Der Bundestag tagt zur geforderten Auszahlung von 78 Milliarden Euro an Portugals Gläubiger-Banken. Ein Kommentar und eine kleine Analyse.
Heute „berät“ das formell immer noch deutsche Parlament über die von der Brüsseler Räteregierung und der Sonderorganisation „Internationaler Währungsfonds“ bereits angeordnete Zahlung von weiteren 78 Milliarden Euro an diejenigen globalisierten Banken, Superreichen und Finanzkonglomerate, welche Schuldtitel des Staates Portugal besitzen. Entsprechend des üblichen Betrugs der Öffentlichkeit wird dies als „Hilfe“ für den Staat Portugal bezeichnet, dessen Regierung alles versucht hat, um dieser „Hilfe“ zu entgehen.
U.a. muss Portugal für diese „Hilfe“ die eigenen Goldreserven verkaufen, sein gesamtes staatliches Sozialsystem ruinieren, die Löhne und Renten der Arbeitenden Klasse radikal senken, entsprechend logisch die Binnennachfrage und damit die eigene Volkswirtschaft vernichten und den flächendeckenden, systemischen Abbau des eigenen Staates betreiben. Griechenland, das seit Frühjahr letztem Jahr bereits unter Zwangsverwaltung von Brüssel steht und da facto bereits kein souveräner Staat mehr ist, hat die erste Phase dieser gezielten Vernichtung von Volkswirtschaft und Staat hinter sich.
Die Deutschen, die mehrheitlich immer noch nicht begreifen was vor sich geht und diesem kafkaesken Prozess wie gelähmt zuschauen, werden genau für diese fundamental antistaatliche und antidemokratische Politik – ausgerechnet mit ihren Steuergeldern – erneut massiv zur Kasse gebeten. Die 78 Milliarden Euro für die „Gläubiger“, direkt gesagt: für die Plünderer Portugals, werden aller Voraussicht nach zu einem Großteil durch die Deutschen und ihren Staat bezahlt werden.
Dabei fließt nicht ein einziger Cent an Portugal. Das Geld geht an die Banken, auch und gerade an die in Deutschland. Wir sind Zeuge eines fortgesetzten Raubzuges der Banken gegen die Deutschen und Steuerzahler in anderen EU-Mitgliedsländern. Das Geld wird einfach über ein paar Durchreichen transferiert.
Dazu muss den Menschen immer wieder gesagt werden – weder ist das „alternativlos“, noch in irgendeiner Art und Weise sinnvoll. Jetzt, in dieser Minute, gehen unter Anklage wegen Betruges stehende internationale Konzerne wie die „Deutsche Bank“ (mit Sitz in Frankfurt) zur „Europäischen Zentralbank“ (mit Sitz in Frankfurt) und lassen sich dort praktisch zinslose „Kredite“ in Milliardenhöhe erfinden und ausbezahlen. Dann gehen die Banker ein paar Schritte weiter ans Terminal und kaufen für dieses soeben erfundene Luftgeld Schuldtitel (Staatsanleihen) von Staaten, die durch das Kapital an den Geldmärkten bereits organisiert zusammengeschossen worden sind Staaten (wie Portugal) und kassieren darauf Zinsen über 10 Prozent oder sogar weit mehr.
Das ist Finanzalchemie und Geldvermehrung. Und genau in diesen Schornstein verschwindet seit Jahren, spätestens seit Inkrafttreten des Lissabon-Vertrages, das kleine bisschen Wohlstand von Millionen Menschen in Europa und wird zu einer gigantischen Rauchwolke.
Jeder weiss, dass dieses Feuer einmal ausgehen muss, schlicht weil kein Brennholz mehr da ist. Genau das wissen die Banken und versuchen, in enger Abstimmung mit dem Washingtoner IWF und dem Brüsseler Apparat, vorher soviel zu plündern wie nur irgend möglich ist, um anschließend das selbstvermehrte Geld in realen Besitz zu verwandeln – Land, Patente, Lizenzen, Anteile, Immobilien, Häuser, ganze Innenstädte, Infrastrukturen, funktionierende Betriebe der Realwirtschaft und nicht zuletzt Gold. Wenn nichts mehr da ist, was nach dem Verständnis der Kapitalisten „herrenlos“ ist – also in Volkseigentum oder staatlichem Besitz ist – kann nichts mehr geplündert werden. Kurz bevor einem dann alles um die Ohren fliegt, ruft man die „Stunde Null“ aus, startet irgendeine Art von „Währungsreform“ und suggeriert den Leuten, jetzt gehe alles noch einmal von vorne los. Jeder habe eine Chance, jetzt aber richtig, usw.
Nicht nur auf finanzieller, sondern auch auf politischer, gesellschaftlicher und staatlicher Ebene ist dann alles weg. Die Staaten sind bankrott und/oder handlungsunfähig. Es bleibt nur die Unterwerfung von Hunderten Millionen Menschen unter ein verfassungsloses, undemokratisches Gebilde, was sie nie gewählt haben: die 1992 als Ersatz für die Sowjetunion gegründete neokapitalistische „Europäische Union“.
So sieht zumindest die einzig logische Perspektive aus, wenn alles so weiter geht wie bisher. Doch alternativlos ist das nicht, ganz im Gegenteil. Die Alternative, ja die einzige logische Handlung, wäre die EZB zu entmachten, die privilegierten Banken zu entmachten und Kredite in Euro direkt aus der EZB an Staatsbürger und Betriebe in der Euro-Zone auszugeben. So einfach ist das und jeder weiss es.
Die Verlierer wären die Zwischenhändler, die Wegelagerer, die Banken und Handaufhalter. Demgegenüber würde der Euro wieder eine stabile Währung. Jeder Kredit, also jedes durch die EZB erfundene Geld, würde in den realen Wirtschaftskreislauf gelangen. Diesen Vorgang nennt man übrigens „ausgeben“.
Nichts von dem Geld, was heute durch die Staatsparteien – und das sind alle im Bundestag vertretenen Parteien – den Banken, Superreichen und Finanzkonglomeraten in den Rachen geschaufeln, wird ausgeben. Nichts. Kein einziger verdammter Cent. Aber Besitz, der wechselt den Besitzer.
Das ist das ganze Geheimnis dieses finanziellen Vernichtungsfeldzuges gegen Deutschland und alle anderen europäischen Länder durch das Kapital und die „Europäische Union“ – die Enteignung von privatem Wohlstand, von staatlichem Besitz und Volkseigentum und die anschließende Übertragung an die Banken und Superreichen, durch Geld, was nicht ausgegeben wird.
Zugrunde liegt das Geldsystem einer Währung und seine Zone, die nur zu diesem Zweck konzipiert und geschaffen wurde: der Euro. Entweder dieses Euro-System verschwindet, oder die Staaten Europas werden es. Genau an diesem Punkt wird es sich entscheiden. Und da Deutschland als letzter Staat der Euro-Zone noch zahlungs- und verschuldungsfähig sein wird und damit das gesamte System bezahlt, wird es sich in Deutschland entscheiden.
Entweder unsere Republik oder die Währung Euro und sein Geldsystem. Es ist Ihre Wahl. Und wenn Sie diese endlich getroffen haben, werden Sie, wie beim Atomausstieg, ganz plötzlich eine Riesen-Überraschung erleben.