Angeblich iranische Waffen von Djibouti nach Syrien mit deutschem Schiff

Vorhang auf für neuen Akt der westlichen Märchenoper zur Iran-Syrien-Achse

Nach Informationen des Spiegel wurde ein 6200-Tonnen-Schiff der deutschen Reederei Bockstiegel daran gehindert, eine Ladung mit Waffen nach Syrien zu schmuggeln.

Ausgerechnet in dem am besten überwachten Hafen der Welt soll die Übernahme an Bord von einem Schiff aus dem Iran erfolgt sein – in Djibouti.

In Djibouti befindet sich die Kommandozentrale der Atalanta-Operation. Die Militärs und Geheimdienste von Deutschland, Frankreich und den USA befinden sich dort dicht gedrängelt mit ihren Militärbasen seit Jahren um verdächtige Schiffe zu kontrollieren und den Handel mit Waffen für „Piraten“ und „Terroristen“ zu verhindern.

Unter diesen militärischen Argusaugen hat es dem Bericht zufolge die Mannschaft der an die ukrainische Firma White Wale Shipping von der C.E.G. Bulk Chartering vermietete „Atlantic Cruiser“ der Reederei in Emden unbehelligt geschafft, „schweres Militärgerät und Munition“ von einem Schiff aus dem Iran mit Zielort Tartus in Syrien zu übernehmen und auszulaufen.

Die vom Spiegel veröffentlichte Story trieft vor Widersprüchen.

Die „Atlantic Cruiser“ hätte auf einem Zwischenstopp in Limassol in Zypern Treibstoff aufnehmen wollen und die Ladung treu und brav mit „Waffen und Munition“ deklariert. Die Behörden haben ohne weitere Kontrolle nur das Auftanken verweigert und der Frachter verliess daraufhin unbehelligt den Hafen.

Die Räuberpistole beinhaltet auch das Verpfeifen der hochbrisanten Fracht für die syrische Regierung an die deutsche Reederei durch einen syrischen „Überläufer“.

Am Nachmittag des gestrigen Tages hätte nun die „Atlantic Cruiser“ „plötzlich den Zielhafen“ geändert, um den „türkischen Mittelmeerhafen Iskenderun“ anzulaufen. Achtzig Kilometer südwestlich von Tartus fuhr es dann „die nächsten Stunden im Kreis“.

„Wir haben das Schiff gestoppt, nachdem wir Hinweise auf die Waffenladung erhielten… Die haben uns als Ladung vor allem Pumpen und ähnliche Dinge deklariert. Waffen hätten wir nie an Bord gelassen…“ erklärte Torsten Lüddeke von C.E.G. Bulk Chartering und meinte, dass Schiff würde „da bleiben, wo es jetzt ist“.

Auf die Fortsetzung und Entwicklung dieser „spannungsgeladenen“ Geschichte der Drehbuchautoren zu den wahren Akteuren der „Waffentransporte aus allen Herren Ländern“ wird geduldig gewartet, falls der Frachter wirklich diese brisante Ladung enthielt und es sich nicht um eine strategisch angeordnete „Zeitungsente“ handelt wie so oft in derartigen Fällen. Der Ort und die Auswahl der Route sind als sehr bedenklich im Bezug auf ein westliches Arrangement anzusehen.

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Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,827502,00.html

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