Sarrazin-Partei sinkt weiter auf 22 Prozent
Ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin hatte vorgestern noch gewohnt eitel und in maximalem Zynismus prophezeit, sein von der Leitung der Bundespartei und des Berliner Landesverband niedergeschlagenes Parteiverfahren werde ein „positiver Beitrag zu den Wahlchancen der SPD“ sein. Während sich der ehemalige Finanzsenator mitsamt den Seilschaften um seinen Unterstützer Frank-Walter Steinmeier immer noch verbissen an die Partei klammert, gab es eine erste Andeutung davon, in welche Tiefen das reaktionäre Senkblei Sarrazin die SPD noch reissen wird.
Dabei war es seit heute morgen ein Spaß, die ganze geschmierte Baggage der Informationsindustrie dabei zu beobachten, wie sie sich winselnd um die Berichterstattung über diese peinliche „Wahlhilfe“ für die SPD aus der Upperclass drückte. „Rot-grün behält Mehrheit“ als Nachricht der Stunde war da vergleichsweise noch Ablenkung auf mittlerem Niveau.
Dabei muss man dazu sagen: erhoben worden ist die Umfrage vom 18.April bis zum 21.April. Erst am Abend des 21. machte die Nachricht von der Niederschlagung des Parteiverfahrens gegen Sarrazin die Runde. Der ganze Effekt der Affäre, die dabei ist der Sarrazin-Partei ihren früheren Namen, ihre frühere Bedeutung und den ehemaligen Grund ihrer Existenz wieder ins Gedächtnis zu rufen (Kleiner Tipp: „Schröder-Partei“, „Wahlverein“, „Handbremse für die Soziale Demokratie“ ist es nicht), wird sich erst in der nächsten veröffentlichen Umfrage heraus stellen.
Hier das Ergebnis der Umfrage im Einzelnen.
CDU/CSU 31 %
SPD 22 % (-1)
Bündnis 90/Die Grünen 28 % (-1)
Linke 9 % (+1)
FDP 4 % (+1)
Andere 7 %
Wer vergleichen kann, wird sehen, dass die FDP regelmäßig um die 3 bis 4 Prozent bekommt. Es wäre diesbezüglich nicht nur interessant zu wissen, wieviel diese Partei ohne Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger bekäme, sondern vielmehr wieviel eine Leutheusser-Schnarrenberger-Partei ohne die FDP bekäme.
Die Fremdlinken unter Oskar Lafontaine haben die neun Prozent die sie brauchen, um ihren Apparat von Funktionären und Festangestellten durchzufüttern. Für die Republik spielt dieser SPD-Klon keine Rolle.
Bündnis 90/Die Grünen sinken, wahrlich dramatisch, von 28 auf 27 Prozent. Es bleibt abzuwarten, wieviel weniger es sein werden, wenn die neokonservative Nomenklatura in dieser Partei wieder mal um irgendeinen Krieg mit deutschen Soldaten bettelt. Meine Prognose: sehr viel weniger. Also Vorsicht, liebe FreundInnen.
Fazit
Wer behauptet, die (innerparteiliche) Demokratie funktioniere nicht, der will sie nicht oder hat sie nicht.
(…)
25.04.2011 Niederschlagung von Sarrazin-Verfahren: Sondersitzung der SPD Berlin
U.a. die Vize-Fraktionsvorsitzende der SPD im Berliner Abgeordnetenhaus, Dilek Kolat, ist not amused. Die Dipl.-Wirtschaftsmathematikerin, die bei den Berliner Landtagswahlen in 2001 und 2006 jeweils das beste Erststimmen-Ergebnis für die SPD einfuhr, zeigte sich über die Niederschlagung des Ausschlussverfahrens gegen Sarrazin “schockiert” und verlangte von der direkt beteiligten Generalsekretärin der Bundespartei, Andrea Nahles, eine “nachvollziehbare Erklärung” über die Affäre.
22.04.2011 Reich und Reaktionär: Die Affäre der Sarrazin-Partei SPD und die Berliner Landtagswahl am 18.September
In einer von langer Hand geplanten Intrige schlägt die SPD-Parteiführung das Ausschlussverfahren gegen ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin nieder. Vor den Berliner Wahlen zum Abgeordnetenhaus am 18.September kann man nun einen erbitterten Wahlkampf erwarten. Berlin oder die SPD – nur einer von beiden kann gewinnen.
22.04.2011 Die SPD bleibt die Sarrazin-Partei
Schon vor einiger Zeit erforschten die Meinungsforschungsinstitute das Potential für die Sarrazin-Partei: 15 bis 18 prozent.
Na, dann – macht einfach weiter. Das wird toll.
17.10.2010 Grundbegriffe und Argumente zu “Integration” und “Zuwanderung”
Im Zuge einer von der wankenden Nomenklatura der Republik zur Stabilisierung ihrer feudalen Gesellschaftsstruktur strategisch geplanten und mit der Buch-Veröffentlichung des Bundesbankers Thilo Sarrazin begonnenen Kampagne gegen Bevölkerungsteile eskalieren die führenden Funktionäre der z.Z. regierenden Parteien CDU, CSU und FDP ihre Äußerungen. Dabei benennen sie keine konkreten Gesetzesinitiativen, Vorhaben oder eigene Inhalte. Alles bleibt nebulös oder lächerlich und appelliert in Form einer Jahrtausende alten historischen Methode von Machthabern an den “Volkskörper” des wahren, einzigen und reinen Landes XY, welches durch Fremdkörper bedroht und angezapft würde und deshalb den forcierten Schutz der unbeliebten Machthaber benötige.
20.09.2010 Sigmar Gabriel ist ein Idiot
Mit der gleichen “integrationsunwillige / kriminelle Ausländer raus”-Nummer, mit der schon der spätere SPD-Kanzler Gerhard Schröder 1987 und 1997 versuchte beim Deutsche Bananen-Wähler zu landen, pöbelt der SPD-Vorsitzende gleich gegen mehrere Minderheiten, die ihm und seiner Partei alles an der Wahlurne heimzahlen können: Einwanderer und Arme. Ihnen will Gabriel nun Polizei und “Ordnungskräfte” auf den Hals schicken.
08.09.2010 Neokonservative in der SPD halten fest an Senkblei Sarrazin
In der neuesten Forsa Umfrage fällt die SPD um zwei Punkte auf 25 Prozent, während die neue Konkurrenz um führende Machtposten der Exekutive – Bündnis 90/Die Grünen – um ihre Vorsitzenden Claudia Roth und den vermeintlich genetisch-intellektuell-religiös belasteten Cem Özdemir auf 21 Prozent steigt. Nun geben die letzten verbleibenden Neokonservativen der SPD alles, um die Eugenik-, Rassen- und Anti-ReligionsKampagne Thilo Sarrazins nicht etwa als Problem, sondern als Endlösung aller Probleme der real existierenden parlamentarischen Vertretung einer Sozialdemokratie zu verkaufen.
28.08.2009 Warm anziehen, Thilo.
Man sieht sich eben immer zweimal im Leben. Einem der Protagonisten konsequenter Soziopathie und antisozialer Menschenverachtung von “Linken”, “Sozialisten” und “Sozialdemokraten”, der ganzen verlogenen Albtraum an Falschheit hinter “SPD” und “Linken”, es geht ihm jetzt an den Kragen. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt nach zwei offenbar fundierten Anzeigen gegen den Bundesbank-Vorstand und ehemaligen Finanzsenator der Stadtregierung Berlin, Thilo Sarrazin, weil er mutmasslich den Pachtzins für den eigenen Golfplatz auf dem landeseigenen Grundstück im Villenvorort Wannsee zu niedrig angesetzt hat.
Nun ja. Auch Al Capone fuhr nur wegen Steuerhinterziehung ein.