Erste Montagsdemo 2012 erinnert MP an seine Pflichten
Stuttgart: Die Parkschützer nutzen ihren Neujahrsempfang, die heutige erste Montagsdemo des Jahres 2012, um Winfried Kretschmann an seine Pflichten und Versprechen als Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg zu erinnern: Er hat die Aufgabe, die Interessen des Landes zu vertreten und zu verteidigen, gerade auch gegenüber der Bahn. In der gegenwärtigen Situation muss er vor allem Sorge tragen, dass das Land nicht erpressbar wird durch von der Bahn voreilig geschaffene Tatsachen wie das Abholzen des Schlossgartens oder den Abriss des Südflügels. Der ehemalige Vorsteher des Stuttgarter Hauptbahnhofs, Egon Hopfenzitz, wird MP Kretschmann an einige seiner früheren Aussagen erinnern. Bettina Bocksch von den Ingenieuren22 erinnert die Bahn an ein paar der offenen Baustellen, an denen das Tunnelprojekt Stuttgart 21 krankt. Sie begründet damit, warum zum jetzigen Zeitpunkt keine Bäume gefällt werden müssen.
„Wie die Ingenieure22 einmal mehr darstellen, kann die Bahn in den kommenden Monaten so oder so nichts tun, wobei unsere Parkbäume oder historische Gebäude wie der Südflügel im Weg stünden“, sagt Dr. Carola Eckstein, Parkschützerin und Mitglied der Ingenieure22. „Wir werden noch mindestens ein weiteres mal Silvester feiern, bevor im ehemaligen Sumpfgebiet Schlossgarten eine Baugrube ausgehoben werden könnte, denn ohne funktionierendes Grundwassermanagement geht da gar nichts. Und solange keine Baugrube ausgehoben werden kann, sind auch unsere Bäume niemandem im Weg. Es gibt also für Herrn Kretschmann und seine Regierung keinen Grund, jetzt den Gestattungsvertrag für das Fällen von Bäumen im Schlossgarten zu unterschreiben. Das wäre ungefähr so sinnvoll, als würde man schon einmal Tapete kaufen, weil man es gerade nicht schafft, das Fundament des geplanten Hauses zu gießen. Ein gerodeter Schlossgarten wäre genauso nutzlos wie die Brache, die der abgerissene Nordflügel seit über einem Jahr in unserer Innenstadt hinterlassen hat. Für die Bahn hat dieser kopflose Aktionismus natürlich den Vorzug, dass die zu schützenden Arten im Schlossgarten schon mal aus dem Weg geräumt wären, bevor sich die zuständigen Behörden und Gerichte um ihren Schutz kümmern können.“