Innovation vor dem Aus: Integral Studies der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir sind Semestersprecher im Masterstudiengang Integral Studies der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, Campus Waiblingen.

Bald endet der Vertrag mit der Akademie und unserem Studiengang droht das Aus.

Wir sind der Meinung, dass dies weder im Interesse der Politik, noch der Wirtschaft und Gesellschaft sein kann! Gerade von der CDU, die im laufenden Wahlkampf mit ihrer Innovationsfähigkeit wirbt,
hätten wir Unterstützung erwartet. Statt dessen wird uns von ihnen die Möglichkeit genommen, Innovationen für Baden-Württemberg, Deutschland und die Welt zu schaffen.

Daher wollen wir durch diesen offenen Brief dringend auf diesen Missstand aufmerksam machen!

Bei „Integral Studies“ handelt es sich um einen Masterstudiengang, in dem auf einzigartige Weise die verschiedenen Fachrichtungen der Studenten kombiniert werden. Studenten aus der ganzen Welt (aktuell 5 Kontinente) arbeiten zusammen in Waiblingen-Deutschland. Es wird in Teams zum Einen an sozialen Projekten in Ländern der Dritten Welt gearbeitet. Zum Anderen schöpfen wir hohe Innovationskraft aus unserer internationalen und interdisziplinären Zusammenstellung und bearbeiten Projekte aus der Industrie. Die Studierenden treten über ihre bisherigen Grenzen hinaus. Der klassische Ingenieur wird zum Erfinder, der “spinnende” Designer lernt die Umsetzung!

www.integraldesign.de

Dieses internationale Masterprogramm repräsentiert nicht nur Baden-Württemberg bis nach China, Japan, Korea, Afrika, Peru und in die USA, sondern hat auch in lokalen Industrieprojekten Unternehmen wie Trumpf, Stihl, Fraunhofer und Bosch überzeugt. Das liegt auch dem Ministerium schriftlich direkt von den Board-Members vor.

Wir, die Studenten dieses besonderen Studiengangs, studieren nicht vor uns hin, sondern sind voll und ganz überzeugt davon, dass wir die moderne Interpretation des traditionellen Erfindertums in Baden-Württemberg darstellen. Wir arbeiten an einer neuen Generation von Erfindern. Ohne eine schrittweise Optimierung zu akzeptieren, finden wir bahnbrechende neue Konzepte. Anders ist besser als Perfekt! Und das hat ein bedeutender Teil der Baden-Württembergischen Industrie in der Zusammenarbeit mit uns verstanden.

Der Studiengang wird bereits mit Hilfe der Räumlichkeiten der Stadt Waiblingen unterstützt. Zudem bezahlen wir alle ohne Ausnahmen 1000 Euro Semestergebühren (zzgl. Verwaltungsgebühren). Das tun wir mit Überzeugung, wenn man uns studieren lässt!

Die Gesellschaft,
die Industrie,
die Studierenden selbst und nicht zuletzt
das Ausland stehen mit voller Kraft hinter diesem Masterprogramm!

Jedoch findet das Land Baden-Württemberg offensichtlich nicht mehr die Mittel, um diesen Studiengang weiter zu tragen. Alleine für das umstrittene Großprojekt Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm gibt das Land jedoch 1,8 Mrd Euro aus – obwohl dies eine reine Bundesaufgabe ist. Das Land vernachlässigt damit also seine Aufgabe der Bildungspolitik massiv.
Der Vertrag an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart läuft in 2012 aus und bisher ist keine Nachfolge garantiert.

Es besteht die dringende Notwendigkeit, zu handeln – und zwar jetzt!

Bereits im April sollte die Auswahl der neuen Studierenden geschehen, was uns momentan verwehrt wird. Bewerbungen liegen in großem Maße vor, das Auswahlverfahren kann jedoch nicht starten. Das bedeutet nach dem aktuellen Stand, dass im Oktober keine neuen Studierenden antreten können. Der Studiengang lebt und lernt jedoch vor allem durch den internationalen und interdisziplinären Austausch!

Wir möchten dem Land Baden-Württemberg zeigen dürfen, wie sich dieser Studiengang weiter als Motor der Industrie und Innovation bewähren kann. Unsere Spuren möchten wir weiterhin weltweit hinterlassen.

Der Leiter des Studiengangs Professor George Teodorescu hat in den letzten Jahren mit unermüdlichem persönlichem Einsatz hart für den großen Erfolg im In- und Ausland gearbeitet.
Wir bitten Sie daher um die Unterstützung, die unser Master-Programm verdient hat.

Mit den besten Grüßen,

Dipl.Ingenieur Alexander Weng
Dipl. Wirtschafts-Ingenieurin Christine Böhler

International Institute for Integral Innovation
Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Stuttgart/Waiblingen, März 2011

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