Manchmal sind Umwege der zielstrebigste Weg. Den Beweis dafür liefert das 21jährige Multitalent Tom Luft.
Wie es dazu kam? Ein Elfjähriger stellt fest, dass man auch auf einem trashigen Keybord alleine mit “schwarzen” Tasten Harmonien erstellen kann, und beginnt so, sich mit Musik und mit dem Musik-machen zu beschäftigen. Eigentlich wollte Tom aber immer Drummer werden (mal ehrlich – wollten wir das nicht alle?). Doch in Ermangelung an freien Plätzen in der Musikschule meldete er sich zum Cello-Unterricht an. Immer noch auf einen freien Platz im Schlagzeugunterricht wartend, endeckte er mittels einer geliehenen Ibanez samt Marshall-Röhrenamp die Liebe zur Gitarre.
Endlich wurde ein Platz frei und Tom nutzte die Möglichkeit, sein Können am Schlagzeug weiterzuentwickeln. Da aber die Lust fehlte, so zu üben, wie es gefordert war, gab er den Schlagzeugunterricht nach drei Jahren wieder auf. Ungeachtet dessen bewarb er sich bei der Schulband als Drummer und bestritt einige erfolgreiche Auftritte.
Durch sein früh gewecktes Interesse an Computern war der Schritt vom Spielzeug- zum Masterkeyboard eigentlich die logische Konsequenz. Mit geeignetem Equipment (Mics, Audiointerface, etc.) baute er sich neben dem Drummen ein Homestudio auf, in dem er selbstständig und eigenverantwortlich – ganz in Ruhe – seine eigenen Tracks zaubert. Um den mangelnden Input von außen zu kompensieren und sich nicht in einer Richtung festzufahren arbeitet Tom gerne mit befreundeten Musikern zusammen und nimmt mit ihnen gemeinsame und extrem vielschichtige Takes auf.
Natürlich ist auch für solch ein Multitalent das Internet eine wahre Fundgrube für freie Samples (z.B. freesound.org), und auf der Suche nach neuem und geeignetem Material in der Crowd ist er irgendwann über ccMixter.org gestolpert. “Leider viel zu spät.”, findet Tom, “Die Idee hinter ccMixter.org, einfach nur aus Liebe zur Musik selbige zu machen ist einfach wunderbar!”, schwelgt er weiter. Genau deshalb können wir auch in Zukunft weitere CC-lizenzierte Musik von ihm erwarten.
Durch den Fluch/den Segen der Postmoderne, dadurch “dass alles erlaubt ist”, gäbe es natürlich auch viele Künstler, die fabelhafte Musik produzieren aber schier in der Menge der oftmals kurzlebigen Castingstars und der Musiker, die durch ausgeklügelte Marketingstrategien der dahinterstehenden Musikkonzerne möglichst lange Geld erwirtschaften sollen, untergehen, so Tom – wo Licht ist, da ist eben auch Schatten.
Die Unterhaltungsindustrie müsse sich an das Internetzeitalter anpassen anstatt restriktive Technologien (wie z.B. DRM und Kopierschutz) zu finanzieren. Ihre Ressourcen sollten mehr in Künstler investiert werden und den Käufer für einen Kauf belohnen und nicht vor den Kopf stoßen. Wie Recht er damit hat!
Neben den bereits erwähnten ccMixter-Gesangs-Produktionen können wir uns demnächst auf elektronische, tanzbare Musik freuen! Mit seinem Projekt “Taktschnecke” erwartet uns einiges Neues. Ebenso steht musikalische Untermalung der animierten Comics von everydayblues.net ins Haus.
Wir sind gespannt und freuen uns schon mal ein bisschen vor.
Tom: Mach bitte genauso weiter!