Alles heiße Luft!
Ein weithin sichtbarer Neujahrs-Kommentar zu Stuttgart 21
Stuttgart: Zum Jahreswechsel bringen die Parkschützer ihr großes Entsetzen über die fadenscheinige Inszenierung der Schlichtungsgespräche und die entblößenden Ausreden von Ministerpräsident Stefan Mappus vor dem Untersuchungsausschuss zum 30. September 2010 zum Ausdruck. Mit bunten Himmelslaternen erinnerten sie in der Silvesternacht an die Opfer der Polizeigewalt, mahnen mehr Demokratie an und bekunden ihren Protestwillen für das neue Widerstandsjahr 2011.
Die Himmelslaternen stammen ursprünglich aus China. Sie sollen Glück bringen und steigen mit Wünschen beschriftet in die dunkle Neujahrsnacht auf. „Ganz oben auf unserer Wunschliste für 2011 steht: Wir wollen endlich einen Baustopp und mehr Demokratie in dieser Stadt“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer.
Die Himmelslaternen sollen an die mehr als 400 Menschen erinnern, die am 30. September 2010 im Stuttgarter Schlossgarten von Polizisten mit Pfefferspray, Wasserwerfern und Schlagstöcken verletzt wurden. Die Himmelslaternen sollen aber auch ein deutliches Signal für 2011 setzen: „Die Proteste gehen weiter. Wir werden uns auch im kommenden Jahr nicht mit heißer Luft abspeisen lassen. Bisher hat das Projekt Stuttgart 21 nur Unfrieden, Verletzte, Zerstörung, Lohndumping, Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung und jede Menge Zugausfälle im S-Bahnverkehr gebracht“, erläutert Matthias von Herrmann. „Der Artenschutz wurde missachtet und auch nach den Schlichtungsgesprächen werden Fakten von Mappus und Gönner einfach ignoriert, Kosten und Risiken werden wider besseres Wissen kleingeredet. Es ist offensichtlich, dass so schnell wie möglich weitere Bäume gefällt werden sollen, damit weiter gebaut werden kann. Das lassen wir uns nicht gefallen!“
Quelle: Bei Abriss Aufstand