Atomproteste: Merkel bei Polizei falsch verbunden
Polizeigewerkschaft: Warnung an die Bundeskanzlerin – sofortiger Atomausstieg in Deutschland
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt formulierte eine scharfe Ansage an die Politik zum Atomausstieg im Handelsblatt, die am 18.Mai 2011 veröffentlicht wurde.
„Wenn Frau Merkel glaubt, sie kann die abgeschalteten Kernkraftwerke einfach wieder einschalten lassen und einfach 110 anrufen, wenn es Protest gibt, ist sie bei uns falsch verbunden.“
Wendt stellte völlig korrekt fest, dass die deutsche Bevölkerung mehrheitlich den sofortigen Atomausstieg fordert und das dieses Begehren, vor allem nach dem Atomunglück in mehreren Kernkraftwerken in Japan, berechtigt ist.
„Schon aus diesem Grund wäre ein Protest-Tsunami zu erwarten, wenn die Bundesregierung jetzt wieder eine Wende vollzieht. Die Polizei stünde wieder einmal zwischen den Fronten falscher Politik und dem berechtigten Zorn der Menschen.
Der Bericht der Reaktorsicherheitskommission hat deutlich gemacht, dass die gewaltigen Gefahren für unsere Bevölkerung, etwa bei einem Terroranschlag auf ein Atomkraftwerk, nicht beherrschbar wären.
Warnsysteme oder Evakuierungspläne sind nicht vorhanden und wären nicht zu realisieren, die Polizei ist in keiner Weise personell oder technisch auf eine solche Katastrophe vorbereitet und die zersplitterte Zuständigkeit der Länder schafft zusätzliche Sicherheitsmängel.“
so Wendt.
Am 28. Mai 2011 finden die nächsten bundesweiten Proteste statt: In mehr als 20 Städten wird für den Atomausstieg demonstriert. Mitte Juni sind AKW- und Endlagerblockaden angekündigt. Die Proteste werden sich im Laufe des Jahres verschärfen und auf den Bahngleisen des nächsten Castor-Transports durch massenhaften Ungehorsam gegen schwarz/gelben Atomlobbyismus eskalieren!
Infos unter contrAtom und anderen Webseiten der Atomkraftgegner.
Aktionsorte der Großdemonstrationen:
Dresden – Erfurt – Magdeburg – Berlin – Güstrow – Kiel – Hamburg – Bremen – Hannover – Göttingen – Münster – Essen – Bonn – Mainz – Frankfurt am Main – Mannheim – Freiburg – Ulm – München – Landshut – Fürth
Weitere Aktionen
Neben den 21 Großdemos finden am 28. Mai auch in einigen anderen Orten Aktionen und Kundgebungen gegen Atomkraft statt:
Koblenz
Perl
Überlingen/Bodensee
Wilhelmshaven
Hinweise zu zusätzlichen lokalen Veranstaltungen sind erwünscht. Bitte hier fleissig die Kommentarfunktion dazu nutzen.