UNO-Generalsekretär sowie US-Botschafterin bei der Organisation der Vereinten Nationen reagierten empört – Susan Rice und jüdische Organisation UN Watch fordern Ban Ki-moon zum sofortigen Rauswurf des US-Jura-Professors für Völkerrecht an der Princeton University aus dem UNO-Menschenrechtsrat auf
Prof. Richard Falk löste mit seinen öffentlichen Zweifeln an der 9/11 Version der US-Regierung einen haushohen Eklat im obersten Gremium der Welt aus. Wenn es sich um Überlegungen eines „Narren“ handeln würde, bräuchte man doch nicht so überaus auffällig reagieren?!
Aber Richard Falk ist eben nicht irgendein nobody, sondern der Sonderbeauftragte des Menschenrechtsrates der UNO für die Palästinensischen Gebiete, der seinen Sitz in Genf hat. Er ist Mitglied des Editorial Boards von The Nation und The Progressive und Vorsitzender des Vorstandes der Nuclear Age Peace Foundation. Falk ist ein ehemaliges Beiratsmitglied des World Federalist Institut und der American Movement for World Government sowie Gastprofessor in Global & International Studies an der University of California in Santa Barbara.
2010 UNA-USA Reception with Dr. Richard Falk Teil1
Weitere Vorträge und Interviews mit dem Professor für Völkerrecht sind auf Youtube zu finden.
Im Zeitraum von 1999 bis 2000 arbeitete Falk in der Unabhängigen Internationalen Kommission zum Kosovo.
Am 26. März 2008 wurde Richard Falk vom United Nations Human Rights Council (UNHRC) als UN-Sonderberichterstatter für sechs Jahre verpflichtet, um Untersuchungen zur Situation der Menschenrechte in den palästinensischen Gebieten, die seit 1967 okkupiert sind, durchzuführen. Die israelische Regierung hat ihn für im Lande nicht erwünscht erklärt, da er Israel 2008 “Verbrechen gegen die Menschlichkeit” vorgeworfen hatte. Falk forderte die israelische Regierung auf, umgehend die Blockade gegen den Gazastreifen zu beenden und rief die Westmächte auf, Israel zu dieser Beendigung zu drängen und forderte ökonomische Sanktionen gegen Israel. (1)
2004 schrieb der US-amerikanische Juraprofessor das Vorwort für David Ray Griffins Buch „The New Pearl Harbor: Disturbing Questions About the Bush Administration and 9/11“.
Am 11.Januar 2011 schrieb Prof. Richard Falk auf seinem Blogeintrag in dem Artikel
„Interrogating the Arizona Killings from a Safe Distance“ (Auszug aus dem Artikel) (2):
„The arguments swirling around the 9/11 attacks are emblematic of these issues. What fuels suspicions of conspiracy is the reluctance to address the sort of awkward gaps and contradictions in the official explanations that David Ray Griffin(and other devoted scholars of high integrity) have been documenting in book after book ever since his authoritative The New Pearl Harbor in 2004 (updated in 2008). What may be more distressing than the apparent cover up is the eerie silence of the mainstream media, unwilling to acknowledge the well-evidenced doubts about the official version of the events: an al Qaeda operation with no foreknowledge by government officials. Is this silence a manifestation of fear or cooption, or part of an equally disturbing filter of self-censorship? Whatever it is, the result is the withering away of a participatory citizenry and the erosion of legitimate constitutional government. The forms persist, but the content is missing.
This brings me to the Arizona shootings, victimizing both persons apparently targeted for their political views and random people who happened to be there for one reason or another, innocently paying their respects to a congresswoman meeting constituents outside a Tucson supermarket. As with the Palme assassination, the most insistent immediate responses come from the opposite ends of the political spectrum, both proceeding on presuppositions rather than awaiting evidence.
On one side are those who say that right-wing hate speech and affection for guns were clearly responsible, while Tea Party ultra-conservatives and their friends reaffirm their rights of free speech, denying that there is any connection between denouncing their adversaries in the political process and the violent acts of a deranged individual seemingly acting on his own. If we want to be responsible in our assessments, we must restrain our political predispositions, and get the evidence. Let us remember that what seems most disturbing about the 9/11 controversy is the widespread aversion by government and media to the evidence that suggests, at the very least, the need for an independent investigation that proceeds with no holds barred.
Such an investigation would contrast with the official ‘9/11 Commission’ that proceeded with most holds barred. What has been already disturbing about the Arizona incident are these rival rushes to judgment without bothering with evidence. Such public irresponsibility polarizes political discourse, making conversation and serious debate irrelevant.“ …
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon protestierte über die – nicht unbekannten – „Zweifel“ Falks an der offiziellen Darstellung über das Attentat von New York am 11.September 2001, den Vorwurf über das Schweigen der Medien, offensichtliche Ungereimtheiten nicht zu hinterfragen und über die Aussage, dass der amerikanische Geheimdienst hinter 9/11 stehen könnte. Ban Ki-moon bezeichnete diese als „grotesk“.
„Wir können unverantwortliches Verhalten, das den Menschenrechtsrat und die Vereinten Nationen untergräbt, nicht dulden.
Das ist ein Affront gegenüber den mehr als 3000 Opfern der tragischen Ereignisse“,
so der UNO-Chef am 25.Januar 2011 in Genf vor den Mitgliedern des Menschenrechtsrates.
Weiter sagte Ban Ki-moon, dass der UNO-Menschenrechtsrat auswählt, welche Experten in seinem Auftrag für ihn tätig werden und es sei deshalb an diesem, über das weitere Vorgehen zu befinden. (3)
Diese Worte bedeuten nichts anderes als eine Aufforderung des UNO-Generalsekretärs, Prof. Falk von seinen Untersuchungen zu Menschenrechtsverletzungen im Auftrag des Menschenrechtsrates zu entbinden.
Diese Einmischung ist unerhört und ein Eingriff in die Souveränität des United Nations Human Rights Council, unabhängige Expertisen anfertigen zu lassen.
Es gibt kaum noch einen Menschen auf dieser Welt, der der US-Regierung zum 11.September 2001 Glauben schenkt. Viele Beamte schweigen, um Repressalien zu entgehen oder aus Angst um ihren Arbeitsplatz und Karriere.
Ban Ki-moon‘s Stabschef Vijay Nambiar sagte am Montag, dass der Generalsekretär die Bemerkungen verurteilt, aber von Rausfeuern Falks sagte sein Chef nichts, da der das gar nicht kann, denn Falk wurde von dem in Genf ansässigen Menschenrechtsrat als dessen Sonderbeauftragter ernannt, einer 47-Nationen-Körperschaft, die von der UN-Generalversammlung im Jahr 2006 geschaffen wurde.
Das ist dem UNO-Generalsekretär bekannt und er hätte in seinem Interesse und in denen, die er schützen will, die Klappe halten sollen. So geht sein beflissentlicher Einsatz voll als Schuss nach hinten los und es weiss nun spätestens die ganze Welt ausser zuvor schon politisch Informierten, was Prof. Richard Falk am 11.Januar 2011 auf seinem Blog zu 9/11 gepostet hat.
Vielen Dank, Herr General, und immer weiter so, auf dass die so vermehrt geführte öffentliche Debatte und der Druck schnellere Aufklärung um die wahren Hintergründe des furchtbaren Attentats bringen wird.
Susan Rice ist von denselben geistig mittelbeminderten Kaliber beim Staubaufwirbeln von brisanten Themen, die sie doch lieber im Interesse der US-Regierung unter der Decke im Verborgenen halten sollte.
Die US-Botschafterin bei der UNO haute höchst medienwirksam in die gleiche Kerbe und forderte gestern unverzüglich die Entbindung des UNO-Sonderbeauftragten für Menschenrechte von seinen Verpflichtungen im Gremium wegen Falks unpatriotischer Einstellung zu 9/11, die ja nun beim besten Willen nichts Neues und Überraschendes darstellen:
„Die Kommentare von Falk sind so schädlich, dass es endlich allen klar sein muss, dass er nicht länger in dieser Position gehalten werden kann.“
Das Mandat von Prof. Richard Falk läuft im Mai 2011 sowieso aus. Der UNO-Menschenrechtsrat hätte dann die Gelegenheit gehabt, auf die Mitwirkung des verdienstvollen Mannes zu verzichten – falls dieser sich überhaupt bereit erklärt hätte, weiterhin mitarbeiten zu wollen.
Susan Rice liess sich hinreissen und verwies in diesem Zusammenhang sogar auf die Rede des iranischen Präsidenten vor der UNO, die auf diese Weise noch einmal von ihr sicher unbeabsichtigt in Erinnerung gebracht wird:
„Ich möchte anmerken, dass die USA und viele andere Diplomaten im September 2010 aus Protest den Saal verliessen, als der iranische Präsident Ahmadinedschad ähnliche verleumderischer Äusserungen vor der UN-Generalversammlung aussprach“
und fügte hinzu, dass Falks Kommentare „verachtenswert und zutiefst beleidigend“ sind. (4)
Radio Utopie hat am 24.September 2010 diese unerhörte Rede im Orginal veröffentlicht – so kann sich jeder Leser ein unbeeinflusstes Urteil über den gesamten Inhalt bilden ohne nur kommentierte Auszüge der Presse zur Kenntnis nehmen zu müssen und was Susan Rice gestern so sehr im Zusammenhang mit Prof. Falk daran aufregte:
Rede des iranischen Präsidenten Ahmadinejad im Wortlaut
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am 25.Januar 2011, dass die in Genf ansässigen Lobbygruppe UN Watch, die mit dem American Jewish Committee verbunden ist, einen Brief an Ban ki-moon geschrieben hat, in dem der UNO-Generalsekretär Richard Falk aufs Schärfste zu verurteilen habe und ihn von seinem Posten entfernen muss: „strongly condemn Mr. Falk‘s offensive remarks — and … immediately remove him from his post.“
Der UNO-Menschenrechtsrat ist Kritik von UN Watch zur Genüge gewöhnt und wird diese auch diesmal ohne Blessuren überstehen.
Der Sonderbeauftragte verurteilte die Aggressionen und Blockaden Israels und unterstützte die Menschenrechtsgruppen in ihren Bemühungen, die Weltöffentlichkeit auf die Situation der Bevölkerung des Gazastreifens und im Westjordanland aufmerksam zu machen. Dieses Video entstand vor dem Überfall auf die Free Gaza-Flotte am 22. Mai 2010:
Richard Falk veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze zu Kriegen wie den Vietnam-Krieg und militärischen Einsätzen. Zu dem Irak-Krieg stellte der Professor fest, es ist „unvermeidlich, dass ein objektiver Beobachter zu dem Schluss kommen würde, dass dieser Irak-Krieg ein Angriffskrieg ist, vergleichbar mit dem Zweiten Weltkrieg, nach dessen Beendigung die Verantwortlichen in den Nürnberger Prozessen wegen Kriegsverbrechen angeklagt wurden.“
Richard Falk, der sich selbst als „ein amerikanischer Jude“ bezeichnet. schrieb an anderer Stelle auf seinem Blog (Auszug):
„In my case I have at various times been inspired and enlightened by the practices and wisdom of Christian, Buddhist, Islamic, Hindu, Taoist, and indigenous peoples.
And in a more mundane sense, I think that the future of humanity will be greatly enhanced if these various religious and wisdom traditions are ecumenically and inclusively embraced by more and more people throughout the world, providing a thickening societal and civilizational fiber for human solidarity.“
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Quellen:
(1) http://www.radio-utopie.de/2009/12/26/israel-trommelt-hauptlinge-zum-grossen-kriegsrat-zusammen/
(2) http://richardfalk.wordpress.com/
(3) http://www.20min.ch/news/ausland/story/24010676
(4) http://www.reuters.com/article/idUSTRE70O56420110125