Gegen Diskriminierung von Frauen: in Israel darf es keine koscheren Busse geben – alle Menschen sind vor dem israelischen Gesetz gleich zu behandeln
Am Donnerstag, den 6.Januar 2011 verfügte der Oberste Gerichtshof der modernen hochtechnologisierten Parlamentarischen Republik Israel, dass die seit dem Jahr 1998 eingeführte finsterlich-mittelalterlich anmutende Praxis der Geschlechtertrennung in Bussen für ultra-orthodoxe Juden in Israel illegal ist.
In der Urteilsbegründung hiess es, dass Toleranz ein wichtiges soziales Prinzip sei, das gefördert werden müsse – auch wenn dabei manchmal die Rechte von Individuen beschnitten würden, zitierte Der Standard am Donnerstag.
„Ein öffentliches Verkehrsunternehmen darf Frauen nicht sagen oder vorschreiben, wo sie zu sitzen oder was sie zu tragen haben. Sie dürfen im Bus sitzen wo sie wollen.“
Hintergrund des Urteil ist die Auflehnung von ultra-orthodoxen Jüdinnen und dem Israelischen Zentrum für Religiöse Aktion (IRAC) gegen das Verkehrsministerium und gegen zwei Busgesellschaften, die die Frauen dazu gezwungen hatten, in koscheren Bussen nur im hinteren Teil Platz nehmen zu dürfen. Auf Betreiben der Ultra-Ordodoxen wurden derartige Busse zusätzlich auf einigen Buslinien eingeführt, um ihren Damen eine züchtige Fahrt zu ermöglichen, woraufhin sich einige von ihnen zur Wehr setzten und mit Unterstützung von Frauenrechtsaktivistinnen Klage einreichten.
Quelle: http://derstandard.at/1293370143893/Oberster-Gerichtshof-stoppt-Geschlechtertrennung-in-Bussen