Die Auseinandersetzung um das Projekt Stuttgart21 wird im Zuge des nun offen begonnenen Wahlkampfes um den Volksentscheid offenbar mit immer härteren Bandagen geführt. Befürworter schlagen auf Reporter der Livestreamplattform www.cams21.de ein.
Kaum haben die Gegner des milliardenschweren Immobilien-Großprojekts Stuttgart 21 begonnen, ihre Plakate zum Volksentscheid aufzuhängen, werden diese auch gleich wieder sorgsam im ganzen Stadtgebiet von Befürwortern entfernt. Laut einer Pressemitteilung von gestern wurden bereits 30% der gehängten Plakate zerstört. Sich an Plakaten oder Aufklebern zu vergreifen ist das eine, Gewalt gegen Personen auszuüben aber absolut inakzeptabel.
Befürworter schlagen auf Reporter der Livestreamplattform www.cams21.de ein.
Am Abend des 03.11.2011 ereignete sich ein gewaltsamer Zwischenfall. Einem Reporter von cams21 waren im Schlossgarten zwei Herren der IG Bürger für Baden-Württemberg aufgefallen, welche „Für-S21-Aufkleber“ („Nein zum Kündigungsgesetz“ www.fuerstuttgart21.de) an alle Laternenmasten in unmittelbarer Nähe des von S21-Gegnern besetzten Teiles des Stuttgarter Schlossgartens anbrachten. Er schaltete seine Handy-Kamera an und wollte die beiden auf ihr Tun ansprechen, da er gerade unterwegs war um Meinungen zum Volksentscheid einzufangen, als einer der beiden Herren ihm, ohne Vorwarnung und ohne dass er seine Frage zu Ende stellen konnte, mit der Faust ins Gesicht schlug. Der Schlag war so kräftig, dass das Handy zu Boden fiel und der cams21 Reporter eine Platzwunde am Auge erlitt, die später mit mehreren Stichen im Marienhospital Stuttgart genäht werden musste. Der cams21 Reporter hob unter Schock die Kamera wieder auf und filmte die Angreifer weiter, um möglichen folgenden Tätlichkeiten vorzubeugen und alarmierte umgehend noch an Ort und Stelle die Polizei.
Der „Schläger“ und sein Begleiter ergriffen daraufhin die Flucht. Unser Reporter folgte mit blutigem Gesicht den Angreifern durch den Park, quer durch den Bahnhof, Treppen hoch, Treppen runter. Da den Angreifern die Flucht nicht gelang, wurden sie wieder handgreiflich und stießen den Reporter, noch während dieser der Polizei den genauen Standort mitteilte, gegen eine Wand und flüchteten weiter. Als die Angreifer über die Schillerstraße rannten, stoppte ein mit Blaulicht anfahrendes Polizeiauto die Flüchtenden und das Opfer auf dem Mittelstreifen der Schillerstraße.
Fragwürdiges Verhalten der Polizei
Noch während der Reporter blutend auf die Rettungskräfte wartete, wurde er von der Polizei unter Druck gesetzt und zu Aussagen gedrängt, die mit der Sache nichts zu tun hatten. Er sollte Aussagen machen, ob er getrunken hätte, und die Polizei unterstellte ihm mehrfach betrunken zu sein (was nicht der Fall war!) Daraufhin versuchte die Polizei, an technische Daten (IMEI Nummer) des Handys zu kommen, mit denen man die Vertragsdetails des Gerätes ermitteln kann, da sie dem Opfer unterstellte ein gestohlenes Handy im Besitz zu haben. Es folgte weiter eine Durchsuchung auf Drogen und alle Gegenstände des Opfers wurden auf der Straße ausgebreitet. Die Angreifer standen abseits und wurden weder durchsucht noch wurde dergleichen unternommen.
Der cams21 Reporter wurde daraufhin mit dem Krankenwagen in das Marienhospital gebracht und ärztlich versorgt. Die Angreifer wurden zur Anzeige gebracht.
Die erwähnten Filmaufnahmen liegen der cams21 Redaktion vor und werden der Polizei als Beweismittel zur Verfügung gestellt. Sobald dieses ausgewertet ist wird cams21 dieses Video unter Beachtung des Persönlichkeitsrecht veröffentlichen.
Fragen dazu an presse(at)cams21.de
Quelle: Cams21