Jemen: Freies Tunis, Sanaa grüsst dich tausend Mal

„Liberty‘s Tunisia, Sanaa salutes you a thousand times“

Im Jemen kam es am Sonntag, den 16.Januar 2011 zu spontanen Demonstrationen der Solidarität mit dem tunesischen Volk.

Tausende Studenten versammelten sich auf dem Universitätsgelände der Sanaa University in der Hauptstadt und zogen durch die Strassen zu der tunesischen Botschaft.

Viele Bürgerrechtsaktivisten schlossen sich den Studenten an. Vor dem Botschaftsgebäude riefen sie „Freies Tunis, Sanaa grüßt dich tausend Mal“, um ihrer Begeisterung über das unmöglich erschienene Ereignis auszudrücken, eine diktatorische Regierung unter Zine El Abidine Ben Ali mit der Kraft friedlicher Massenkundgebungen unblutig aus den Angeln zu heben.

Die Demonstranten riefen zum Sturz des Präsidenten nach dem Vorbild Tunesiens auf und ermutigten die Bevölkerung anderer arabischer Länder, diesem revolutionären Beispiel zu folgen. (1)

„Leave before you are toppled“, hiess es ohne die konkrete Nennung des eigenen jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh auf einem der Banner.

Auf einem anderen Plakat war laut Pressemitteilung die Proklamierung eines friedlichen Wandels ohne Gewaltanwendung eines neuen Jemen zu lesen:

„Peaceful and democratic change is our aim in building a new Yemen.“

US-Aussenministerin Hillary Clinton hielt sich am 12.Januar 2011 für kurze Zeit im Jemen auf und verbrachte drei Stunden mit Präsident Ali Abdallah Saleh in seinem Präsidentenpalast in Sanaa.

Laut BBC überreichte Clinton dem Präsidenten ein silbernes Tablett und erhielt im Gegenzug von diesem eine silberne Halskette verehrt, die die Aussenministerin nach der Einnahme des Mittagsmahls auf der Pressekonferenz trug. (2)

Ali Abdallah Saleh bezeichnete den Besuch als historisch und dankte Clinton immer wieder für ihr Kommen, das seit dem Aufenthalt von James Baker vor zwanzig Jahren der erste eines Aussenministers der USA im Jemen war.

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Am Sonntag, den 2.Januar 2011 kam es in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa zu Massenprotesten gegen die Regierung unter Präsident Ali Abdullah Saleh.

Der Anlass für die Empörung sind in Aussicht gestellte Veränderungen der Verfassung Jemens, die Reformen genannt werden, wo unter anderem die Möglichkeit zur Aufhebung der Begrenzung der Amtszeit des Präsidenten enthalten sind, die Verabschiedung des Wahlgesetzes und die Bildung eines Wahlausschusses von Richtern.

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Quellen:
(1)http://politics.inquirer.net/politics/view/20110116-314796/Yemen-Students-call-for-Arabs-to-rise-up
(2) http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-12169313

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