Zwei Tage vor der Berliner Landtags- und Kommunalwahl von Abgeordnetenhaus und Bezirksverordnetenversammlungen (BVVs) liegt die Piratenpartei Berlin bei neun Prozent. Auch Renate Künast kann, als schwarz-grüne neokonservative Auftragsselbstmörderin ihres ehemals grünen Landesverbandes, nun erleichert aufatmen: Mission accomplished.
Die Ergebnisse der von der Info GmbH für den „Berliner Kurier“ und den Sender 91.4 erstellten Umfrage im Einzelnen. Ergebnisse in Prozent, Vergleich in Klammern zur letzten Umfrage der Info GmbH am 18.August:
SPD: 31 (-5)
CDU: 22 (-1)
Grüne: 18 (-4)
Die Linke: 12 (+4)
Piratenpartei: 9 (+4.5)
NPD: 3 (+2)
FDP: 2
Andere: 3 (-1)
Bei den Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen gilt die 3-Prozent-Hürde. Die ex-Bürgerrechtspartei FDP, deren Berliner Landesverband sich unbedingt rechts über die Leitplanke werfen musste, kann also noch hoffen irgendwo in Charlottenburg neben der NPD ein kleines Plätzchen in der BVV zu ergattern.
Tja, und die Grünen? Die haben was sie wollten. Sie wollten doch verlieren. Alles gut. Eigentlich ein Wunder, daß sie nicht mit der gelb-grünen Koalition geworben haben.
Klaus Wowereit (den Renate Künast in heller Panik eventuell doch noch Bürgermeisterin werden zu müssen durch Selbstsabotage und Wählerkillerei an sich vorbei winkte) hat noch ein, zwei Probleme, bevor er sich in zwei Jahren als Kanzlerkandidat blamieren darf. Erst muss er es nochmal als Bürgermeister tun.
Aber mit wem nur? Wenn die Ergebnisse am Wahlabend auch nur ähnlich werden, könnte es für rot-grün bedenklich knapp werden. Die grünen Selbstmordattentäter fallen also wahrscheinlich aus. Die Linke GmbH sowieso. Bleibt eigentlich nur eine „große Koalition“ mit dem Brennende-Autos-an-die-Wahlkampf-Wand-Maler Frank Henkel. Er und Klaus Wowereit gäben vielleicht wirklich ein gutes Paar ab. Aber auch für eine Übernahme der Stadtregierung durch die CDU Berlin und die Sarrazin-Partei SPD könnte es noch eng werden. Es sind schließlich noch zwei Tage Zeit, um in der Hauptstadt herum zu erzählen, daß man nach fünf Jahren wieder eine echte Wahl hat.
Also, Piraten – hinauf, hinauf. Und dann klarmachen zum Ändern.
(…)
Artikel zum Thema:
09.09.2011 Auch ZDF-Umfrage sieht Piratenpartei Berlin deutlich über 5-Prozent-Hürde
Ob das dem Autopiloten Berlins wohl bekommt?
Nun, in der Ehrenloge der First Class dürfte derzeit der Schampus wohl eher in der Flasche bleiben. Jetzt, wo der Geist endgültig heraus gefahren ist.
08.09.2011 Piratenpartei Berlin bei 6.5 Prozent
Am Ende laufen die noch vom fliegenden Teppich, weil sie jemand vom Babel-Turmbalkon freundlich zu sich rüber winkt.
12.08.2011 Was gerade in Berlin passiert und warum: KEIN Wahlkampf, weil diese Demokratie manipuliert wird
Renate Künast hat bewusst die Wahlchancen ihres eigenen Landesverbandes durch seit Monaten immer wieder vorgetragenes Gerede von “schwarz-grün”, bei eigenen Umfragewerten von zeitweise nahe 30 Prozent und denen der CDU unter 20, systematisch sabotiert. Kollaboriert bei dieser Sabotage haben Dirk Behrend, rechtspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen Berlin im Abgeordnetenhaus und Rechtsanwalt Volker Ratzmann, einer der beiden Fraktionsvorsitzenden. Der Rest war entweder zu dumm oder hat ebenfalls bei der eigenen Selbstzerstörung mitgemacht.
25.06.2011 Die Zeit ist reif für eine neue Partei
Kommentar zur Unterwerfung von Bündnis 90/Die Grünen auf ihrer außerordentlichen Bundesdelegiertenkonferenz unter die Merkel-Regierung und ihrer Laufzeitverlängerung für die verbleibenden Atomkraftwerke bis 2023.
17.04.2011 Das Bibbern der Schäfer im grünen Schafspelz
Derweil winken, ebenfalls in nackter Panik, die alten Kader in der Berliner Parteizentrale von Bündnis 90/Doe Grünen wild armrudernd aus dem Fenster. Überholen, Sozens, bitte wieder überholen. Sonst müssen wir uns der CDU anbiedern, um unseren Laden wieder runter zu quatschen. Da diese natürlich ebenfalls absäuft, weil die Leute von dem ganzen “Weiter so mit Nichts als Macht” der letzten 21 Jahre die Schnauze voll haben, stehen auch in der Bundeshammelherdenleitung von Bündnis 90/Die Grünen die Schäfer im Schafspelz vor dem gleichen Problem wie der Rest der Nomenklatura Deutschlands: Wie machen wir einfach weiter was wir wollen, ohne dass diese verdammte Demokratie, diese Herrschaft des (Partei)Pöbels ausbricht?
03.04.2011 Kleiner Tsunami rollt durch die Nomenklatura
Von Renate Künast, Jürgen Trittin, Cem Özdemir und allen anderen neokonservativen, bellizistischen und von der Nomenaklatura eingekauften Führungsfunktionären des Bundesverbandes von Bündnis Grünen, kann man nun erwarten, dass sie mit weiteren Forderungen nach Angriffskriegen und Interventionen, Lohnraub und Sozialabbau, Zersetzung von Bürgerrechten und Verfassung, sowie natürlich dem üblichen schwarz-grünen Wählerkiller glänzen werden.
28.03.2011 Mappus ist weg: Machtwechsel der Gewohnheit
Es waren die Grünen, mit ihren Tendenzen zu einem schwarz-grünen Bündnis und dem entsprechenden Spitzenkandidaten Winfried Kretschmann, die Mappus die Idee der Schlichtungsgespräche unter dem CDU-Mitglied Heiner Geissler nahelegten. Dies nützte der CDU massiv und liess diese wieder Boden gut machen, während die Umfrageergebnisse der Grünen wieder sanken. Man hatte während dieser Zeit den Eindruck, dass nicht nur Kretschmann und dem rechten Flügel der Grünen dabei ein Seufzer der Erleichterung entfuhr, sondern auch der neokonservativen Berliner Parteizentrale unter Renate Künast und Cem Özdemir. Nicht umsonst kam Künast, die schon in Berlin den Wählerkiller eines Bündnisses mit der in Berlin am Boden liegenden CDU nach den kommenden Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus aus dem Ärmel fallen ließ, diesen Februar mit dem hanebüchenden Vorschlag einer Unterstützung der Mappus-Regierung durch die baden-württembergischen Grünen um die Ecke.
05.11.2010 Keinen neokonservativen grün-schwarzen Mist, Frau Künast!
Jetzt ist die Frage – wird das Renate Künast heute machen? Wird sie eine grün-schwarze Option herbei beten, wie es zuvor Dirk Behrend tat, im wahrsten Sinne des Wortes rechtspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen Berlin im Abgeordnetenhaus, und Rechtsanwalt Volker Ratzmann, einer der beiden Fraktionsvorsitzenden?
Will Renate Künast eine Koalition mit der Partei der Atomlobby und des “Putsches” (Jürgen Trittin) gegen die parlamentarische Demokratie?
Kommentare sind geschlossen.