Chris Hondros, der Fotojournalist von Getty Images, der gestern aufgrund von Kopfverletzungen starb, die er bei einem Mörserangriff in Libyen erlitten hatte, beendete seinen Einsatz als eingebetteter Fotograf mit einer Einheit der 25. Infanteriedivision im Irak 2005, nachdem er dieses Foto veröffentlicht hatte.
Dieses Bild eines blutbespritzten kleinen Mädchens, dessen Eltern von Streitkräften der Vereinigten Staaten von Amerika an einer Sicherheitskontrollstation getötet worden waren, wurde aufgenommen, als Hondros mit der Einheit in Tel Afar unterwegs war.
Laut einer Retrospektive über Kriegsfotografie in der New York Times wurde er kurz danach vom Militär hinausgeworfen, aber in einem Interview mit Editor&Publisher sagte er, er sei selbst gegangen, nachdem es wegen der Bilder Wickel zwischen Getty und dem Militär gegeben hatte.
„Selbst wenn ich diese Fotos nicht gesendet hätte, hätte ich diese Einbettung aufgegeben,“
sagte er.
„Der Zwischenfall war ein sehr belastender, und er brachte mich nicht in eine gute Arbeitsbeziehung mit diesen Soldaten. Es ist unmöglich, in einer eingebetteten Position zu arbeiten, wenn man angefeindet wird.“
Vor ein paar Wochen wurde ich allgemein belacht, weil ich die Macht von Bildern im Krieg so persönlich nahm und die Entschlossenheit des Militärs nach Vietnam, diese zu unterdrücken. Die Abtrennung der heutigen Gesellschaft von dem Krieg und die lockere Art, in der wir (voreilig) dem Irak in unserem kollektiven Rückblick zum Abschied winkten, hat viel zu tun mit der sterilen Weise, in der wir den Krieg (dank der Zensur und der manipulierten Berichterstattung) mit williger Ignoranz mitbekommen haben, oder der Tatsache, dass weniger als ein Prozent der Bevölkerung gekämpft haben und jetzt glauben, dass ihnen der Krieg „gehört“ und unsere Vorstellung davon.
Mehr Bilder wie diese hätten den Rest von uns zumindest lange genug aus unseren Somaabsenzen aufrütteln können, um die Politik in Frage zu stellen, die dazu geführt hat, dass dieses Mädchen und seine fünf Brüder in einem brutalen Zwischenfall zu Waisen gemacht wurden, wobei wir dank solchen „Schurken“ wie WikiLeaks wissen, dass derlei öfter passiert ist, als das Militär der Vereinigten Staaten von Amerika jemals zuzugeben bereit war.
erschienen am 21. April 2011 auf www.antiwar.com – Artikel
Die Weiterverbreitung des Textes ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!
Quelle: http://antikrieg.com/aktuell/2011_04_22_toterfotograf.htm