Die SPD bleibt die Sarrazin-Partei
Das Parteiausschlussverfahren der SPD gegen ihren langjährigen Finanzsenator in der Berliner Stadtregierung und späteren Bundesbanker Thilo Sarrazin endet mit einem glänzenden Freispruch (Anm.: Formal gesehen wurde das Verfahren eingestellt, alle vier Anträge zurückgezogen). Sarrazin erklärt, er habe das nie gemeint was er gesagt hat. Man unterhält sich im Schiedsgericht. Sachlich. Aber mit Gefühl. Unter Genossen eben.
Und dann geht einfach alles weiter. Und zwar abwärts, „Genossen“.
Nach dem glänzenden Erfolg der SPD bei der Bundestagswahl im September 2009, als sich der der größte Wahlverlierer in der Geschichte der SPD vor Hunderte Wahnsinnige ins Willy-Brandt-Haus stellte und ausrief „Macht bitte weiter, das war toll“ und sich dann unter tosendem Applaus selbst als Fraktionsführer ausrief und weiter machte, weil es einfach so toll war, schrieb ich dazu:
„Surreal trifft es nicht mehr. Was da in der SPD-Zentrale heute abend passiert, das ist gefährlich.“
„Etwas so Gespenstisches hat es in Deutschland seit dem Faschismus noch nie gegeben. Diese Partei mit dem alten, an neue Besitzer verkauften Wahl- und Regierungspatent namens “SPD” nähert sich, rational betrachtet, dem Status einer Sekte.“
„Die Mitte der SPD-Gesellschaft, die Spitze der Pyramide, sie gerinnt zur Felswand, an die man eine Partei klatschen und ihr dabei zuhören kann.“
Schon vor einiger Zeit erforschten die Meinungsforschungsinstitute das Potential für die Sarrazin-Partei: 15 bis 18 prozent.
Na, dann – macht einfach weiter. Das wird toll.
(…)
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