenem Land zu prüfen.
Stephen Corry, Survivals Direktor, sagte heute:
„Die Regierung von Sarawak stellt erneut Profit über Menschen und missachtet völlig unverholen die Rechte indigener Völker. Weitere Palmölplantagen wären ein Desaster für die Penan und sie wollen diese auch nicht.”
Palmöl wird für Biotreibstoffe und zur Herstellung vieler Lebensmittel und Kosmetikprodukte benutzt.
Quelle:
http://www.survivalinternational.de/nachrichten/6786