BCHR-Bericht: Repressalien gegen Fotografen in Bahrain
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – Fotos der gewaltsamen Niederschlagung gingen im Internet in sozialen Netzwerken um die ganze Welt
Die Menschenrechtsorganisation Bahrain Center for Human Rights veröffentlichte einen zusammenfassenden Bericht über die Verfolgungen von Fotografen, der die Protestaktionen und das gewaltsame Einschreiten der Sicherheitskräfte dokumentiert.
Darin äussert das BCHR seine tiefe Sorge über die nichtaufhörenden Angriffe auf die freie Meinungsäusserung und das Verlagswesen. Fotografen, die das brutale Vorgehen gegen die gewaltlosen und friedlichen Demonstranten seit dem 14. Februar 2011 bildlich festhielten – Fotos von Tötungen, Verhaftungen, Folter und Terror gegen Zivilisten – wurden am Arbeitsplatz verhaftet.
Fotografen, Profis und Amateure spielten während der ersten Tage eine entscheidende Rolle bei der Dokumentation der Pro-Demokratie-Proteste in Bahrain. Sie unterrichten durch ihre Fotos die Öffentlichkeit über die Forderungen der Demonstranten, zeigten ihre friedlich abgehaltenen Kundgebungen, Veranstaltungen, den Aufruf zur Einheit, die Menschenketten und jede Nacht die Reden von Bahrains Intellektuellen in Pearl Roundabout, dem Perlenplatz.
Am 28. Februar 2011 gehörten auch die einheimischen Fotografen von Bahrain mit einer eigenen Demonstration zu den aktiven Teilnehmern der Proteste. Dabei wurden Transparente mit den Worten „A picture delivers an effective message of justice“ oder „No arrests of photographers“ mitgeführt.
Während die internationalen Medien den Demonstranten und der Reaktion der Sicherheitsbehörden, die bewaffnete Verstärkung aus Saudi-Arabien erhielten, in Bahrain keine Priorität einräumten, waren es Bahrains Fotografen, die die gewalttätigen Razzien auf Demonstranten, bei denen Tränengas, Gummigeschosse und scharfe Munition gegen die unbewaffneten Bürger eingesetzt wurden, in Pearl Roundabout, vor dem Salmaniya Medical Center und in der Nähe des Bahrain Financial Harbour aufgenommen hatten. Die Verwicklung von Sicherheitsleuten bei dem Anschlag auf die University of Bahrain wurde so auch gefilmt. Diese Fotos und Videos wurden bald über soziale Netzwerke und einige Medienkanäle weltweit verteilt.
Amateur-Video vom Februar:
Der Bericht vom 31.Mai 2011
„Bahrain government targeting Freedom of expression and suppressing truth by intensifying crackdown on Photographers“
mit Fotos der brutalen Auseinandertreibung der Bürger und Aufzählung der einzelnen Schicksale der Fotografen – so von Jameel AlShuaikh, Abdullah Hasan, Mujtaba Salmat, Hussain Abbas Salim (bekannt als Hussain Al-Khal), Mohammed Al Shaikh und viele weitere ist in dieser PDF-Datei zu lesen. Zum Teil kam es zu Verurteilungen durch das Militärgericht und langjährige Haftstrafen.
Das Bahrain Center for Human Rights stellt folgende Forderungen an die Regierung auf und bittet die Weltöffentlichkeit, die Zustände in dem Golfstaat, der in Manama das Hauptquartier der Fünften Flotte der US-Navy beherbergt (US-Flottenstützpunkt in Bahrain garantiert Königshaus Narrenfreiheit vom 6.Mai), weiterhin aufmerksam zu verfolgen:
(1) Release all the arrested photographers,
(2) Put an end to physical and mental abuse and torture in prisons, and to initiate a neutral, public and
impartial investigation in the torture allegations and other violations, and to present the violators to justice.
(3) Annul all the procedures that restrict freedom of opinion and expression or that prevent the transmission
of information.
(4) Attain its international commitments and respect all forms of freedom of expression and publishing as
stated in the international charters and covenants.
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Quelle: http://www.ifex.org/bahrain/2011/06/14/crackdown_on_photographers/