Seit 18.30 Uhr haben sich zwei freie No-Logo-Aktivisten an das Eingangstor des AKW Biblis angekettet, um für die sofortige Stilllegung der zwei Reaktoren in Biblis sowie aller Atomanlagen weltweit zu demonstrieren.
Hier ein Auszug aus der Pressemitteilung:
„Die Meldungen aus Japan machen mich betroffen aber auch wütend! Jetzt kommt es darauf an, aus Wut und Trauer Widerstand werden zu lassen und möglichst viel Druck auf die Straße zu tragen.“
so Hanna Poddig, eine der Angeketteten. Der Oberrheingraben zählt zu den seismisch aktivsten Zonen Deutschlands. Dort stehen die drei AKW Biblis (bei Darmstadt), Phillipsburg (bei Karlsruhe), sowie ein Meiler im französischen Fessenheim. Das letzte Erdbeben nahe Biblis ereignete sich im Dezember 2010. Die Aktivist_innen bezweifeln, dass die Reaktoren bzw. die Notkühlsysteme ein stärkeres Erdbeben intakt überstehen würden. Die Reaktoren in Biblis waren immer wieder durch Defizite an der Notstromversorgung, defekte Dübel, Kühlwasserprobleme und Kurzschlüsse in der Anlage aufgefallen.
„Der nahende 25. Jahrestag der Tschernobylkatastrophe und die Geschehnisse in Japan führen deutlich vor Augen: Es gibt keine Option außer der sofortigen Stilllegung.“,
so ein Aktivist vor Ort.
„Appelle an die Politik sind nutz- und hilflos. Jetzt kommt es darauf an, wach zu werden und Konsequenzen für den eigenen Alltag zu ziehen. Mit dem Wechsel zu garantiert atomstromfreien Energierversorgern wie EWS Schönau, naturstrom, greenpeace energy oder Lichtblick können alle individuell dafür sorgen, dass ihr Geld nicht der Atomlobby zufließt.“
Die Unterstützer_innen wurden durch die Polizei weggeschickt und derzeit gibt es keinen Kontakt zu den Angeketteten. Gegen 22.00 Uhr dauerte die Aktion aber noch an. Eine technische Einheit der Polizei war aber auf dem Weg.
Robin Wood, 14.März 2011
Quelle: http://www.robinwood.de/blog/energie/2011/03/ankettaktion-in-biblis/