Stuttgart: Kein Großeinsatz der Polizei für ein gescheitertes Projekt!
Bahn setzt bei Stuttgart 21 weiter auf Konfrontation
Stuttgart: Polizei und Bahn haben Baumaßnahmen und einen Polizeieinsatz für Stuttgart 21 angekündigt, obwohl dieses Projekt als gescheitert betrachtet werden muss. Nach Informationen der Parkschützer ist ein Großeinsatz geplant, vergleichbar mit dem vom 30.9.2010, als die Polizei mit bis zu 3.000 Beamten und Wasserwerfern vollkommen unverhältnismäßig gegen S21-Gegner vorging. Ab Sonntag Abend werden wieder zahlreiche Parkschützer im Park sein, vor allem rund um den sogenannten ‚Feldherrenhügel‘ neben dem Biergarten. Dort sollen Rohre für die Grundwasserabsenkung unterirdisch durch den Schlossgarten verlegt werden. Die Parkschützer wenden sich entschieden gegen jeden weiteren Polizeieinsatz und gegen jede weitere Eskalation für das Projekt Stuttgart 21.
„Es wird immer offensichtlicher, dass dem Tunnelprojekt Stuttgart 21 jede demokratische, moralische und technische Legitimation fehlt“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Der Bundestag wurde von der Bahn vorsätzlich belogen. Es ist der Bahn nicht gelungen, auch nur einen Bruchteil der doppelten Leistungsfähigkeit nachzuweisen, die den Parlamenten zugesichert wurde. Der Stresstest ist gescheitert. Für das Grundwassermanagement werden Rohre verbaut, die nicht grundwasserverträglich sind. Es ist an der Zeit, dass die Projektbetreiber ihren rücksichtslos-destruktiven Konfrontationskurs aufgeben. Schlimm genug, dass die Bundeskanzlerin die bundeseigenen Bahn nicht zur Ordnung ruft. Aber gerade deshalb müssen Winfried Kretschmann und sein Stellvertreter Nils Schmid jetzt entschieden für das Wohl von Baden-Württemberg eintreten. Sie dürfen nicht akzeptieren, dass unsere Landespolizei dem unlauteren Treiben der Bahn auch noch Amtshilfe leistet!“
Die Parkschützer gehen davon aus, dass zwischen Sonntag und Dienstag Nacht neben der Rohrverlegung entlang der Straße am Schlossgarten auch größere Bauarbeiten im Park geplant sind. Nähere Infos finden Sie hier.
Die im Grundwassermanagement verbauten Rohre sind nicht grundwasserverträglich, denn sie sind innen nicht gegen Korrosion geschützt. Deshalb dürfen sie laut Planfeststellungsbeschluss nicht eingesetzt werden. (1, 2)