Vorwurf: Polizei setzt Jugendliche unter Drogen für Tests und Informationen über OccupyMinnesota

Während der US-Präsident eine Lockerung der Drogenpolitik zu Lasten der Behandlung mit medizinisch nachgewiesenen sehr wirksamen Hanfpräparaten weiterhin strikt ablehnt pumpen Polizisten junge Menschen mit diesem doch so illegalen Marihuana-Gras als Teil einer Übung voll.

Am 2. Mai 2012 wurde die 35-minütige Videodokumentation „MK Occupy Minnesota: Drugs & the DRE Program at Peavey Plaza“ über die Durchführung des Trainingsprogramms „Drug Recognition Evaluator program“ der Minnesota State Patrol für Polizeibeamte des US-Bundesstaates veröffentlicht.

In dem Film, der als Gemeinschaftsproduktion von verschiedenen Aktivisten der Occupy Minneapolis-Bewegung, von Twin Cities Indimedia, Rogue Media, und Communities United Against Police Brutality erstellt wurde, werden schwere Beschuldigungen gegen die Polizei und Strafverfolgungsbehörden erhoben.

Mit DRE werden Polizeibeamte geschult, bei Polizeikontrollen Fahrer im Strassenverkehr anhand bestimmter Merkmale sicher zu identifizieren, die unter Drogeneinfluss stehen und diese nach vorgegebenen Kriterien über die Art der eingenommenen Rauschmittel zu untersuchen.

Für das optimal realitätsnahe Training der Polizeibeamten werden üblicherweise Drogenabhängige als menschliches Anschauungsobjekt verwendet.

In der Dokumentation wird Anklage erhoben, dass die Beamten „nüchterne“ Jugendliche überredet haben sollen, sich für diese Tests zur Verfügung zu stellen.

Aufgelesen wurden die Probanden am Brennpunkt der Demonstrationen der Occupy Minnesota-Bewegung in der Nähe des Peavey-Platzes an der Nicollet Mall in Minneapolis – die Beamten versuchten junge Menschen davon zu überzeugen in ihre Kreuzer einzusteigen.

Da Drogentests ohne Drogenkonsum keinen Sinn machen, wurden die Teilnehmer laut ihren Aussagen von den Beamten mit einigen Joints auf einen höheren Level der Bewusstseinsebene gehievt und anschliessend mit den vorgeschriebenen Programmpunkten des „Drug Recognition Evaluator program“ studiert. Diese Experimente sollen ohne Anwesenheit medizinischen Personals in einer Halle der Verkehrsbehörde in Richfield durchgeführt worden sein.

Die polizeilich „high“ gemachten Jugendlichen wurden nach diesen Veranstaltungen am Peavey Plaza ausgesetzt und sich selbst überlassen. Der Stadtrat von Minneapolis hatte am Mittwoch in einer Resolution ein Verbot über die nächtliche Nutzung von Plätzen der Stadt ausgesprochen.

Einige sagten aus, dass sie als Informanten angeworben und über Aktionen der Occupy-Bewegung berichten sollten.

Die Aktivisten der Bürgerbewegung vermuten den Versuch der Diskreditierung staatlicherseits ihrer Proteste, um als Kiffer und Hippies dargestellt zu werden, deren vielfältigen Forderungen zur Änderung der Politik so als Spinnerei von Aussenseitern diffamiert werden.

Leutnant Eric Roeske, Sprecher von Minnesota State Patrol, bestritt am gestrigen Donnerstagnachmittag die Behauptungen in dem veröffentlichten Video unter Berufung auf die Aussagen von Sergant Riccardo Munoz, der für das Programm verantwortlich ist und sagte, dass „seines Wissens keine dieser Art von Aktivitäten stattgefunden hat„. Die Zeitung „Star Tribune“ merkte dazu im Lokalteil an, dass die Aussage von Roeske anscheinend nicht die Möglichkeit ausschliessen kann, dass Offiziere unabhängig voneinander gehandelt haben konnten.

Stadtrat Cam Gordon postete einen Kommentar in das Forum e-democracy, in dem er über den Anruf einer Mutter berichtete, deren Sohn von den Polizeibeamten Rauschmittel bekommen hatte und seine Besorgnis äusserte. Auszug:

„Last night, I was called by a concerned mother who was very upset because her son had been given free drugs by a police officer when he went out to participate in what he thought would be social action in a public plaza to help improve his community and country. She was shocked to learn from her son later that police gave her son illegal drugs and asked him to use them, indicating
that it was okay and that it was part of a police program. She expressed concern about her young son and his particular mental capacity to make sound judgments under such conditions. She shared her fears about unknown substances that are often used as additives to marijuana and recalled her own experiences, and those of her families and friends, dealing with substance abuse and addiction. Her trust in the police was broken and she was baffled at how such a thing could ever be condoned by her government. She felt that it was the police‘s responsibility to help keep her son safe and protect him from harm and consider that by their action the police had put him in harms way and as a violation of a public trust. She recalled how often those wishing to profit from the sale of drugs often used free samples to help get people „hooked“ and almost could not believe that here it was the police giving her son a sample with apparent total disregard for his welfare.“

Das Verhalten der in dem Video gezeigten Jugendlichen wirkt sehr merkwürdig als hätte die Polizei ihnen sonst was für Zeug in den Kaffee gekippt oder der Film ist ein Propagandastreifen gegen den Genuss von Joints:

Quellen:

http://roguemedia.org/2012/05/02/mk-occupy-minnesota-drugs-the-dre-program-at-peavey-plaza/
http://www.rawstory.com/rs/2012/05/03/occupy-activists-minneapolis-police-got-us-high-as-fck-for-training/
http://www.startribune.com/local/blogs/150013715.html
http://www.startribune.com/local/minneapolis/149940145.html

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