Ölpest im Atlantik bei Tristan da Cunha durch Tankerschiff „Olivia“

Neue Umweltkatastrophe im Südatlantik: Nightmare for Nightingale and nature

Tristan da Cunha ist eine kleine abgelegene Inselgruppe im Südatlanik, von der wohl bisher kaum jemand etwas gehört hat, im folgenden Video wird die Inselgruppe, die zu dem britischen Überseegebiet St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha gehört, vorgestellt (Satellitenfoto unter public domain-Lizenz von Image courtesy of MODIS Rapid Response Project at NASA/GSFC / Wikipedia).

Nach Medienangaben ist vor einigen Tagen an der Küste der Insel Nightingale (Nachtigall) der unter der Flagge von Malta fahrende Öltanker „Olivia“, der leider kein Olivenöl sondern 1650 Tonnen Rohöl und 66000 Tonnen Sojabohnen geladen hat, auf Grund gelaufen und auseinander gebrochen. Die gesamte Mannschaft, zweiundzwanzig Besatzungsmitglieder, wurde gerettet. Das ausgelaufene Öl verschmutzt das Meer und die Küsten.

Die Hälfte des weltweiten Bestands des Nördlichen Felsenpinguins, der auf der IUCN Red List steht und andere Pinguine und viele Vögel haben hier ihre Heimat. Nightingale Island dient als Brutstätte für mehr als eine Million Seevögel, unter anderem brüten hier der Grosse Sturmtaucher und der Gelbnasenalbatros. Einige der Vogelarten kommen nur auf diesem Archipel vor. Die Insel darf nur in Begleitung von Einheimischen aus Tristan da Cunha betreten werden. Homepage von Nightingale Island.

20000 ölverschmierte Pinguine wurden bereits gefunden. Trevor Glass, der Naturschutzbeauftragte von Tristan da Cunha nannte das Unglück eine Katastrophe. Die Inselgruppe liegt sehr abgelegen im Südatlantik, so dass keine schnelle umfassende Hilfe zur Stelle ist.

Zusätzlich kommt erschwerend für die Reinigung der Tiere hinzu, dass es auf Nightingale Island kein frisches Wasser gibt. Die Helfer müssen die Tiere auf die grössere Hauptinsel Tristan da Cunha transportieren.

Die Behörden der Insel sagten, dass die Arbeiter schreckliche Szenen vorgefunden haben, einen dreizehn Kilometer langen Ölteppich mit Bereichen dünner Schichten von Öl, kleine Kugeln und grössere Klumpen Teer und überall der Geruch von Diesel.

Lediglich ein Bergungsschlepper aus Südafrika ist gestern bei Tristan da Cunha eingetroffen, an Bord ist auch ein Seevogel-Spezialist, Estelle van der Merwe, der den Schaden begutachten soll und Erfahrung mit ölverseuchten Tieren besitzt. Von weiteren Helfern zur Reinigung der Tiere ausser den einheimischen Arbeitern wurde nichts berichtet, ein Team wird aber erwartet, hiess es.

Richard Cuthbert, Biologe von der Königlichen Gesellschaft zum Schutz von Vögeln, hat sehr grosse Sorgen wegen des Bergungsschleppers.

„Nightingale is one of two large islands in the Tristan da Cunha group that are rodent-free. If rats gain a foothold, their impact would be devastating.“

Sollten Ratten vom Schiff auf die Insel kommen, wäre das verheerend für die Insel, auf der es bislang keine Nagetiere gibt, meinte Cuthbert.

Auf der Webseite Mongabay sind Fotos der Felsenpinguine abgebildet.

Quellen:
http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/panorama/Oelpest-bedroht-seltene-Pinguinart-im-Atlantik;art70,84858
http://news.mongabay.com/2011/0322-hance_oilpenguin_photos.html

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