In 35 Workshops diskutierten am Wochenende über 500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen beim Demokratie-Kongress21.
Auf der Agenda standen Themen wie Bankenkontrolle, die Rückgewinnung öffentlicher Güter, Gefahren der Entdemokratisierung durch Lobbyismus, der Verlust der Medien als 5. Gewalt, Verkehr, Internet und Asylrecht.
„Wir haben einen ersten Schritt zu neuen demokratischen Strukturen gemacht“, so Peter Grohmann von den AnStiftern, ein Mitinitiator des Kongresses.
Der Prozess, der in Stuttgart mit dem Widerstand gegen das Großprojekt Stuttgart 21 begonnen hat, werde mit diesem und weiteren Demokratie-Kongressen weitergeführt.
Dabei gehe es den Initiatoren nicht nur darum, „mit K21 einen guten und effizienten Bahnverkehr in Stuttgart zu sichern“. Den Bürgerinnen und Bürgern sei mit der Auseinandersetzung um das Großprojekt Stuttgart 21 deutlich geworden, dass in vielen Entscheidungsbereichen ein „Demokratienotstand“ herrsche.
„Der Diskussionsbedarf der Teilnehmerinnen war mit diesem Tag nicht zu stillen, die Menschen haben Sehnsucht nach einem wirklichen Politikwandel“, so Elke Edelkott vom Organisationsteam. „Es ist eine wirkliche Aufbruchstimmung spürbar.“
Die Kongressorganisatoren seien durch die Diskussionen und Rückmeldungen sicher, dass der mit dem Demokratie-Kongress21 eingeschlagene Weg der richtige ist: Bürgerinnen und Bürger wollen nicht nur diskutieren und auf der Straße ihren Unmut äußern, sie wollten selbst mit entscheiden.
„Die meisten Menschen sind bereit, dafür Zeit zu investieren, sich zu informieren und dann den Politikern einen großen Teil der Verantwortung abzunehmen. Sie nehmen das Heft des Handelns in die Hand, geben aber ihre Stimme nicht mehr nur im Wahllokal ab, sondern wollen Zeichen für eine echte Bürgerbeteiligung setzen.
Ein erster (satirischer) Schritt dazu war die Einweihung eines
„Stefan-Mappus-Denkmals“ für dessen Verdienste am Volke, das vor dem Kunstmuseum Stuttgart aufgestellt wurde.