Kleiner Tipp: Google Instant vor jeder Suche deaktivieren

Es gibt im Internet nicht nur Wohlständer und IT-Fritzen. Die haben bekanntlich alle (naja: immerhin 26.000 in ganz Deutschland, pruuuuust) Google Plus. Nein, es nutzen in Deutschland über 50.000.000 Menschen, fast drei Viertel der Bevölkerung, das Weltinformations- und Kommunikationsnetz. Und die meisten dieser Internet-Nutzer haben keine Ahnung davon, in welchem Umfang sie durchleuchtet und analysiert werden.

Am 8.September 2010 stellte Google auf einer Pressekonferenz ein neues Programm für die Nutzer der Google Suchmaschine mit Google Account vor. Die neue Funktion „Google Instant“ wurde am 11.Mai 2011 auch auf alle Nutzer der Suchmaschine ausgedehnt, die nicht bei Google eingeloggt sind.

Was macht dieses Programm „Google Instant“? Es greift jedes von Nutzern eingetippte Zeichen sofort ab, gleicht es ab mit einer internen zentralen Datenbank und schickt dem Nutzer Vorschläge, welchen Begriff er vielleicht meinen könnte, um dessen Suche abzukürzen. Google dazu:

„Die offensichtlichste Änderung besteht darin, dass Sie viel schneller als vorher zu den Ergebnissen gelangen, da Sie den Suchbegriff nicht mehr vollständig eingeben müssen. Ebenso entfällt das Drücken der Schaltfläche „Suche“ oder der Entertaste. Die dynamisch angezeigten Suchergebnisse können Ihnen außerdem dabei behilflich sein, bessere Suchbegriffe zu formulieren, da Sie sofort sehen können, was gefunden wird.“

Natürlich verursacht dieses Abgreifen des Nutzerverhaltens, noch vor dem Drücken einer Funktionstaste, jede Menge Datenverkehr.

„Wir gehen davon aus, dass Google Instant Ihre Internetverbindung nicht verlangsamt. Für sehr langsame Verbindungen wird die Funktion automatisch deaktiviert.“

Sie verstehen das: Google weiss bei aktiviertem Instant, wie sie was in welchem Tempo schreiben, wie und wann sie sich vertippen, wo sie vielleicht zögern beim Bestätigen und wo sie ganz besonders hektisch die Zeichen in die Tasten hauen. Also z.B. bei den Worten „Dummbeutel“, „Schwachkopf“, Herdenvieh“, Kommerzdrohne“ oder so. Während sie sich bei solchen Wörtern wie „Porno“, „Titten“ u.ä. natürlich jede Menge Zeit lassen und ihre Finger mit aller Sorgfalt arbeiten lassen, weil sie in ihrem Hirn die nächsten Buchstaben zwar noch nicht wissen, aber dafür Google.

Und da sie selbstverständlich mühelos begreifen – weil Sie sich als geübter Eingeborener in Deutschplanet (früher einfach Deutschland) schon seit Generationen in abstraktem Denken, demokratischer Kultur und Selbstbestimmung geübt haben – daß solche Technologien nicht nur von Google, sondern auch von staatlichen und/oder kommerziellen Spionagefirmen benutzt werden, ist es für Sie sicherlich nachvollziehbar diese noble Gedankenpräventivpolizeifreundundhelfermaschinerie bei ihrem täglichen Informations-Surfgang lieber freundlich links liegen lassen. Sonst könnte es noch sein, daß Sie eines Tages „psych…“ tippen und all over sudden bei „psychologischem Profil“ oder gleich hier landen, Verzeihung, hier natürlich. Das ist das Original.

Denn wie heisst es schon in der Bibel: „Wer suchet, der wird gefunden“, oder so ähnlich. Jeder ist doch als Sünder geboren, obwohl er erst geboren wird, gell? Jeder ist verdächtig, wenn jeder verdächtig ist. Ist doch klar.

Also falls Sie nun wissen wollen, wo man Google Instant deaktiviert: google.com/preferences

Aber hauen Sie sich die Adresse lieber in die Lesezeichen. Wenn Sie nämlich wissen wolllen, wie man diesen netten Automatismus dauerhaft, quasi für immer, man könnte sogar sagen endgültig, nein, permanent deaktivieren kann, da fragen Sie mal lieber in diesem Forum. Oder in diesem. Oder in diesem, diesem und diesem.

Oder machen Sie´s einfach.

Ergänzung, 28.August

Robin Heilos hat es heraus gefunden und auf presse-kostenlos.de weiter gegeben. Google Suche ohne Instant unter http://www.google.de/webhp?complete=0

(…)

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