Leistungsschutzrecht auf guardianisch – wenn der Schein trügt
Der „Guardian“ wirbt mit einer eigenen modernen Version der „drei kleinen Schweinchen“ um den mündigen Bürger, der hinterfragt und sich einmischt. Eine Hommage an alle Menschen, im Besonderen an WikiLeaks, die Whistleblower und Bürgerrechtler sowie Aufruf zur aktiven Beteiligung an den Inhalten der Informationslandschaft
Während in Deutschland mit dem Vorstoss zum „Leistungsschutzrecht“-Gesetz wieder der kaiserliche Mief in die Redaktionsstuben ausgeschüttet werden soll, der längst in die hinterste Ecke der Vergangenheit gefegt wurde und endgültig überwunden schien zeigt sich eine der führenden britischen Zeitungen vom neuen „Zeitgeist“ der Aufklärung beseelt.
Im Gegensatz des kläglichen Versuches einiger Herausgeber der nicht ohne Grund nicht mehr den Misston angebenden deutschen Blätter hat die Redaktion des Guardian die Zeichen der Epoche der aus vielen Sequenzen bestehenden Nachrichtenwelt mit dem Internet erkannt und setzt auf interaktive Zusammenarbeit mit den Lesern und der gemeinsamen Debatte der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu den publizierten Themen.
In der stark beworbenen Produktion des Guardian-Videos „Three Little Pigs – what really happened to the three little pigs?“ im Fernsehen oder mit Grossplakaten wird die in den Medien als Wirklichkeit präsentierte Story durch die Internetgemeinschaft hinterfragt, in Frage gestellt, Gegenbeweise geliefert, Diskussionen auf sozialen Plattformen geführt, „virtuelle“ und „reale“ Protestbewegungen entstehen. Als Konsequenz daraus werden Änderungen in der Politik eingefordert.
Die deutsche Presselandschaft fürchtet um ihre Monopolstellung als Meinungsbildner für die Gesellschaft und hat dazu auch allen Grund. Viele Beiträge sind in ihrer mit Vorurteilen getränkten Hetze gegen andere Menschen, Bevölkerungsgruppen oder Staaten unter aller Sau! Das Rad der Geschichte wird sich weiterdrehen und all diejenigen plattgewalzt auf den Schienen zurücklassen, die versuchen, dem Informationsbedürfnis der Menschheit nach aufrichtiger Berichterstattung einen Prellbock auf die Stränge zu montieren.
Das Video des Guardian mit dem Plädoyer für einen offenen Journalismus vom 29.Februar 2012 auf Youtube:
Artikel zum Thema
06.03.2012 Vorsicht, BDZV und VDZ-Verleger: Wer nicht denken will, fliegt raus!
30.04.2010 The Three Little PIGS
Quelle: http://www.guardian.co.uk/media/video/2012/feb/29/open-journalism-three-little-pigs-advert