Zehn arme Bankerlein: „Wirtschaftsweise“ fordern „Rekapitalisierung“ der Banken durch EFSF

Zehn „Top-Ökonomen“ des Weltkapitalismus, darunter alle fünf „Wirtschaftsweisen“ des Beraterstabs der Regierung von Deutschland, Mitglieder im „Schattenrat“ des unabhängigen Währungsdiktators EZB, und hochehrenwerte Akademiker aus Universitäten von Memel bis Mississippi fordern die „Rettung“ der Banken durch die Steuergelder im „Euro-Rettungsschirm“ EFSF.

Die fünf Finanzberater der Regierung hatten der Öffentlichkeit bereits unmittelbar vor dem Sondergipfel der 17 Regierungen im Euro-System eine Bankenrettung als „Schuldenerlass“ für Griechenland verkauft. (20.Juli, Der “Schuldenerlass” der “Wirtschaftsweisen”: Deutsche Steuergelder für Griechenland-Gläubiger)

Veröffentlicht hat den heutigen Aufruf an die deutsche Öffentlichkeit mit dem Titel „Verzichtet auf die Hälfte der Griechen-Schulden!“ („…und bezahlt mit Eurem Geld diejenigen, die darauf verzichten“) der weiße Medienzwerg des Bertelsmann-Konzerns.

Im Aufruf heisst es in der entsprechenden Passage:

„Darüber hinaus benötigen Banken mit starkem Engagement in griechischen Staatsanleihen jedoch eine besondere Unterstützung. Das gilt insbesondere für griechische Banken. Die EFSF könnte die notwendige Eigenkapitalzuführung vornehmen, und zwar zusätzlich zu den Mitteln, die im IWF/EU-Programm für die Rekapitalisierung griechischer Kreditinstitute bereits vorgesehen sind. Die Banken in den meisten anderen Ländern könnten durch ihre eigenen Notenbanken rekapitalisiert werden, allerdings wäre es im Notfall auch möglich, Mittel der EFSF bereitzustellen. Selbst wenn dieser Schritt politisch unbeliebt ist, sollte er unternommen werden.“

Die „Top-Ökonomen“ sind:

Agnes Benassy-Quere, Mitglied im 2002 auf Initiative von „Wall Street Journal“ und „Handelsblatt“ gegründeten „Schattenrat“ der Frankfurter Zentralbank EZB. Der EZB-Schattenrat besteht aus fünfzehn Personen. Er agiert faktisch im rechtsfreien Raum.

Peter Bofinger. Berater der Bundesregierung im “Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung”, der sogenannten „Wirtschaftsweisen“. Zusammen mit anderen kapitalistischen Ökonomen forderte Bofinger in einer am 15.Juli im „Spiegel“ veröffentlichten Schrift die Entmachtung der verbleibenden 26 Demokratien und Parlamente im Einflussbereich der “Europäischen Union” (nach griechischem Vorbild), ein “Finanzministerium” der EU, die Errichtung einer Finanzdiktatur durch “Haushaltswächter”,  die Unterschrift von 17 souveränen EU-Mitgliedsstaaten unter “Kollektiv-Schuldscheine” des Euro-Systems (die „Euro-Bonds“) und die Umwandlung der luxemburgischen Aktiengesellschaft EFSF  in eine Bank der Bad Banks. (15. Juli, “Spiegel”-Schrift für EU-Staatsstreich veröffentlicht)

Bofinger wurde 2004 „Wirtschaftsweiser“ der Regierung – auf Vorschlag der damaligen Regierung von Gerhard Schröder (SPD) und Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen).

Wolfgang Franz. Ebenfalls „Wirtschaftsweiser“ von Finanzminister Wolfgang Schäuble und Kanzlerin Merkel. Auch Franz wurde von rot-grün vorgeschlagen, im Jahre 2003. Vorsitzender des “Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung” (ZEW) in Mannheim.

Lars Feld. Seit Januar 2011 ebenfalls „Wirtschaftsweiser“ der Bundesregierung. Und zwar auf Vorschlag des Superweisen Rainer Brüderle, damals noch FDP-Superwirtschaftsminister.

Christoph Schmidt. Ebenfalls „Wirtschaftsweiser“ der Regierung von Deutschland und gleichzeitig am “Center for Economic Policy Research” (CEPR) in London.

Beatrice Weder di Mauro. Schweizerin, „Wirtschaftsweise“ der Regierung von Deutschland und ebenfalls am “Center for Economic Policy Research” (CEPR) in London.

Pierre-Olivier Gourinchas. An der Berkeley Universität und nebenberuflich Chefredakteur des „IMF Economic Review“, der Zeitschrift des „Internationalen Währungsfonds“ (IWF).

Jean Pisani-Ferry. Mitglied in irgendeinem Think Tank der Kommissare der „Europäischen Union“.

Helene Rey. Beraterin desjenigen Premierministers, der nach Vorgaben seines Präsidenten die Vorgaben der 1864 gegründeten Societe Generale umsetzt.

Elie Cohen. Mitglied im „National Scientific Research Center“ CNRS von Frankreich, Wirtschaftsprofessor an der Pariser Hochschule für Politikwissenschaften und nebenberuflich noch enger Berater des Präsidenten und natürlich in finanzieller Gewaltensammlung auch noch Berater aller entscheidenden Ausschüsse der französischen Parlamentskammern.

Das war´s.

Das erste arme Bankerlein darf vortreten.

(…)

Artikel zum Thema:

27.09.2011 Der 2 Billionen Euro Staatsstreich der Banken
Laut einem “Top-Finanz-Beamten” sollen die Gelder des EFSF in eine neue “Zweckgesellschaft” der “Europäischen Investitionsbank” umgeleitet werden, welche anschließend “Euro-Bonds” durch die Hintertür heraus geben könnte. Abgeordnete aus FDP und SPD werfen der Regierung vor mit der EFSF-Ermächtigung am Donnerstag das Parlament umgehen zu wollen. Linke und Grüne schweigen.
Hintergründe einer Staatsaffäre.

23.09.2011 G20-Finanzminister und Zentralbanker wollen “Banken angemessen kapitalisieren”
Die “systemrelevanten” Banken des Weltkapitalismus lassen ihre Puppen tanzen: Vor gemeinsamer Tagung von IWF und Weltbank in Washington sagen ihnen die G20-Finanzminister und Zentralbanker die unbedingte Finanzierung auf Staatskosten zu.

20.09.2011 Der IWF bettelt uns schon wieder nach EFSF-Milliarden für die Banken an
In seinem “Ausblick für die Weltwirtschaft” für September fordert der “Internationale Währungsfonds” (IWF) mal wieder Geld. Natürlich für die, die als einizige das Monopol darauf haben, unbegrenzt welches zu erfinden: die Banken.

15.09.2011 Regierung packt aus: “Rettung” der armen Banken durch “Euro-Rettungsfonds” EFSF
Das Kapital plündert unsere Republik. Vorgabe ist eine bereits 2009 aufgestellte Forderung der Banken nach “Rekapitalisierung” durch den Staat.

Quelle: http://www.stern.de/wirtschaft/news/eurokrise-verzichtet-auf-die-haelfte-der-griechen-schulden-1732532.html