Wichtiger Etappensieg gegen Stuttgart 21: Bäume gerettet
Parkschützer verhindern Baumverpflanzung und Polizeieinsatz
Die Initiative der Parkschützer hat in der vergangenen Nacht einen wichtigen Etappensieg beim Kampf gegen Stuttgart 21 errungen, indem sie alle 16 Bäume vor der geplanten Verpflanzung gerettet haben. Die ganze Nacht über hielten etwa 200 Parkschützer und S21-Gegner bei Minustemperaturen im Bereich des Kurt-Georg-Kiesinger-Platzes am Nordausgang des Hauptbahnhofs Wache. Im Hintergrund stand eine sehr große Anzahl weiterer Aktivisten stets abrufbereit. Diese Mobilisierung zu nächtlicher Stunde gelang den Parkschützern, weil sie ihre Mitglieder in den Tagen zuvor per Internet von den geplanten Arbeiten und einem Polizeigroßeinsatz mit 700 Beamten informiert hatten. Daraufhin hatte die Polizei zwar am Donnerstag den Großeinsatz als abgesagt deklariert, doch wollten die Parkschützer diesen Aussagen nicht blind vertrauen. So hatte die Polizei auch am 30.9., dem Schwarzen Donnerstag, einen Großeinsatz dementierte, obwohl er wenige Stunden später statt fand.
„Der Grad unserer nächtlichen Mobilisierung zeigt deutlich, dass das Projekt Stuttgart 21 weiterhin bei den Menschen auf massive Ablehnung stößt und dass sie daher zu großen persönlichen Zugeständnissen bereit sind, um das Prestigeprojekt S21 endlich zu beerdigen“,
sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. Und zur Bedeutung der Bäume:
„Die Verpflanzung dieser Bäumen lehnen wir ebenso ab wie das Fällen, weil sie hier an einer sehr verkehrsreichen Kreuzung stehen und damit eine wichtige Funktion als Staub- und Abgasfilter haben. Im Sommer spenden sie Schatten und Feuchtigkeit auf dem trocken-heißen Parkplatz und sie dienen als Lebensraum für Vögel und Insekten.“
Bereits am 3.12.2010 – wenige Tage nach Ende des Faktencheck mit Heiner Geißler – wollte die Bahn morgens um 5 Uhr die besagten Bäume fällen lassen. Auch damals hatten die Parkschützer von dieser Planung im Vorfeld erfahren und dies per Internet mehrere Tage lang verbreitet. In der Nacht vom 2. zum 3. Dezember harrten dann zahlreiche Parkschützer unter den Bäumen aus. Damals hatte die frühzeitige Bekanntgabe dazu geführt, dass Bahn-Technikvorstand Volker Kefer die Fällung absagte.