Üble „Wild West“ Spielchen: Griechenland als Nationalstaat wird immer weiter dämonisiert. Europas Regierungen fördern den „Ausnahmezustand“.
Der britische Außenminister legte am Sonntag eine weitere, völlig unnötige Lunte um die Spannungen zu schüren. William Hague forderte in der gestrigen „Andrew Marr Show“ die britischen Staatsbürger auf, Vorbereitungen zu treffen um das Land zu verlassen wenn dieses „unter geht“ („on a daily basis in case Greece goes under“).
Hague sprach im Zusammenhang seiner Warnungen von Evakuierungsmaßnahmen, die Großbritannien treffen müßte, berichtete heute die „Daily Mail“. Die Bürger sollen sich täglich auf dem Konsulat bei den Beamten melden und sich über die Aktualisierungen zu den Evakuierungsplänen informieren.
Diese Anweisungen entbehren jeglicher Grundlage und dienen dazu, die legitimen Streiks, Demonstrationen und Proteste der Bürger Griechenlands zu kriminalisieren. Sie sind ein Schlag ins Gesicht der griechischen Bürger, die sich auf demokratische Weise gegen die aufgezwungenen Einschnitte ihres Sozialwesens wehren.
Es gibt einen Bürgerkrieg, in der Tat, der sich nicht auf den Straßen und Plätzen abspielt sondern auf einer höheren Ebene: der Angriff der Raubritter der internationalen Bankenkonsortien und ihrer politischen Helfershelfer zur Plünderung der Bevölkerung, die zum brutalen Abschuss mitleidlos unter der falschen Piratenflagge „Rettungsaktion“ freigegeben wurde. Gepanzerte Sicherheitskräfte, bewaffnet mit Tränengas und Schlagstöcken werden zur Wahrung der öffentlichen (in wessen Sinne?) Ordnung wie eine Armee auf die Straßen eines Landes im Ausnahmezustand geschickt.
Wir sind Europa? Was für ein Hohn, Opium fürs Volk und Gold für die Banken!
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