Kosmoraum: Künstler ehren Juri Gagarin

Kosmoraum: Russische und deutsche Künstler ehren Juri Gagarin
Kosmoraum: Russische und deutsche Künstler ehren Juri Gagarin

Der 12.April 1961 steht für den Start von Kosmonaut Juri Gagarin mit dem Raumschiff Wostok 1 vom sowjetischen Weltraumhafen Tjura-Tam. Zum 50.Jahrestag ehren nun russische und deutsche Künstler mit dem Projekt Kosmoraum Gagarin und seinen großen Sprung für die ganze Menschheit.

Beteiligt sind Künstler der russischen Netlabels Aventuel und Circles and Lines, der deutschen Internet-Musikfirmen / Netzlabels Tonatom und Zimmer Records, sowie die Internetradios Aura Radio auf ambione.ru und Klangboot. Das deutsche Netzradio Klangboot übernahm die (angemessene und gelungene) künstlerische Ausgestaltung, Organisation und Konzeption der gleichzeitigen Veröffentlichung auf allen beteiligten Plattformen.

Das von den russisch-deutschen Künstlern und Aktivisten veröffentlichte Album Kosmoraum beinhaltet folgende zwölf Musiktitel:
Stanislav Rubyteno – The Indigo Message
Bound of Reflection – Sunbeam Busters
Afion – Not Penelope
Sternenspringer – Treibstoffmasse
Alcyon – Nachtflug
Daologic – Splashdown Reporter
Junior85 – For Reason forgotten
Tetarise – Too far outer Space
Anri – Transparent
Xenoton – Timeslide 10 Years after
Aleksandr Zhelanov – Stranstvie
Sotra – The red Heavenly Wanderer

Die auf Kosmoraum veröffentlichte Musik steht unter Creative Commons Lizenz und ist somit für den nichtkommerziellen Gebrauch frei verfügbar. Alle Titel können legal geladen, kopiert und weiterverbreitet werden.

Radio Utopie verzichtet hier bewusst auf Hörproben und Download-Funktion. Besucht den Kosmoraum selbst.
Unser Prädikat: Wunderbar, episch, authentisch. Echte große Kunst.

Epilog:

Am 12. April startete Wostok 1 nach offiziellen Angaben um 09.07 Moskauer Zeit, allerdings nicht wie behauptet von einem Raumhafen im verschlafenen Städtchen Baykonor (Baikonur), sondern vom 370 Kilometer südöstlich gelegenen Tjura-Tam. Nach offiziellen Angaben landete Wostok 1 rund anderthalb Stunden später wieder in der Sowjetunion, 16 Kilometer südwestlich der Stadt Engels. Nach offiziellen Angaben war Juri Gagarin an Bord.

Irgendwann in den letzten Jahrzehnten nach Zusammenbruch der Sowjetunion und ihrer Offiziellen änderten sich auch die offiziellen Angaben. Nach offiziellen Angaben von heute war der treue Soldat der Roten Armee Juri Gagarin vor der Landung in sieben Kilometern Höhe aus seinem Raumschiff ausgestiegen, mit dem Fallschirm abgesprungen, zehn Minuten später gelandet und hatte dann fortan mit den sowjetischen Behörden um die Wette gelogen. Wann die offiziellen Angaben sich offiziell änderten, ist unklar. Nach Angaben einer Buch-Veröffentlichung der Nasa aus dem Jahre 2000, „Challenge to Apollo – The Soviet Union and the Space Race“ von Asif A. Siddiqi , änderte die Sowjetunion ihre bis dahin beteuerte Version einer Landung Gagarins in Wostok 1 im Jahre 1971 (1).

Nasa-Autor Siddiqi, dessen Buch der „Wall Street Journal“ zu einem der fünf wichtigsten Bücher über die Weltraumfahrt kürte, ist übrigens Sozial- und Kulturhistoriker mit einem besonderen Interesse an „postkolonialer Wissenschaft und Technologie, speziell der Beziehung zwischen Rhetorik und Realität im Projekt der postkolonialen Moderne“. (2)

1998 fanden sich neu entdeckte Zeugenaussagen, die besagten, Gagarin sei „einige Meilen entfernt“ vom etwas rumpeligen Aufprall seines Raumschiffs vom Himmel gesegelt. (3)

Am 27.März 1968 starb Juri Gagarin beim Absturz einer Mig 15. Wie es hieß, habe der erste Raumfahrer der Welt seine Pilotenlizenz nachholen wollen. Bis heute gibt es dazu hi und da ein paar Fragen (4). Seinem Jet hatten sich andere sowjetische Militärflugzeuge bis auf wenige Meter genähert. Just vorgestern veröffentlichte der Kreml dazu ein paar nicht wirklich kreative Neuigkeiten: Gagarin sei wahrscheinlich mit einem Wetterballon kollidiert, dann abgeschmiert, hätte aber nicht versucht mit dem Fallschirm abzuspringen. (5)

Der Flug von Wostok 1 war dennoch für die zu dieser Zeit in einträchtiger Konkurrenz befindlichen Weltmächte und deren Erfolge in der „Eroberung des Weltraums“ von großer Bedeutung. In einer weiteren Nasa-Veröffentlung von 2009 schrieb Boris Chertok, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser wahren Doktorarbeit schlappe 98 Jahre alt, in „Rockets and People – Hot Days of the Cold War“ (6):

„Am 25.Mai 1961 hielt Kennedy seine berühmte Rede vor dem Kongress, wo er bekannt gab, dass die U.S. vor Ende des Jahrzehnts einen Mann auf den Mond senden würden. Das war ein langfristiges Programm, während deren Erfüllung die Vereinigten Staaten den Kampf um die Überlegenheit im Weltraum gewinnen mussten. Yuriy Gagarins Flug war der stärkste Impuls für die Entwicklung der amerikanisch geführten Programme, welche von den Mondlandungs-Expeditionen gekrönt wurden. Ich behaupte, dass wenn Gagarins Flug am 12.April 1961 mit einem Fehlschlag geendet hätte, dass U.S.-Astronaut Neil A- Armstrong am 20.Juli 1968 seinen Fuß nicht auf den Mond gesetzt hätte.“

Am 7.April unseres Jahres 2011 dockte um 3.09 Uhr Moskauer Zeit das Raumschiff Sojus (Soyuz) TMA-21 Gagarin mit den Raumfahrern Alexander Samokutyayev, Andrei Borisenko und Ronald Garan an die Internationale Raumstation ISS an. Das Raumschiff trägt seinen Namen zu Ehren von Juri Gagarin. Es lohnt sich immer mal wieder selbst nachzuschauen.

Den russischen und deutschen Künstlern gebürt unserer Dank und Respekt.

Quellen:
(1) http://history.nasa.gov/SP-4408pt1.pdf
(2) http://www.sajaforum.org/2006/12/books_asif.html
(3) http://news.bbc.co.uk/2/hi/special_report/1998/03/98/gagarin/72184.stm
(4) http://de.rian.ru/infographiken/20110327/258642708.html
(5) http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1850664/Kreml-gibt-Geheimakten-zu-Juri-Gagarins-Absturz-frei.html
(6) http://history.nasa.gov/SP-4110/vol3.pdf

 

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