Aus der Erklärung von Arabian Knightz
„Demokratie & Heuchelei
Nebenbei bemerkt, ist eine der Konsequenzen der ägyptischen und tunesischen Proteste, dass westliche Regierungen ihre eigene Heuchelei und ihren zynischen Opportunismus bescheinigt haben.
Der Westen pflegt die Welt über Demokratie zu belehren, oder mangels dieser, aus einer idealistischen Position heraus, aber konspiriert gleichzeitig und unterstützt heimlich undemokratische Anführer und absolute Tyrannen und macht damit diese Predigten unglaubwürdig.
Diese unvertretbare Haltung wurde in den letzten paar Wochen durch die Reaktion einiger westlicher Regierungen bloßgelegt, besonders die der Franzosen, (deren Außenministerin als Antwort auf den Aufstand in Tunesien dessen Nationalrat vorschlug, dass Frankreich das „Know-How“ seiner Sicherheitskräfte anbieten könnte, um dabei zu helfen, diese Art von Situation unter Kontrolle bringen zu können.
Mit anderen Worten dem jetzt vertriebenen Präsidenten Ben Ali dabei zu helfen, die Proteste der tunesischen Bürger zu beenden, die in der Tat einen demokratischen Akt vollzogen) und den Vereinigten Staaten (die eine Woche lang abwarteten, bis es „sicher“ war zu sagen: Oh ja, aber natürlich unterstützen wir das Ägyptische Volk, welches gegenwärtig sein demokratisches Recht vollzieht, die Abdankung eines undemokratischen Führers einzufordern).
Manche nennen das Pragmatismus oder Realpolitik, aber das schmälert nicht den sauren Geschmack, den das im Munde zurücklässt.
Können wir also einen Wechsel in der Außenpolitik westlicher Regierungen erwarten? Falls ihre Aktionen mehr an ihren demokratischen Idealen ausgerichtet werden, wird dies ein Ende von „Du kratzt mir meinen Rücken, dann kratz ich dir deinen“ – Deals mit undemokratischen Regierungen bedeuten, und mit Regierungen, die für gewöhnlich die Menschenrechte ihrer eigenen Bürger brechen oder Völkern innerhalb ihres Einflußbereiches.
Was bedeutet das für den Westen in seinem „Kampf“ gegen Terrorismus? Was bedeutet das für ihre Beziehungen zu Israel und dem dringenden Erfordernis nach Frieden und Gerechtigkeit für die Palästinenser?
Und das ist erst der Anfang.
Äh, wir halten nicht den Atem an, aber was denkst Du?“