Occupy Wall Street: Brookfield und Bloomberg geben nach – Zuccotti Park wird nicht geräumt
Die neue soziale Volksbewegung in der ältesten Republik der Welt hat in ihrem Streben nach Schaffung einer bislang fehlenden relevanten politischen Repräsentanz von über 300 Millionen US-Amerikanern ein wichtiges Tauziehen gewonnen. Die in Kanada sitzende Kapitalgesellschaft Brookfield Properties, zu 50 % in Eigentümerschaft der ebenfalls in Toronto sitzenden Kapitalgesellschaft Brookfield Asset Management und Besitzer des New Yorker Zuccotti Parks, wird New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg und seine Polizei den Park nicht räumen lassen, sondern ein Arrangement mit den dort versammelten New Yorkern und Aktivisten von „Occupy Wall Street“ treffen. Dies gab New Yorks Vizebürgermeister Cas Holloway bekannt, wenn auch nicht über die Netzseite seiner eigenen New Yorker Stadtverwaltung, sondern über den in den Niederlanden stationierten Informationsindustrie-Konzern BNO News.
In dem Statement heisst es:
„Spät letzte Nacht, erhielten wir eine Mitteilung der Besitzer des Zuccotti Parks – Brookfield Properties – daß diese ihre geplante Säuberung des Parks verschieben und ihre früher diese Woche erteilte Anforderung nach Polizei-Unterstützung während ihrer Säuberungs-Operationen zurückziehen.
Unsere Position ist durchgängig konsequent gewesen: die Rolle der Stadt ist es, die öffentliche Gesundheit und Sicherheit zu beschützen, das Gesetz durchzusetzen und die Rechte von allen New Yorkern zu garantieren. Brookfield glaubt, daß sie ein Arrangement mit den Protestierenden erarbeiten können, welches sicherstellt daß der Park sauber, sicher und nutzbar für den öffentlichen Gebrauch ist und daß die Situation respektvoll gegenüber den Bewohnern und Geschäften in Downtown (Manhattan) ist, und wir werden die Situation weiterhin beobachten.“
Aufgrund rechtsgültiger Verträge des Brookfield-Konzerns ist dieser dazu verpflichtet, den Park für die New Yorker offen zu halten und keine Ausgangssperre zu verhängen, wie dies in anderen Parks und Erholungsgebieten der USA bereits der Fall ist. Mit dieser Begründung waren bereits mehrere Parks durch die Polizei geräumt worden.
Bereits im Laufe des Abends waren nach einem Aufruf von „Occupy Wall Street“ Tausende von New Yorker in den Park geströmt.
Sicherlich wollte daher der über den ganzen Planeten verstreut operierende Brookfield-Konzern schlechte Presse vermeiden – zum Beispiel wie nach einer Park-Räumung diese Woche in Boston. Dort hatten sich am Montag ex-Soldaten der „Veterans for Peace“ schützend vor die Protestierer gestellt. Auch die Veteranen waren von der Polizei niedergerungen, abgeführt und ihren US-Flagge zu Boden geworfen worden.
Dies war in der US-Öffentlichkeit, die bereits mehrheitlich hinter der sozialen Volksbewegung steht und sie zu 35 % offen unterstützt, nicht besonders gut angekommen. Mag sein, daß man nun in den Kreisen der 1 % „Entscheider“ auf weitere geniale Einfälle zum abermaligen Anschwellen der Volksbewegung für (und bald von) 99 Prozent verzichtete.
Aller Voraussicht nach werden die Proteste der Bevölkerung, nicht nur in den USA, gegen den seit 20 Jahren ungehemmt wuchernden weltweiten Kapitalismus weiter ihren Weg gehen. Auch ohne weitere Dummheiten der 1 % in Kapital, Behörden und Polizei.
(…)
02.10.2011 Der Erste Oktober: New Yorker Polizei sorgt für neue soziale Volksbewegung in den USA
Dieser Akt eines Polizeistaates unter Diktatur des Kapitals tritt nun eine neue soziale Volksbewegung gegen Armut, Ausbeutung und die Banken los, die sich anschickt der Wall Street die Macht über die Vereinigten Staaten von Amerika wieder aus den kalten, toten Händen zu reissen. Wer auch immer das wollte, daß es so passiert, nun passiert es.