Uganda ignoriert UNO-Restriktionen gegen libysche Firmen
Wenn es um‘s fette Öl-Geschäft geht, hört die scheinheilige West-Freundschaft (nur scheinbar) auf. Inoffiziell wird von Diplomaten, Militärs und Wirtschaftsvertretern in closed session um die Pfründe weiter gedealt wie bisher, denn Präsident Museveni, der am Tropf Washingtons hängt, darf sich keinen eigenen Standpunkt wie die Meldung suggeriert in den afrikanischen Sand malen.
Die „unerhört vorlaute“ Eigenmächtigkeit aus Kampala lässt die Schlussfolgerung zu, dass in Kürze die Beschlüsse zur Lösung der libyschen Angelegenheit von den Invasoren verkündet werden wird.
Die Regierung von Uganda, die als Mitglied der Afrika Union (AU) mit Unsummen von den USA und Europa Gewehr bei Fuss gehalten wird, wird laut einer Pressemeldung nicht auf den Kauf ihrer Jahresvorräte an Rohöl aus Libyen verzichten und dabei weiterhin die bestehenden Geschäftsbeziehungen mit dem libyschen Ölkonzern Tamoil aufrechterhalten.
Tamoil ist in den Niederlanden unter der Dachgesellschaft Oilinvest International NV als Unternehmen eingetragen. Tamoil betreibt in Europa rund 3000 Tankstellen, die meisten davon in Italien. 2007 machte das Ölunternehmen mit 1771 Beschäftigten einen Umsatz von 10,7 Milliarden Euro. Der Kraftstoff für die deutschen Tankstellen wird in einer Raffinerie in Hamburg unter dem Namen Holborn produziert.
Damit widersetzt sich Kampala dem Beschluss der UNO-Resolution zur Konfiszierung der Einnahmen von staatlichen Firmen und Vermögenswerten des Landes und des Besitzes von Gaddafi und seiner nächsten Umgebung.
Der ugandische Regierungssprecher Kabakumba Matsiko wird am 9.April 2011 in Africa News mit folgenden Worten zitiert:
„Die Regierung und Tamoil sind mit bestimmten Herausforderungen konfrontiert, die den Abschluss des Deals behindern, aber früher oder später wird das Geschäft in diesem Jahr getätigt werden und das besteht darin, dass Uganda wieder Ölreserven wie früher erhält.“
Mit diesen Herausforderungen sind nicht die willfährigen, auf Druck des Westens zustande gekommenen UNO-Beschlüsse gemeint, die für die ugandische Regierung sowieso reinste Luft sind sondern profane technische Probleme an den alten lecken Vorratslagern.
Die Depots der Erdölreserven liegen rund 80 Kilometer östlich von Ugandas Hauptstadt Kampala und besitzen eine Kapazität von mehr als 10 Millionen Liter Öl. Die Anlagen wurden auf Veranlassung des ehemaligen Präsidenten von Uganda, Idi Amin in den 70er Jahren gebaut, nachdem ein Transit der Trucks durch Kenia wegen Auseinandersetzungen beider Länder nicht mehr möglich war.
Diese fast vierzig Jahre alten Vorratslager sind undicht und werden saniert. Vor zehn Jahren wurden sie aus diesem Grund aufgeben und das Land besass keine Ölresserven.
Matsiko sagte: „Nach dem Umbau wird sich das Land von jeder Art von Treibstoffmangel befreien, in dessen Folge die Preise die meiste Zeit stiegen.“
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