Nach der gegen Bundesregierung, Landesregierung, Bahn AG, Industrie und Immobilien-Lobby und alle Landtagsparteien verlorenen Volksabstimmung in Baden-Württemberg über das Gesetz zum Ausstieg aus dem urbanen und verkehrsindustriellen Umbauprogramm „Stuttgart 21“ (S21) berät sich nun am Sonntag die Bürgerbewegung im Stuttgarter Rathaus. Für das „Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21“ lud Stadtrat Hannes Rockenbauch ein und entschuldigte sich quasi dafür, bloß die Zustimmung von 1.5 Millionen Baden-Württembergern bekommen zu haben.
„Zu unser aller Enttäuschung müssen wir feststellen, dass es uns nicht gelungen ist, gegen den Filz von Geld, Wirtschaft und Politik eine Mehrheit bei der Volksabstimmung zu erreichen. Mich persönlich schmerzt besonders das Verfehlen der Mehrheit in Stuttgart. Ein kleiner Trost ist, dass die 117.000 Bürgerinnen und Bürger, die für den Ausstieg gestimmt haben, immer noch deutlich mehr sind, als die, die OB Schuster zu seiner Wahl verholfen haben. Ich bin davon überzeugt, dass die Nein-Sager nicht lange ihren Sieg feiern können. Besonders die SPD wird in Kürze erklären müssen, dass Stuttgart 21 nicht für 4,5 Mrd. Euro zu bauen ist.“
Man merkte der Einladung an, wie sehr es der Stuttgarter Bürgerbewegung nahe ging nach jahrelangem Widerstand zwar alle politischen, finanziellen und fachlichen Argumente auf der eigenen Seite, aber die Macht der Gewohnheit immer noch gegen sich zu haben:
„Jetzt einfach so zu tun, als sei nichts geschehen, halte ich für fatal und würde von vielen Menschen nicht verstanden werden. Daher halte ich es für zwingend notwendig, dass unser Widerstand mit sich selbst in einen „Großen Ratschlag“ geht. Der Große Ratschlag kann kein schnelles Ergebnis bringen, sondern ist ein Demokratieexperiment. Mit dem Ziel, Kräfte zu tanken, Kräfte zu sammeln, Kräfte zu bündeln und zu erneuern.“
Am Sonntag, den 04.Dezember, treffen sich nun die Aktivisten der Stuttgarter Bürgerbewegung im Stuttgarter Rathaus. Angesetzter Termin ist 10.00 Uhr, Flügel TV sendet live.